Aktuelles, Stadtteilzeitungs-Historie und Ausblicke beim Präventionsrat im Februar 2013

Richtig voll war es am 28. Februar im großen Saal des PallasT: Stadträtin Sibyll Klotz, Corinna Lippert aus dem Bezirksamt und das Team QM hatten eingeladen zum ersten Präventionsrat Schöneberer Norden in diesem Jahr. Anwohner/innen und Akteurs-Vertreter/innen nutzten die Gelegenheit, sich über Aktuelles aus dem Stadtteil zu informieren.

Los ging es wie immer mit einer offenen Fragerunde. Unter dem Motto „Kiez aktuell“ brachten die Gäste ihre Anliegen zur Sprache.
Ein nach wie vor heißes Eisen ist die Asbestbelastung von Wohnungen im Quartier: Schon bei den letzten Prärat-Treffen war klar geworden, dass sich Mieterinnen und Mieter vor Ort von den Wohnungsbaugesellschaften schlecht informiert fühlen. Das ist auch ein berlinweites Problem - der Senat prüft derzeit die Einrichtung eines Asbest-Registers und plant eine Informationskampagne.
Ebenfalls zur Sprache kamen die Ferienwohnungen im Quartier. In der Winterfeldtstraße, so eine Wortmeldung, würden zurzeit Wohnungen zweckentfremdet – sie stehen also nicht mehr als „normaler“ Wohnraum zur Verfügung. Das Bezirksamt kann nur eingreifen, wenn in einem Haus zwölf oder mehr Wohneinheiten betroffen sind, so Stadträtin Klotz. Für andere Fälle fehle eine entsprechende Verbotsverordnung in Berlin.
Kurz zur Sprache kam unter anderem die aktuelle Gewerbe-Entmietung in der Bülowstraße 90, ein Redner bemängelte Baumfällungen im Quartier, gefragt wurde auch nach Planungen für die Ecke Frobenstraße/ Kurfürstenstraße.

Stadträtin Klotz dankt Gisela Gut, Elisabeth Ziemer und Hans G. Kegel
Zum letzten Redaktionsteam gehörten Kerstin Wiehe (am Mikro), rechts neben ihr Hans-Jörg Bahrs und Regine Wosnitza

Anschließend wurde es feierlich: Anlässlich des Erscheinens der fünfzigsten und letzten Ausgabe des „Schöneberger Morgen“ wurden alle Redaktionsteams, die seit 1999 an unserer Quartierszeitung mitgearbeitet haben, gebührend verabschiedet.

Den Anfang machte Dr. Elisabeth Ziemer, die 1998 den Präventionsrat als Bürger- und Austauschforum zum Thema Sicherheit und ein Jahr später den Schöneberger Morgen ins Leben gerufen hatte.
Nach und nach wurde klar, wie viel Arbeit in so einer Zeitung steckt: Mit dabei waren als Redakteur/innen oder im Grafik-Bereich unter anderem Hans G. Kegel, Gisela Gut, Thomas Protz und das letzte Redaktionsteam mit Hans-Jörg Bahrs, Regine Wosnitza und Kerstin Wiehe, ergänzt durch Peter Pulm vom QM als Lektor. Sie alle berichteten von der Redaktionsarbeit und plauderten ein wenig aus dem Nähkästchen. Neben Blumen gab es dabei für jede/n auch ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk: alle 50 Ausgaben des Schöneberger Morgens, fein säuberlich gestapelt in einer auf 50 Exemplate limitierten Schmuckbox.

Auch wenn verständlicherweise ein wenig Wehmut mitschwang, waren sich doch alle einig, dass auch in Zukunft niemand auf die aktuellen Neuigkeiten aus dem Kiez verzichten muss: Schauen Sie einfach immer mal wieder hier ins Internet - auf www.schoeneberger-norden.de.

So bunt wird´s bald am PallasPark

Bunt statt grau wird’s demnächst an der hässlichen Brandwand neben dem PallasPark: Noch sind an die 80 Schülerinnen und Schüler aus verschiedene Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen im Kiez am Planen, Basteln und Malen für ein großes Wandbild. Annette Maurer-Kartal, Geschäftsführerin des Stadtteilvereins Schöneberg, und die Künstlerin und Kunstpädagogin Malaurie Condamine erklärten den Anwesenden nicht nur Details zum Konzept, sondern hatten zur Veranschaulichung auch gleich eine kleine Werkschau mit Vor-Ansichten und auch mit Bildern der Kinder bei der Arbeit mitgebracht. Die Gäste des Präventionsrates ließen es sich natürlich nicht nehmen, die ausgestellten Werke ausgiebig zu begutachten: Urzeitpflanzen, Dinos, bissige Fische und Riesenfarne werden demnächst an der noch tristen Wand die Entwicklung des Lebens als bunten Bilderbogen erlebbar machen ...

Hängen normalerweise am Spielplatz-Zaun: "Hier spielen Kinder - bitte verhaltet Euch dementsprechend!"

„Nachbarschaft und Straßenprostitution – wie geht das?“ - So lautet der Untertitel zur neu erschienenen Broschüre „Reise durch ein Viertel – 30 Menschen erzählen“, die Sibyll Klotz und Corinna Lippert anschließend kurz vorstellten. Schon wird das Heft kontrovers diskutiert – wenn Sie sich selbst ein Bild machen möchten: Hier finden Sie die Broschüre online, oder Sie holen sich ein gedrucktes Exemplar im QM-Büro ab.


Anschließend berichteten Jutta Husemann vom Familientreff Kurmärkische Straße, eine Erzieherin aus der Kita „Haus der Kinder“ und Ümit Baygül von der Villa Schöneberg als VertreterInnen wichtiger Einrichtungen im Quartier von einer Schulung zum Thema: Sie hatten so mehr zur Sicht der Prostitutierten erfahren und auch dazu, wie sie Fragen von Kinder und auch von den Eltern besser beantworten können.

Die drei Einrichtungen präsentierten drei gemeinsam erdachte Banner, die inzwischen gut sichtbar im Bereich Frobenstraße/ Kurmärkische Straße hängen und zum verantwortungsvollen Umgang mit Müll anregen sollen.

Einige zückten gleich den Kalender beim abschließenden kleinen QM-Block: So werden derzeit viele Projekte gerade aus dem Bildungs-, Nachbarschafts- und Gesundheitsbereich auf den Weg gebracht, das Handlungskonzept für 2013 ist ebenso im Entstehen wie die Projekteplanung für die kommenden Jahre.
Und einige Veranstaltungen sind auch schon geplant: Feiern Sie mit mit der Spreewaldschule das runde 150-jährige Jubiläum beim Tag der offenen Tür am 20. April, freuen Sie sich auf das Steinmetzstraßenfest am 24. Mai und den Langen Tag der Bildung am 20. September – und auch das beliebte Großgörschenstraßenfest wird’s natürlich wieder geben …
Sobald Näheres zum jeweiligen Programm feststeht, informieren wir Sie natürlich hier im Internet, gucken Sie immer mal wieder rein!

text: Markus Nagel/S. Wolkenhauer; fotos: Markus Nagel