Quartiersrat Schöneberger Norden einstimmig für die Erhaltung des Hauses am Kleistpark und der Leo-Kestenberg-Musikschule

Auf seiner Sitzung am 20.10.2010 hat der Quartiersrat Schöneberger Norden einstimmig folgenden Beschluss angenommen:

"Der QR bittet die BVV Tempelhof-Schöneberg, die von der Bezirksverwaltung geplante Schließung des Standortes Haus am Kleistpark und Leo-Kestenberg-Musikschule abzulehnen und sich für den Erhalt dieses kulturell bedeutenden Schöneberger Standortes einzusetzen.

Kultur ist ein Wirtschaftsfaktor. Die Leo-Kestenberg-Musikschule bringt dem Bezirk Einnahmen. Das Haus am Kleistpark bringt dem Bezirk Renommee und erspart ihm Kosten im Bereich Bildung, Jugend, Integration usw...
Die kommunale Galerie Haus am Kleistpark und die Leo-Kestenberg-Musikschule sind Schönebergs kultureller Leuchtturm auf überregionaler und internationaler Ebene.

Sie sind zugleich ein wichtiger Stabilisierungsfaktor für das Quartiersmanagementgebiet Schöneberger Norden.
Das Haus am Kleistpark ist das wesentliche Bindeglied zur neuen Galerienszene im Gebiet der Potsdamer Straße und Kurfürsten-/Bülowstraße, die das Gebiet aufwertet und mithilft, es vor sozialem Niedergang zu bewahren. Diese kulturelle Entwicklung im Gebiet fördert auch den Tourismus und die Ansiedlung von Hotels und Gastronomie.

Das Haus hat eine historisch bedeutsame Tradition, die weit über den Bezirk Tempelhof- Schöneberg hinausstrahlt. Es hat geschichtlich große Bedeutung durch den Botanischen Garten, der sich hier befand und zu Europas wichtigsten Botanischen Gärten zählte. Es ist das einzig erhaltene Gebäude dieses historisch bedeutsamen Ortes.
Es hat geschichtlich auch Bezug zum Naturschutz, der in diesem Hause begründet wurde und von hier aus erstmals Eingang in die Gesetzgebung gefunden hat.

Finanzielle Gründe für die Schließung des Standortes sind nicht erkennbar. Vielmehr würde eine Verlagerung von Galerie und Musikschule erheblich höhere Kosten für den Bezirk verursachen. Das Eintreten von Bezirksverordneten, Öffentlichkeit und Vertretern der Künste für den Erhalt des Standortes anstelle einer Verlagerung in ein Randgebiet ist überzeugend."


- Beim seinem Besuch im PallasKiez am 20. Oktober 2010 sprach sich der Regierende Bürgermeister Wowereit für den Erhalt der beiden Einrichtungen aus.

text: QR