Warum Dr. Sommer fragen? - Peers aus der Riesengebirgs-Oberschule geben Antworten auf Fragen rund um Sex und Liebe
Wen kann ich fragen, wenn ich etwas über Sex wissen möchte? Wie funktioniert das mit Verhütung und Aids? Und überhaupt: woran merke ich, dass ich verliebt bin? Zehn Schülerinnen und Schüler aus der Riesengebirgs-Oberschule haben sich zu "Peers" ausbilden lassen und können solche Fragen von Gleichaltrigen jetzt gut beantworten.
Wie informieren sich Jugendliche über Sexualität? Wer erzählt ihnen etwas über Aids? Traut sich eine 13-jährige ihre Freundinnen, ein 13-jähriger seine Kumpels nach Liebe und Freundschaft zu fragen ohne dass sie ausgelacht werden? Und wen fragen sie dann? Besonders wenn die Jugendlichen aus einem migrantischen Elternhaus kommen?
Ab jetzt werden Jugendliche Antworten auf ihre Fragen erhalten. Nicht von Erwachsenen, die ihre Sprache und Probleme nicht kennen, sondern von Jugendlichen. In Berlin einmalig, ist im Bezirk Tempelhof-Schöneberg durch das Gesundheitsamt ein diese Themen behandelndes Projekt „peer-education" jetzt schon zum zweiten Mal mit Erfolg gestartet worden. Bei der Peer-education vermittelt eine soziale Gruppe Informationen an die gleiche Gruppe, um Hemmschwellen erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Zehn Jugendliche, Mädchen und Jungen, aus der Riesengebirgs-Oberschule, die zum großen Teil aus Familien mit migrantischem Hintergrund stammen, sind während zweier Jahre als Peers ausgebildet worden und leisten nun an Schulen erfolgreiche Informationsarbeit zum sensiblen Thema Liebe, Partnerschaft, Familienplanung und Aids.
Am Donnerstag, dem 15. November erhielten die vier Mädchen und sechs Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren ein Zertifikat für ihre inzwischen erfolgreich aufgenommene Leistung im Projekt „Peer education im interkulturellen Kontext".
Die Urkunden überreichen die Bezirkstadträtinnen für Gesundheit und Soziales Dr. Sibyll Klotz und für Familie, Jugend, Sport und Quartiersmanagement die Bezirksstadträtin Angelika Schöttler.
Das Projekt wird von Lucyna Wronska, Diplom-Psychologin, und Jörg Nitschke, Sexualpädagoge, geleitet und in Kooperation mit der Riesengebirgsschule, dem Gesundheitsamt, dem Team Quartiersmanagement und Grundschulen umgesetzt.
Die Förderung erfolgte im Rahmen des Quartiersmanagements Schöneberger Norden.