Rotlicht aus anderer Sicht: Buchpremiere »Gier« von Marcel Feige mit Diskussion

 

Stephanie Klee und Marcel Feige

Stephanie Klee und Marcel Feige

- Am 26. Juni 2008 trifft die Prostituierte und bekannte Hurenrechtlerin Stephanie Klee auf den Schriftsteller Marcel Feige. Dessen neuer Hauptstadt-Thriller »Gier« thematisiert das Berliner Rotlichtmilieu. Nach einer Lesung aus dem Roman diskutieren die beiden gemeinsam den neuen Umgang der Hauptstadt mit Prostitution.

Am 1.1.2002 trat das von der rotgrünen Koalition verabschiedete Prostitutionsgesetz in Kraft. Prostitution war von diesem Tag an nicht länger sittenwidrig, sondern ein legales Rechtsgeschäft. Für Prostituierten in Berlin aber zeigte das Gesetz kaum Wirkung. Denn die Hauptstadt ist die einzige Stadt Deutschlands, in der es keine Sperrbezirke gibt. Sex war in Berlin seit Jahrzehnten immer und überall käuflich zu erwerben: auf der Straße, in Clubs, Bordellen oder Wohnungen.

Damit ist jetzt Schluß – geht es nach dem Willen der Bezirksämter. Die Berliner Behörden machen der plötzlich „unanständigen“ Wohnungs- und Clubprostitution das Garaus, indem sie einem einzelnen Großbordellbetreiber Vorschub leisten. Im Klartext: Ein Riesenpuff mit hohem Verkehrsaufkommen gegen unscheinbare Clubs & Wohnungen – die Anwohner protestieren. Und die Huren, die sich in ihren Rechten eingeschränkt sehen, wittern Filz.