Start ins neue Jahr: Heiße Diskussionen und erste Entscheidungen des Quartiersrats
Nach einem etwas verzögerten Start ins Jahr 2009 fielen bei der Februar-Quartiersrats-Sitzung erste Projektentscheidungen - neue Regeln zu Projektdiskussion und Abstimmung trugen zum raschen und positiven Ergebnis bei.
Wie laufen Abstimmungen am produktivsten? Durch welche Vorgaben kann ich gewährleisten, dass das Für und Wider einer Entscheidung klar wird oder dass eine Diskussion nicht ausufert?
- Dass die Frage nach einer effektiven und möglichst gerechten Projektbeurteilung gerechtfertigt ist, hatten die beiden Januar-Sitzungen des Quartiersrats gezeigt: Bei diesen Treffen waren einzelne QR-Mitglieder teils sehr unterschiedlicher Meinung über Projektanträge gewesen, hatten sich sachliche mit persönlichen Argumenten vermischt, es war sehr emotional argumentiert worden, was teils tiefe Gräben aufgerissen hatte. Und zu positiven Projektentscheidungen für die Zukunft des Kiezes hatte das „Hauen und Stechen" überhaupt nicht geführt (weswegen wir an dieser Stelle auch auf eine ausführlichere Beschreibung der Treffen verzichten).
Die Projektvorschläge hatten sich also bis zur Sitzung am 11. Februar 2009 ein wenig angestaut, weswegen auch eine geplante Diskussion über Vorschläge des QR-Sprecher-Teams verschoben wurde.
Folgende Punkte sollten rasche Ergebnisse bei den Abstimmungen bringen: Nachdem Verständnisfragen zum jeweiligen Vorschlag geklärt sind, wird das Projekt mit Pro und Contra bewertet (Mitschrieb auf Flipchart), außerdem soll in die Beurteilung einfließen, ob das Projekt eine Problemsituation im Kiez aufgreift und verbessert. Die Zeit für eine Projektabstimmung ist auf maximal eine Viertelstunde begrenzt.
Dementsprechend rasch konnte eine ganze Reihe an Anträge abgearbeitet werden:
Der Projektvorschlag „Weiterentwicklung des Pallas-Parks zum Interkulturellen Garten der Kräuter, Märchen und Poesie" des Vereins „netzwerk stadtraumkultur" beinhaltet, dass der jetzige sehr steinige Park in Beete unterschiedlicher Größe aufgeteilt wird. Diese Beete werden von den Anwohner/innen bepflanzt und gestaltet, die so auch Verantwortung für die neu entstehende Grünfläche übernehmen. Gerade in Verbindung mit der geplanten Umgestaltung des Park in 2010 - gefördert im Quartiersfonds 4, versprechen sich die Quartiersräte mehr Akzeptanz und intensivere Nutzung des Parks.
Der Vorschlag wurde angenommen, das Projekt kann starten.
Beim Vorschlag „Mädchen entdecken Sporträume" von Seitenwechsel e.V. geht es um eine Weiterentwicklung des Mädchenfußballangebotes aus den letzten beiden Jahren. Nicht nur Fußball soll für die Mädchen Thema sein, sondern andere Sportarten und auch eine Rallye durch den Kiez - wo können Mädchen hier noch Sport treiben!
Mit inbegriffen ist auch eine Fortführung der Schwimmkurse für Seniorinnen im Huzur-Seniorentreff - ein solcher Kurs war im vergangenen Jahr sehr gut angekommen, weitere Frauen sollen diese Möglichkeit erhalten.
Der Vorschlag wurde angenommen, das Projekt kann starten.
Auch das Improvisationstheater an der Neumark-Grundschule hat schon seine Freunde gefunden: Die Kinder lernen durch selbst ausgedachte Theaterstücke, gerade auch mit den alltäglichen Konfliktsituationen anders umzugehen. Und wer so eine Aufführung mit der ganzen Emotionsbreite zwischen Weinen und Lachen einmal miterlebt hat, wird das nicht so schnell vergessen.
Der Vorschlag wurde angenommen, das Projekt „Spielend lernen - Improvisationstheater II" kann weiterlaufen.
text/grafik: wolk