Rotlicht aus anderer Sicht: Buchpremiere »Gier« von Marcel Feige mit Diskussion
Stephanie Klee trifft Marcel Feige und spricht mit ihm über das Thema "Neues Sperrgebiet Berlin – Die Hauptstadt und ihr Umgang mit dem Rotlicht" - herzlich willkommen zur Lesung am 26. Juni im Café Einstein an der Kurfürstenstraße!
Marcel Feiges neues Buch "Gier": Schock an der Berthold-Hauptschule im Berliner Problembezirk Neukölln: Der Lehrer Matthias Brodbeck fiel offensichtlich einem Amoklauf zum Opfer. Die Schlagzeile: Gewalt an Schulen eskaliert! Der Fall scheint klar: Lukaz und Asim, zwei von Brodbecks Schülern und dem Jugendrichter nicht unbekannt, müssen die abscheuliche Tat begangen haben.
Doch jetzt fehlt von Lukaz und Asim jede Spur.
Dann tauchen jedoch immer mehr Ungereimtheiten auf, und Paul Kalkbrenner, Kriminalhauptkommissar der Mordkommission Berlin- Mitte, soll den Fall übernehmen. Kalkbrenners Nachforschungen führen ihn ins Rotlichtmilieu, denn Lehrer Brodbeck hatte Kontakt zum stadtbekannten Paten Dossantos. In dessen Machenschaften sind auch ranghohe Politiker verstrickt ...
- Am 26. Juni 2008 trifft die Prostituierte und bekannte Hurenrechtlerin Stephanie Klee auf den Schriftsteller Marcel Feige. Dessen neuer Hauptstadt-Thriller »Gier« thematisiert das Berliner Rotlichtmilieu. Nach einer Lesung aus dem Roman diskutieren die beiden gemeinsam den neuen Umgang der Hauptstadt mit Prostitution.
Am 1.1.2002 trat das von der rotgrünen Koalition verabschiedete Prostitutionsgesetz in Kraft. Prostitution war von diesem Tag an nicht länger sittenwidrig, sondern ein legales Rechtsgeschäft. Für Prostituierten in Berlin aber zeigte das Gesetz kaum Wirkung. Denn die Hauptstadt ist die einzige Stadt Deutschlands, in der es keine Sperrbezirke gibt. Sex war in Berlin seit Jahrzehnten immer und überall käuflich zu erwerben: auf der Straße, in Clubs, Bordellen oder Wohnungen.
Damit ist jetzt Schluß – geht es nach dem Willen der Bezirksämter. Die Berliner Behörden machen der plötzlich „unanständigen“ Wohnungs- und Clubprostitution das Garaus, indem sie einem einzelnen Großbordellbetreiber Vorschub leisten. Im Klartext: Ein Riesenpuff mit hohem Verkehrsaufkommen gegen unscheinbare Clubs & Wohnungen – die Anwohner protestieren. Und die Huren, die sich in ihren Rechten eingeschränkt sehen, wittern Filz.
26. Juni 2008, 20 Uhr
Lesung, anschließend im Gespräch: Marcel Feige und Stephanie Klee, Prostituierte & Hurenrechtlerin
im Café Einstein Stammhaus
Kurfürstenstraße 58
10785 Berlin
Eintritt: 5 Euro
Weitere Informationen zum Buch und zu den beiden Gesprächspartnern finden Sie in der Einladung (PDF 265 kb).
text (gekürzt)/grafik: Einladung