Von Wunderkammern bis zum Swing-Konzert: Das Jugend Museum Schöneberg im November 2008
IIm November 2008 jährt sich die Pogromnacht zum 70. Mal - das Gedenken daran findet im Programm des Jugend Museums mit Sonderveranstaltungen Eingang, aber auch sonst ist im November natürlich eine riesen Menge geboten!
Jugend Museum Schöneberg
Programm November 2008
Samstag, 1. Nov 15 bis 18 Uhr
Forschen und Stöbern in den Wunderkammern. Anschließend Drucken auf der
historischen Druckmaschine - Workshop
In den Wunderkammern - Wunderkisten gibt es Erstaunliches, Alltägliches und
Wundersames zu entdecken. Und alles hat irgendwie mit Schöneberg zu tun!
Kostenlos, Anm. erw.
Sonntag, 2. Nov. 12 bis 14 Uhr
Führung „Das Geschichtslabor 1933-45"
In der Ausstellung „Das Geschichtslabor" können Kinder und jüngere Jugendliche
über einen ungewöhnlichen Zugang historische Ermittlungen über die Zeit des
Nationalsozialismus anstellen. Ausgangspunkt sind Bildgeschichten und
Comiczeichnungen, die durch authentische Objekte und Dokumente in der
Ausstellung sowie durch ein Archiv und ein geheimnisvolles Depot ergänzt werden.
Ab 10 Jahre, Eintritt frei
Mittwoch, 5. Nov. ab 9 Uhr
Formen des Gedenkens - Wohin mit der Erinnerung?
Fachtagung
Veranstalter: Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen
Ort: Kulturamt Steglitz-Zehlendorf, Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55, 12165
Berlin
9.00 bis 18.30 Uhr
Fachvorträge (begrenzte Teilnehmerzahl, nur nach Voranmeldung)
Mit Christian Gudehus, Center For Interdisciplinary Memory Research(CMR), -
Kulturwissenschaftliches Institut Essen; Martin Schönfeld, Aktives Museum Berlin;
Rainer Ohliger, Netzwerk Migration; Stefanie Endlich, Kunstpublizistin; Brinda
Sommer, Stiftung Stadtmuseum
19.30 Uhr
Öffentliche Diskussion
Formen des Gedenkens - Wohin mit der Erinnerung?
Mit: Esther Dischereit, Stefanie Endlich, Jan Feddersen, Udo Gößwald, Christian
Gudehus
Moderation: Susanne Utsch, freie Journalistin, RBB
Anmeldung bis zum 1. November 2008 :
Kulturamt Steglitz-Zehlendorf, Schwartzsche Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin
schwartzsche.villa@berlin.de
Samstag, 8. Nov. 15 bis 18 Uhr
VILLA-Hop! - Workshop
Ferda übt Bauchtanz, aber wie tanzt Herr Rodriguez? Geh mit gespitzten Ohren
durch die VILLA GLOBAL auf Suche nach fremden oder gar nicht so fremden
Klängen. Gemeinsam probieren wir, unsere Fantasie dazu tanzen zu lassen. Wenn
ihr wollt, könnt ihr die Grundschritte eines „richtigen" Tanzes erlernen oder ihr schlagt
auf einfachen Gegenständen den Rhythmus. Der Höhepunkt ist unser gespieltes
Tanzfest, bei dem wir in der Rolle verschiedener Bewohner der VILLA GLOBAL
zusammen feiern.
Kostenlos, Anm. erw.
Sonntag, 9. Nov. 12 bis 14 Uhr
Führung „Das Geschichtslabor 1933-45"
In der Ausstellung „Das Geschichtslabor" können Kinder und jüngere Jugendliche
über einen ungewöhnlichen Zugang historische Ermittlungen über die Zeit des
Nationalsozialismus anstellen. Ausgangspunkt sind Bildgeschichten und
Comiczeichnungen, die durch authentische Objekte und Dokumente in der
Ausstellung sowie durch ein Archiv und ein geheimnisvolles Depot ergänzt werden.
