Zug der Erinnerung auf Station in Berlin

 

Koffer von Berta "Sara" Rosenthal aus Berlin-Charlottenburg. Foto: Clemens Kirchner, Deutsches TechnikMuseum Berlin

Koffer von Berta "Sara" Rosenthal aus Berlin-Charlottenburg. Foto: Clemens Kirchner, Deutsches TechnikMuseum Berlin

Mit dem Zug der Erinnerung informieren deutsche Bürgerinitiativen über die Deportationen von über 12.000 jüdischen Kindern und die Verschleppung Jugendlicher aus zahlreichen anderen Opfergruppen. Von einer alten Dampflok gezogen war der „Zug der Erinnerung" Am 8. November 2007 in Frankfurt a.M. gestartet. Eine mobile Ausstellung, die das Deportationsschicksal in mehreren Waggons darstellt, will insbesondere Jugendliche zur Spurensuche anregen.
Schätzungen gehen davon aus, dass über eine Million Kinder und Jugendliche aus fast sämtlichen Staaten des Kontinents mit der Reichsbahn in den Tod befördert wurden. Die Haupttäter wurden nie bestraft.

An den früheren Deportationsorten bemühen sich Bürgervereine teilweise seit Monaten um Spurensuche nach den deportierten Kindern und Jugendlichen. Die Opfer stammen aus jüdischen Familien, aus Familien der Sinti und Roma oder sind Kinder von Nazi-Gegnern. Ihre Lebenszeugnisse, Fotos, Archivbelege und mündlichen Berichte wird der Zug am Ende der mehrmonatigen Reise zur Gedenkstätte Auschwitz (Oswiecim) bringen. Der Leidensweg der jugendlichen Opfer ist in der deutschen Öffentlichkeit bisher weitgehend unbeachtet geblieben.

Wieviele der deportierten Kinder und Jugendlichen überlebten, ist bis heute unerforscht. Eine deutschlandweite Deportationsliste existiert nicht - sie müsste mehrere zehntausend Namen nennen. Zusätzlich zu den Kindern aus Deutschland waren es Kinder aus ganz Europa, die in die Todeszüge getrieben wurden. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche deportiert wurden.

Nur wenigen gelang es, letzte Briefe aus den Reichsbahn-Waggons auf die Gleise zu werfen, bevor die Züge die Lager erreichten. In den überfüllten Waggons hofften die Kinder auf Hilfe. Aber auf den Abstellgleisen und Bahnhöfen unserer Städte schritt niemand ein.

Weitere Infos:
www.zugdererinnerung.de
www.dtmb.de/Aktuelles/Neue_Dauerausstellungen/Deportationen/index.html
de.wikipedia.org/wiki/Zug_der_Erinnerung

Pressetext www.zugdererinnerung.de/ bearb. Anne Wispler - mit freunlicher Übernahme-Genehmigung von den Sparrplatz-Internetseiten