"Sexarbeit - eine Welt für sich": Szenische Lesung am 2. Juni in der Zwölf-Apostel-Kirche
Herzlich willkommen zu einembesonderen Termin in der Zwölf-Apostel-Kirche an der Kurfürstenstraße: Dort tragen die Schauspieler Ulrike Johannson und Thor W. Müller zum Welthurentag Geschichten aus dem Milieu vor und lassen so Prostituierte, Bordellbetreiber und Kunden- Frauen und Männer - zu Wort kommen.
Am Internationalen Hurentag
2. Juni 2009, 20 Uhr
Szenische Lesung "Sexarbeit - eine Welt für sich"
in der Berliner Zwölf-Apostelkirche
Deutschlands älteste autonome Beratungsstelle für Prostituierte, HYDRA e.V., begeht den Welthurentag u.a. mit der Szenischen Lesung Sexarbeit - eine Welt für sich.
Das aufklärende Kulturprojekt ist eine Collage authentischer Texte, backstage-Geschichten aus Arbeits- und Lebenswelten im Sexgewerbe, Berichte aus erster Hand von:
Ayscha - sie arbeitet in einer türkischen Bar. Sylvia - sie schafft seit 30 Jahren am Hamburger Fischmarkt an. Melanie aus dem Hamburger Escortbereich. Katrin, nach 10 Jahren Herbertstraße ausgestiegen. Callboy John aus Stuttgart. Die Bordellbetreiberin Felicitas vom Berliner Café PSSST und Andreas, Bordellchef in Hamburg. Die Frankfurter Prostitutionskunden Markus und Norbert. Ronny, ein auf St. Pauli geborener, ausgestiegener Zuhälter.
Die Schauspieler Ulrike Johannson und Thor W. Müller tragen zehn Milieugeschichten vor, begleitet von einer Toncollage.
Eine kleine Begleitausstellung zeigt zehn Original-Objekte aus dem Arbeitsalltag im Sexbusiness.
Die Lesung will Augenöffner sein für das vielschichtige Phänomen Prostitution zwischen stark nachgefragter, dennoch verdrängter Schatten-Arbeit sowie krimineller Ausbeutung. Zwar ist Sexarbeit keine Dienstleistung wie jede andere, aber sie ist eine legale Tätigkeit hierzulande, nicht mehr sittenwidrig nach dem Gesetz, ein einträglicher Wirtschaftsfaktor, trotzdem nahezu ein Tabuthema.
Geboten wird Einsicht in soziale Realität: Hinter der Fassade von Glamour und Stigma haben nun die Frauen und Männer eine Stimme, über die sonst immer nur geredet wird. Vielleicht werden sie so mit mehr Respekt gesehen.
Die Szenische Lesung entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum der Arbeit. Sie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Elisabeth v. Dücker, Beate Leopold, Christiane Howe, Museum der Arbeit (2008). Geeignet ist sie für Menschen ab 16.
2. Juni 2009, 20 Uhr,
An der Apostelkirche 1
10783 Berlin (U-Bahn Kurfürstenstraße)
Eintritt 3 €
Hier gibt´s die Einladung zur szenischen Lesung nochmal zum Ausdrucken und Weitergeben (PDF 304 kb).
Die Lesung wird über das QM Schöneberger Norden - Quartiersfonds 1 - gefördert.
text/grafik: Einladung