Die 9. Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs: miteinander reden – voneinander erfahren – gemeinsam handeln - Einladung zur Mitgestaltung

Zugehörigkeit und Selbstbestimmung
Dialogtische vom 17. Oktober bis 17. November 2011


Wer im »Ich« verharrt, wird nie zum »Wir« gelangen. © Peter Amendt

Die Veranstaltungsreihe ist eine gemeinsame Initiative des Antirassistisch-Interkulturellen Informationszentrums ARiC Berlin e.V. und eines breiten Netzwerks von Organisationen und Institutionen. Wie in den vergangenen Jahren rufen wir Vereine, Bildungseinrichtungen, Nachbarschaftszentren, Institutionen, Verwaltungen, Unternehmen, Selbstorganisationen von Migrant/innen, Quartiersmanagementbüros und Privatpersonen dazu auf, die „Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs“ mitzugestalten.

Was wird dafür benötigt? Ein Raum, ein Tisch, einige Stühle und die Bereitschaft, acht bis zwölf Menschen, die sonst nicht ohne weiteres miteinander ins Gespräch kämen, als Dialogteilnehmer/innen zu gewinnen.

Das Einrichten von Dialogtischen ist inzwischen eine bewährte Methode: Sie bieten Raum und Gelegenheit für einen gleichberechtigten Austausch von Wahrnehmungen, Sichtweisen und Erfahrungen. Dieser Austausch umfasst ein Ausloten und Erkennen sowohl der individuellen als auch der gesellschaftlichen Handlungsspielräume. In diesem Sinne sind die Dialogtische Lern-, Erfahrungs- und Erlebnisorte für alle Berlinerinnen und Berliner, die an der Gestaltung der Einwanderungsstadt Berlin Interesse haben.

Das diesjährige Thema der Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs lautet: Zugehörigkeit und Selbstbestimmung.
Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe ist häufig das Resultat einer eigenen Entscheidung. So kann man sich einem Sportverein, einer politischen Partei oder auch einer Religionsgemeinschaft anschließen. Es gibt jedoch Gruppen, die man sich nicht aussucht, denen man aber dennoch angehört bzw. als dazugehörig angesehen wird. Das Alter, das Geschlecht, der Wohnort oder die Staatsangehörigkeit sind Kategorien, die sich teilweise individuell nicht einfach ändern lassen und die daraus resultierende Kategorisierung hat oft einen gravierenden Einfluss auf das Leben.
Im Rahmen der Dialogtage wollen wir Fragen dazu aufwerfen, inwieweit sich die selbst- bzw. auch fremdbestimmte Zuordnung zu einer Gruppe auf die eigene Identität auswirkt und wie sich verhindern lässt, dass Unterschiede zwischen solchen gruppenbezogenen Identitäten forciert und somit zugleich Konflikte geschürt werden.

Hier einige Beispiele von vielen möglichen Fragen, zu denen an den Dialogtischen zum genannten Thema ein spannender Austausch geführt und weiterführende Ideen entwickelt werden können:

  • Wer bin ich? Was hat mich in der Vergangenheit geprägt? Was prägt mich heute?
  • Welche Auswirkung haben Staatsbürgerschaft und Einbürgerung auf das Gefühl der Zugehörigkeit?
  • Welche Hürden müssen auf dem Weg zur Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung in der Gesellschaft genommen werden?
  • Wofür stehe ich und wie möchte ich von meiner Umwelt wahrgenommen werden?
  • Wie werden soziale Gruppen konstruiert und mit bestimmten Eigenschaften versehen?
  • Welche Auswirkungen hat die Zuordnung zu einer bestimmten sozialen Gruppe auf die eigene Identität?
  • Wo fühle ich mich zugehörig? Was will ich erreichen?
  • In was für einer Gesellschaft möchte ich zukünftig leben, was muss sich ändern? Wo kann ich selbst ansetzen?


Die Gesprächsrunden sind grundsätzlich offen für alle und bieten Gelegenheit, sowohl das eigene Selbstverständnis zu überprüfen als auch gemeinsames Handeln zu vereinbaren sowie aktives bürgerschaftliches Engagement zu verstärken.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich für die Idee des Dialogs (erneut) begeistern und sich durch Ihre Mitorganisation bei den Dialogrunden im Zeitraum zwischen dem 17. Oktober und 17. November 2011 beteiligen.
Wir bitten Sie herzlich, den beigefügten Vordruck bis zum 22. Juli 2011 an uns zu faxen oder per E-Mail zu senden. Um ihre Angaben für den Dialogtisch zu erfassen und weitere Fragen in der Vorbereitung zu besprechen, werden wir uns anschließend mit Ihnen in Verbindung setzen.
Im September wollen wir alle Dialogtische und das Rahmenprogramm im Programm und auf der Webseite veröffentlichen.

Wenn Sie Rückfragen oder Vorschläge haben, wenden Sie sich bitte an Jan Fehse Tel. (030) 308 799-22. Als Anregung empfehlen wir auch die Informationen und Berichte aus den Jahren 2003 bis 2010: http://www.tage-des-interkulturellen-dialogs.de/rueckblick/


Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag des Trägerkreises

Simone Wiegratz und Jan Fehse

text/grafik: Aufruf