"Suchet der Stadt Bestes": Neue Broschüre zum Netzwerk der Religionsgemeinden Schöneberger Norden und Tiergarten Süd erschienen
Zehn Jahre Dialog, zehn Jahre Netzwerk der Religionsgemeinden im Schöneberger Norden und in Tiergarten Süd: Das ist Grund zum Feiern!
Und es ist natürlich auch ein Grund, aus diesen zehn Jahren zu berichten ... Deswegen gibt es nun eine druckfrische Neuausgabe der Broschüre "Suchet der Stadt Bestes" (erste Auflage: 2010).
Sie bietet einen Überblick über den Dialog und die Aktivitäten der lokalen Religionsgemeinden rund um die Potsdamer Straße und stellt die acht Mitglieder-Gemeinden vor.
Sie erhalten das Heft kostenfrei im QM-Büro Schöneberger Norden (Pallasstraße 5, 10781 Berlin) und bei allen beteiligten Gemeinden.
Einen kleinen Einblick in den bisherigen Dialog möchten wir Ihnen auch gleich an dieser Stelle anbieten:
Respekt vor dem Anderen, egal aus welcher Kultur oder welchem Land jemand kommt oder welche Religion er hat, sich gegenseitig besser kennen lernen, mit allen gemeinsam etwas für ein Zusammenleben der Kulturen und Religionen vor Ort tun: Das sind die Ziele des Netzwerkes der Religionsgemeinden.
Anfang 2007 wurden deswegen seitens der Quartiersmanagements Schöneberger Norden und Magdeburger Platz / Tiergarten Süd regelmäßige Runden mit Vertreter/innen verschiedener Religionsgemeinschaften initiiert. Aus diesen Runden ist das Netzwerk der Religionsgemeinden entstanden.
Folgende acht Religionsgemeinden stehen im Netzwerk der Religionsgemeinden im Dialog miteinander:
- die Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde
- die Semerkand-Moscheegemeinde
- die American Church in Berlin
- die Katholische Kirchengemeinde St. Matthias
- die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien
- die Anadolu-Moscheegemeinde
- die Lukas-Gemeinde und
- die Evangelische Luther-Kirchengemeinde.
Im Dialogprojekt geht es den beteiligten Religionsgemeinden weniger um die Diskussion von Glaubensfragen, sondern mehr um die gemeinsame Verantwortung für das Zusammenleben im Kiez – darüber waren sich die Beteiligten bei der Auftaktveranstaltung im Mai 2007 rasch einig.
Bei dieser Runde im Goldenen Saal des Schöneberger Rathauses saßen neben den Gemeinden auch Vertreter/innen von Quartiersmanagement und Bezirkspolitik mit am Tisch. Und, was alle Anwesenden sehr gut fanden: Auch ein neutraler Moderator und Prozessbegleiter war von Anfang an mit von der Partie.
Seitdem fanden regelmäßige Treffen statt. Reihum haben sich Vertreter/innen der Gemeinden besucht, um sich besser kennen zu lernen und gemeinsame Aktivitäten zu planen.
Im Rahmen einer Zukunftskonferenz „Religionsgemeinschaften im Kiez – 2012“ wurden als Schwerpunkte für gemeinsame Aktivitäten benannt: „Jugend: Erziehungs- und Bildungsarbeit“, „Kennenlernen der Gemeinden und ihrer Mitglieder“ und „Gemeinsame Projekte und Aktionen für die Stadtteile“.
Viel ist seitdem bereits geschehen: Neben den gegenseitigen Besuchen der Gotteshäuser und Gebetsräume wurde die Şehitlik- Moschee am Columbiadamm – als Beispiel eines repräsentativen Moscheebaus – besucht. Gemeinsam feierten Muslime und Nichtmuslime an einem Tag im Ramadan das allabendliche „Fastenbrechen“.
Beim ersten „Fest der Religionen“ im Herbst 2008 auf dem Kirchplatz der Zwölf-Apostel-Gemeinde konnte man erleben, wie nach und nach Berührungsängste schwanden: ein buntes Kultur- und Kinderprogramm und vielfältigste kulinarische Angebote brachten jung und alt zusammen. An den Ständen waren die Informationen über die einzelnen Gemeinden und ihre Projekte sehr gefragt. Im Jahr darauf wurden Tischgespräche eingerichtet: interessierte Besucher/innen konnten in kleinen Gruppen mit Vertreter/innen der Gemeinden diskutieren.
Beim ersten Freundschaftsspiel der Religionen „ANPFIFF 09“ traten sechs Mannschaften gegeneinander an. Die Jungs im Alter zwischen 14 und 18 waren mit vollem Einsatz dabei, während Pfarrer und Imame abwechselnd den „Schiri“ stellten. Seither findet das Fußballturnier bis heute jährlich statt.
Seit 2016 sind die Gemeinden im Netzwerk der Religionsgemeinden Schöneberger Norden und Tiergarten Süd stärker öffentlich aktiv geworden als zuvor. Unter anderem mit interessanten interreligiösen Vortragsabenden sind die Gemeinden gemeinsam aktiv für die Bürger und Bürgerinnen.
Kurzum: Eine ganze Reihe an Aktionen hat die Gemeinden schon ein gutes Stück einander näher gebracht, und das soll auch so weiter gehen.