Zukunftskonferenz vertieft den Dialog der Religionsgemeinschaften im Gebiet entlang der Potsdamer Straße
Auf einer „Zukunftskonferenz" verständigten sich Vertreter/innen von sieben muslimischen und christlichen Gemeinden rund um die Potsdamer Straße auf konkrete Ziele ihrer weiteren Zusammenarbeit - drei Initiativgruppen arbeiten weiter zu unterschiedlichen Schwerpunkten.
Sich begegnen und sich so gegenseitig besser kennen lernen, Erziehungs- und Bildungsarbeit leisten und die Interessen der Gemeinden stärker in die bezirkliche Verwaltung und Politik einbringen: Das sind die drei großen Ziele, die sich auf der zweitägigen Zukunftskonferenz Ende August/Anfang September beim „Dialog der Religionsgemeinschaften" heraus kristallisiert haben.
Schon seit Mai treffen sich die Vertreter/innen mehrerer christlicher und muslimischer Gemeinden aus dem Gebiet entlang der Potsdamer Straße, an der die beiden Quartiersmanagement-Gebiete Schöneberger Norden und Tiergarten Süd liegen. Ziel des Projekts ist, dass sich die Gemeinden mehr in den Stadtteil öffnen - und mehr Verantwortung auch über das religiöse Leben hinaus übernehmen.
Diese Idee kommt an. Nach einer Bestandsaufnahme überlegten sich die etwa 30 Teilnehmer/innen der Zukunftskonferenz, wie für sie das Gemeindeleben in fünf Jahren aussehen soll. Eine bessere Vernetzung von Schulen, Moscheen, Gemeinden, Eltern und Bezirksamt stand ebenso auf der Wunschliste wie ein gemeinsames großes Stadtteilfest oder gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge, Fußball und das gemeinsame Feiern religiöser Feste als Anlass der Begegnung.
Aus der Vielzahl der genannten Aspekte leiten sich drei wichtige Zukunftsthemen ab: Erziehungs- und Bildungsarbeit für Jugendliche, die Förderung der Begegnung und des gegenseitigen Kennenlernens der Mitglieder der beteiligten Gemeinden sowie gemeinsame Projekte und Aktionen, die auf den Stadtteil wirken. Und weil es so viele Ideen gab, wie man diese Themen angehen könnte, nahmen drei Arbeitsgruppen gleich ihre Arbeit auf.
- So plant eine Gruppe eine Rundfahrt, bei der sich die interessierten Gemeindemitglieder gegenseitig in ihren Gotteshäusern besuchen können.
- Eine zweite Gruppe überlegt, wie die Gemeinden ihre Interessen in die bezirkliche Verwaltung und Politik einbringen können. Wichtig hierbei ist es auch, dass Gemeindevertreter/innen sich „fortbilden": Sie sollen etwas über die Funktionsweisen von BVV oder Abgeordnetenhaus erfahren - und wie sie selbst über diese Gremien Ihre Interessen einbringen können.
- Eine dritte Arbeitsgruppe möchte den Informationsaustausch über aktuelle Angebote und Aktivitäten der einzelnen Gemeinden verbessern. Hierzu ist eine Bestandsaufnahme geplant, für die sich ein Gemeindemitglied zuständig erklärte.
Und die vielen weiteren Vorschläge sollen in der Folge ebenfalls alle auf ihre Umsetzbarkeit überprüft und dann möglicherweise realisiert werden.
Wir sind gespannt auf die ersten konkreten Ergebnisse - und halten Sie natürlich hier im Internet weiter auf dem Laufenden!
text: Büttner/wolk; fotos: Aydinlar/N.N.