Ab 10 Jahre, Eintritt frei
Sonntag, 9. Nov. 14:30 Uhr
Audioguide durch das Bayerische Viertel
von Schülerinnen und Schülern der Barbarossa-Grundschule
Ort: Bayerischer Platz/Grunewaldstraße
Am Beispiel von einzelnen Lebensgeschichten und konkreten Orten wird die
Geschichte der Juden in diesem Quartier erzählt, entlang ausgewählter Tafeln des
1993 eingeweihten Denkmals „Orte des Erinnerns". Der Audioguide wird vor Ort in
Anwesenheit des Stadtrats für Schule, Bildung und Kultur Dieter Hapel am 70.
Gedenktag der Reichspogromnacht der Öffentlichkeit übergeben. Bitte - wenn
vorhanden - einen MP3 Player oder einen CD-Player mitbringen. Die Datei wird vor
Ort auf das eigene Gerät gespielt.
Freitag, 14 Nov. 9 bis 18 Uhr
NS-Vermittlung und Holocaust - ein Thema für Kinder?
Fachsymposium
Ort: Rathaus Schöneberg und Jugend Museum
Veranstalter: Jugend Museum Schöneberg, Jüdisches Museum Berlin, Anne Frank
Zentrum Berlin, Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland, Museum
Blindenwerkstatt Otto Weidt
In den letzten Jahren scheint der Holocaust immer mehr ein Thema für Kinder zu
werden. Museen und Gedenkstätten werden zunehmend nach Programmen zur
„Holocaust Education" im Grundschul-, manchmal sogar im Kindergartenalter befragt.
Welche Erfahrungen, Bedürfnisse und Wünsche stehen dahinter? Wann und wie
sollten junge Menschen mit dem Holocaust konfrontiert werden? Welche Methoden
können Kindern zugemutet werden, ohne die Komplexität des Holocaust zu
verharmlosen und zu relativieren? Eignet sich das Thema, junge Menschen vor der
Pubertät nachhaltig in Toleranz- und Demokratieerziehung zu stärken?
Die Tagung richtet sich an Multiplikatoren, die in dem Bereich bereits Erfahrungen
sammeln konnten oder sammeln wollen, aber auch an Lehrerinnen und Lehrer, die
im Austausch mit außerschulischen Bildungsorten Anregungen für den eigenen
Unterricht suchen.
Am Vormittag geben Vorträge von Micha Brumlik, Heike Deckert-Peaceman, Ido
Abram, Elke Gryglewski und Matthias Heyl einen Überblick über den kontrovers
geführten fachlichen Diskurs. Am Nachmittag bieten 4 Diskussionsforen die
Möglichkeit des vertiefenden Austauschs.
Das detaillierte Programm: www.geschichtslabor.de. Voranmeldung bis 20. Oktober.
Samstag, 15. Nov. 15 bis 18 Uhr
Räubergeschichten - Workshop
Vor etwa 200 Jahren trieb eine Räuberbande rund um Berlin ihr Unwesen. Auch in
Schöneberg waren Horst, Luise und Konsorten aktiv...
Findet in den Wunderkammern heraus, wie sie gelebt haben, schlüpft in ihre Rollen
und erfindet eigene Räubergeschichten!
Kostenlos, Anm. erw.
Sonntag, 16. Nov. ab 14 Uhr
Finissage der Ausstellung „Das Geschichtslabor 1933-45"
14.00, 15.00 und 16.00 Uhr Interaktive Ausstellungsführungen für Kinder (und alle
anderen)
17.00 -18 Uhr Zeitzeugengespräch mit Coco Schumann
18.30 - 19.30 Uhr Das Coco Schumann Quartett live
Im November 2008 endet im Jugend Museum das Bundesmodellprojekt „Das
Geschichtslabor 1933-45". Mit der experimentellen Ausstellung wurden für Kinder
und jüngere Jugendliche ungewöhnlichen Zugänge zur Zeitgeschichte entwickelt und
über ein Jahr lang praktisch erprobt. Über 1.500 Schülerinnen und Schüler im Alter
zwischen 10 und 14 Jahren haben in der Ausstellung Projekttage oder eine
Projektwoche verbracht.
