Mehr als 20 Jahre Engagement im Stadtteil: Gerd Schmitt verabschiedet sich

Herzlichen Dank an Gerd Schmitt auf dem Präventionsrat am 30. März

„1995 begann mein Engagement für den Schöneberger Norden – damals mit der sogenannten AG Nord. Das war eine Arbeitsgruppe in der Jugendarbeit, die sich schon vor dem Quartiersmanagement Gedanken gemacht hat, dass hier ein besonderes Gebiet ist und dass hier etwas Besonderes entwickelt werden muss. Dass es hier eine solche tolle Mischung von Menschen gibt, die sich engagiert haben und weiter engagieren, hat mich über diese lange Zeit im Schöneberger Norden gehalten.

Da ist zum einen hervorzuheben das kompetente und ideenreiche Team Quartiersmanagement, es ist aber auch die Mischung der Initiativen, der Projekte und Einrichtungen, der Träger und der Verwaltung. Das ist vielleicht auch etwas Besonderes an dem QM-Gebiet. Dieser Blick der einzelnen Abteilungen, die sich darauf fokussieren, hier im Sinne der Menschen und der Entwicklung dieses Gebietes auf eine sehr konstruktive und kreative Art zusammenzuarbeiten. Ob es das Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt, Quartiersmanagement, Quartiersrat oder die Träger vor Ort sind, alle haben auf eine wunderbare Art und Weise zusammengewirkt. Dadurch sind die vielen Projekte entstanden. Das hätten wir allein nie geschafft.

Unser großer 'Dampfer', das Pestalozzi-Fröbel-Haus, ist 1873 in der Steinmetzstraße gegründet worden, damals von Henriette Schrader-Breymann. Das waren die ersten Kindergärten, gleichzeitig hat sie junge Frauen als Kindergärtnerinnen ausgebildet. Zuvor hatte es noch gar keine entsprechende Ausbildung gegeben, das hat tatsächlich mit der Gründung des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in der Steinmetzstraße angefangen.
1900 bekamen wir das Gelände in der Barbarossastraße, in dem heute unser Stammhaus ist. Und heute, quasi nochmal 100 Jahre später, ist das PFH wieder nach Norden gezogen und hat mit den Nachbarschaftszentren Kurmark und Steinmetz und der seit 2001 bestehenden Kooperation mit der Neumark-Grundschule hier im Schöneberger Norden wieder Fuß gefasst.

Was den Präventionsrat betrifft: Gerade in Zeiten, in denen es um populistische Scheinlösungen geht, ist ein solches demokratisches Instrument der Teilhabe, wie wir es hier erleben, unglaublich wichtig. Mit Minischritten, mit allen Beschwerlichkeiten, Enttäuschungen und Teilerfolgen ist es gar nicht hoch genug zu bewerten. Sie, die Sie sich als Bewohnerinnen und Bewohner mit Ihren alltäglichen Sorgen und Problemen hier einbringen, immer wieder an den dünnen und dickeren Brettern bohren, sind die Akteure. Und genauso wichtig sind umgekehrt auch diejenigen, die hier Präsenz zeigen aus Politik und Verwaltung - und das eben nicht nur in Wahlkampfzeiten, sondern immer wieder. Und immer wieder wird nachgehakt und zusammen nach der besten Lösung gesucht. Das ist vorbildlich - und das sollte auf jeden Fall weiter gepflegt werden.“

- Auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank vom Team QM an Herrn Schmitt: Er war mit seiner Fachkenntnis, aber ebenso mit seinem großen Engagement und seiner Begeisterungsfähigkeit von Anfang an ein wichtiger Partner im Quartier, den wir sehr vermissen werden.
Wir wünschen ihm wundervolle etwas ruhigere Tage und freuen uns, ihn vielleicht bei der ein oder anderen Gelegenheit demnächst wieder vor Ort begrüßen zu dürfen!


Zur Person:
Gerd Schmitt ist Soziologe und Sozialpädagoge. Seit 1989 leitet er die Kiezoase Schöneberg im PFH und ist auch Geschäftsführer des Vereins der Kiezoase. 2011 hat er die Gesamtleitung der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe im Pestalozzi-Fröbel-Haus übernommen.

- Vielen Dank an Karen Noetzel von der Berliner Woche für das Transkript der Rede!

text: Gerd Schmitt; foto: Remzi Uyguner (Team QM)