Richtig in Szene gesetzt: Yorckbrücken jetzt beleuchtet

Ins rechte Licht gerückt: Brücke nahe der Bautzener Straße

Staunend standen Besucher/innen, Honoratioren und zufällige Passanten am 17. Januar 2013 unter den Eisenbahnbrücken an der Yorckstraße: Dass die Brücken, die die Passage bislang zu einem eher unangenehmen Wegstück gemacht hatten, etwas Besonderes sind, war klar. Aber dass sich da im Licht des neuen Beleuchtungskonzept so schöne Details an historischer Industriearchitektur herausschälen würden – mal rostig, mal frisch saniert -, das hatten wohl die wenigsten erwartet.


Eins - zwei - drei - und drücken! Gemeinsames Anschalten der Beleuchtung

Vor dem eigens aufgestellten Festzelt am Abzweig von der Yorck- in die Bülowstraße war ein richtiger dicker roter Knopf aufgestellt. Auf Kommando schalteten nach einigen einleitenden Redebeiträgen die versammelten Honoratioren gemeinsam das Licht an (siehe Foto v.l.n.r.):
Stadtenwicklungsdezernentin Frau Klotz, Herr Leuschel von der Deutschen Bahn, Bezirksbürgermeisterin Frau Schöttler, Herr Batz, Lichtplaner aus Hamburg, Herr Tiefensee als stellvertretender Vorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“ und Herr Tibbe vom Büro "Gruppe Planwerk" freuten sich gemeinsam mit dem gespannten Publikum, als die Leuchten und Lichtbänder quer über der Yorckstraße erstrahlten.

Hier geht´s lang! - Blick von der Schöneberger Seite auf die erste Brücke

Noch fehlen die neuen hellen Straßenlaternen, die auch mit zum Gesamtkonzept gehören – die werden in den kommenden Tagen aufgestellt. Aber schon jetzt, so waren sich die Feier-Besucher/innen einig, ist die Situation vor Ort eine entschieden andere: Als Passant/in sieht man unter den beleuchteten Brücken endlich, wer einem entgegen kommt. Und wo sich bislang eher eine „Angststelle“ befand, die viele nach Möglichkeit mieden, tut sich auf einmal ein Stückchen Stadtteil auf, auf den man stolz sein kann: Dicke Nieten, die die Brücken kunstvoll zusammenhalten, grafisch gestaltetes Bogenwerk oben an den Brücken, fein ziselierte Tragesäulen mit ausgearbeiteten Kapitellen – die historische Architektur einer weltweit einzigartigen Brückensequenz präsentiert sich nun bei Dunkelheit sogar ansprechender als tagsüber.

Entdecken Sie selbst bisher übersehene Details

Mit dem Beleuchtungskonzept gewann der Bezirk bei einem Wettbewerb der Stiftung „Lebendige Stadt“, bei der Ausgestaltung konnten Nachbarinnen und Nachbarn und das interessierte Fachpublikum mitreden; die Betriebskosten übernehmen zukünftige Anlieger. Sieben der insgesamt 30 Brücken sind derzeit mit Licht versorgt, jeweils an den „Enden“ der Passage und die frisch restaurierte Brücke in der Mitte nahe der Bautzener Straße. Für den Rest wird noch nach einer Finanzierung gesucht – sobald es weitergeht, werden wir Sie natürlich hier im Internet benachrichtigen.

- Auch wenn das Wetter derzeit vielleicht nicht so wirklich nach draußen lockt: Machen Sie doch mal einen kleinen Abendspaziergang zur Yorckstraße und staunen Sie selbst über ein Stückchen Schöneberg, das nun ins rechte Licht gerückt ist – viel Spaß beim Entdecken!

text/fotos: Susanne Wolkenhauer