Die Finissage der Ausstellung soll zum Anlass genommen werden, im Rahmen von
informellen Ausstellungsgesprächen über die gemachten Erfahrungen zu berichten.
Parallel werden Führungen für Kinder (und allen anderen) angeboten.
Im Anschluss:
„Wer den Swing in sich hat, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren!"
Coco Schumann - Eine Jazzlegende erzählt und spielt
Heinz Jacob Schumann wurde 1924 im Berliner Scheunenviertel geboren. Seine
Mutter war Jüdin. Während der Nazi-Zeit trat Schumann, genannt Coco, illegal in
Berliner Jazzclubs auf. 1943 wurde er denunziert, verhaftet und ins
Konzentrationslager gebracht. Als Musiker für das Wachpersonal überlebte er das
Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Coco Schumann berichtet aus seinem
Leben.
Im Anschluss spielt das Coco Schumann Quartett (Coco Schumann, Karl-Heinz
Böhm, Sven Kalis und Thomas Koch) Klassiker aus der Welt des traditionellen
Swings. In Zusammenarbeit mit der Leo-Kestenberg-Musikschule.
Samstag, 22. Nov. 15 bis 18 Uhr
Geheime Zeichen in der VILLA GLOBAL - Workshop
Gemeinsam entdecken wir die verschiedenen Verständigungszeichen in der VILLA
GLOBAL und erfinden selbst Sprachen, die noch keiner kennt. Wir spielen
Körperlieder, unsichtbare Briefe wechseln die Besitzer, Geheimcodes werden
geknackt... Kostenlos, Anm. erw.
Sonntag, 23. Nov. 12 bis 14 Uhr
Führung VILLA GLOBAL - im Labyrinth der Kulturen
Wer weiß schon, wie seine Nachbarn leben? Zumal, wenn sie aus anderen Ländern
kommen. In der VILLA GLOBAL kannst du fremde Türen öffnen und dich in 14
Räumen umschauen. Da finden sich Dinge, die dir vertraut sind, aber auch vieles,
was du nicht kennst. Es lohnt sich, genau hinzuschauen und hinzuhören. Eintritt frei
Donnerstag, 27. Nov. 16 bis 18 Uhr
Geschichtslabor mobil?
Veranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer
Das Interesse am „Geschichtslabor 1933-45" war außerordentlich groß. Die
begleitende Evaluation hat die Annahme bestätigt, dass authentische Objekte,
verknüpft mit dem Ansatz des entdeckenden Lernens jungen Menschen den Zugang
zu dem komplexen Thema NS und Judenverfolgung erleichtern kann.
Deshalb sollen die Materialien nicht im Museumskeller verschwinden, sondern als
„mobiles Labor" in den Schulen zum Einsatz kommen. Auf der Veranstaltung soll
ausgelotet werden, wie die Bedürfnisse und Wünsche der Schulen sind und welche
Formen der Kooperation denkbar sind. Um Voranmeldung wird gebeten.
Samstag, 29. Nov. 15 bis 18 Uhr
Detektive aufgepasst! - Workshop
Geheimnisvolle Dinge gehen in der VILLA GLOBAL vor sich ... Hilfst du sie
aufzuklären? Es gilt merkwürdigen Hinweisen zu folgen und einige Rätsel zu lösen.
Vorher gibt es ein Training für angehende Spürnasen, denn Detektive brauchen
einen scharfen Blick und leise Sohlen.
Kostenlos, Anm. erw.
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Adresse:
Jugend Museum, Hauptstr. 40/42, 10821 Berlin, Tel.: 030/7560 6163,
mail@jugendmuseum.de, www.jugendmuseum.de