Ausstellung „Ruinen und Rolleiflex - Fotos aus der Sammlung Staudt“ im Schöneberg Museum - Jugend Museum

Herwarth Staudt mit Kamera auf dem häuslichen Balkon, Leihgabe Familie Staudt
Passauer Straße 34, Herwarth Staudt, 9. August 1950, Museen Tempelhof-Schöneberg


Ausstellungseröffnung
am 29. August 2015 um 17.00 Uhr

durch die Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Frau Jutta Kaddatz

 
Das Schöneberg Museum │Jugend Museum zeigt die 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in der Ausstellung „Ruinen und Rolleiflex – Fotos, aus der Sammlung Staudt“, wie es in Schöneberg in der Nachkriegszeit ausgesehen hat.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Fotos von Herwarth Staudt, der zwischen 1949 und 1957 mit Unterstützung seiner Frau Rut zahlreiche Kriegsruinen in Schöneberg ablichtete.
Herwarth Staudt arbeitete im Auftrag des Schöneberger Baulenkungsamtes, das die Bausubstanz der beschädigten Gebäude zu prüfen und zu dokumentieren hatte. Schöneberg gehörte zu den am stärksten beschädigten Berliner Bezirken: 60 Prozent der Wohnungen waren 1945 total zerstört. Das Ehepaar Staudt nahm mit seiner Rolleiflex-Kamera ganze Straßenzüge auf und kletterte sogar in die Ruinen, um möglichst genaue Detailaufnahmen zu machen. Dabei rückten sie auch Menschen und Straßenszenen ins Bild und hielten so die Stimmung der Zeit fest.

Die Ruinenfotos sind in der Ausstellung nach bekannten Plätzen geordnet und werden jeweils mit historischen Postkartenansichten sowie aktuellen Stadtansichten umrahmt. Diese Zusammenstellung zeigt eindrücklich, wie das Leben der Schöneberger Bevölkerung zwischen dem Kriegsende und der Mitte der 1950er-Jahre ausgesehen hat und ermöglicht einen Blick auf Veränderungen und Umgestaltungen im Bezirk während der letzten 100 Jahre.

In der Ausstellung sind erstmalig auch zahlreiche Fotos von Herwarth Staudt aus seiner Zeit, als Pressefotograf zu sehen. Während der turbulenten Jahre 1948/49 fotografierte er nicht nur den Alltag der Bevölkerung, sondern hielt auch historisch bedeutsame Ereignisse wie die Währungsreform, die Berlin Blockade und die Luftbrücke mit seiner Kamera fest.

 
Publikation zur Ausstellung

„Das zerstörte Schöneberg. Ruinenfotos von Herwarth Staudt“ von Gudrun Blankenburg und Irene von Götz, herausgegeben im Auftrag des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, Berlin 2015


Bildungsangebote  
Fotomemory. Ein Spiel mit Ansichten – historisch und aktuell

Klassenstufe 5 bis 10, ein- und zweitägig

Kinder und Jugendliche recherchieren zur Nachkriegsgeschichte und begeben sich mit historischen Fotos in den Stadtraum, um die Veränderungen fotografisch zu dokumentieren.

Die entstandenen Fotos werden in die Ausstellung integriert.

Begleitprogramm

Ruine der ehemaligen Hohenzollern-Schule 1950, Museen Tempelhof-Schöneberg

Zeitzeugengespräch
22. September 2015 | 18.00 Uhr


Der 1931 in Schöneberg geborene Horst Schütze erzählt im Gespräch mit Bodo Förster, wie er als Jugendlicher das Kriegsende und die Nachkriegszeit erlebt hat.

17 Uhr Führung durch die Ausstellung

 
Führung
mit Bodo Förster durch den Hochbunker in der Pallasstraße
17. und 18. Oktober 2015 | 14.00 Uhr


Anmeldung unter Tel. 030–90277-6163

Der Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.


Lesung
5. November 2015 | 19:30 Uhr


Die Autorin und Stadtführerin Gudrun Blankenburg liest aus der Publikation „Das zerstörte Schöneberg. Ruinenfotos von Herwarth Staudt.“

18:30 Führung durch die Ausstellung


Forschungsprojekt
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gesucht


Für eine Masterarbeit an der Freien Universität werden Schöneberginnen und Schöneberger, die zwischen 1945 und 1957 im Bezirk gewohnt haben, für Zeitzeugengespräche gesucht. Wir freuen uns, wenn Interessierte uns unter l.throck@fu-berlin.de oder unter der Tel. 030-90277-6163 kontaktieren.

Ein Kooperationsprojekt mit dem Public History Master der FU Berlin

 

Veranstaltungsort         
Schöneberg Museum │Jugend Museum

Hauptstraße 40/42, 10827 Berlin,Telefon 030 – 90277 6163, mail[at]jugendmuseum[.]de

Fahrverbindungen
U7: Eisenacher Straße; U4: Rathaus Schöneberg
S1: Julius-Leber-Brücke; S1, S41, S42, S45, S46: Schöneberg
Bus 104, 187, M48, M85 bis Haltestelle Albertstraße


Öffnungszeiten              
Ausstellung vom 30. August bis 31. Dezember 2015
geöffnet Samstag bis Donnerstag 14–18.00 Uhr, Freitag 9–14.00 Uhr

text/grafik: Einladung