Pallasseum Plus (2015 - 2017)

Eine der Möglichkeiten, um ins Gespräch zu Traditionen und mehr zu kommen: das Erzählcafé

Der Bewohnertreff Kaffeeklatsch ist mittlerweile bekannt für allerlei Treffs und Werkstätten. Seit Herbst 2015 ist noch mehr los im Kaffeeklatsch. Mit dem neuen Projekt Pallasseum Plus möchte sich die Pallasseum-interne Nachbarschaft nun auch nach „außen“ öffnen. Die Nachbar/innen rund um das Pallasseum sollen im Rahmen dieses Projekts trotz der dicken Betonmauern erfahren, was für eine Vielfalt an Wissen, Traditionen und Lebensstilen im Pallasseum vorhanden ist. Auch dieses Projekt wird von Quartiersmanagement gefördert und vom Träger netzwerk stadtraumkultur e.V. betreut.

Projektverlauf und Bausteine

In der ersten Phase des Projekts geht es darum Zusammentragen, was von den Bewohner/innen aus den Heimatländern in die neue Heimat an Wissens- und an materiellen Ressourcen mitgebracht wurde. Diesen Traditionen, Bräuchen und deren heutige Bedeutung wird gemeinsam nachgespürt. In Gesprächen, in unterschiedlichen Werkstätten und Treffs tauschen sich die Bewohner/innen über Bräuche und Traditionen aus, die später nach „außen“ getragen werden. Wichtig für die Bewohner/innen ist es, dass die Vielfalt der migrantischen Traditionen sichtbar wird. Denn obwohl bestimmte Feste z.B. in der gesamten muslimischen Gemeinschaft gefeiert werden, begehen die Bewohner/innen die Feste sehr unterschiedlich. Das gleiche gilt für das Aussehen traditioneller Tänze und ihrer Utensilien.

Deshalb wird im weiteren Verlauf des Projekts über die Gespräche hinaus und in Zusammenarbeit mit den Bewohner_innen recherchiert, welche Dinge (Kleidung, Gegenstände, Musikinstrumente etc.) im Rahmen der unterschiedlichen Bräuche und Traditionen wichtig sind. Verschiedene Gegenstände werden dann in den Werkstätten hergestellt. Hierbei können die Akteur/innen des Projekts „Pallasseum Plus“ auf schon etablierte Strukturen und Gruppen des Projekts „Stärkere Nachbarschaft“ aufbauen.
Mit dieser zweiten Phase des Projekts können die geführten Gespräche über Hintergründe und heutiges Erscheinen von Traditionen gemeinsam in Textform gebracht und mit den recherchierten Informationen verknüpft werden. Dadurch entstehen vielschichtige Bilder einzelner kultureller Bereiche und Lebensstile. Dies dient zur Stärkung des Selbstbewusstseins der Bewohner/innen.

Für die Präsentation der unterschiedlichen Lebensstile im Pallasseum ist es angedacht, ein übergreifendes Label zu gründen oder eine andere Art der Vergemeinschaftung zu finden, um sozusagen die „Vielfalt in Einheit“ zu zeigen. Hierfür könnte ein einfaches Zeichen, ein Logo oder eine andere Formen der Markierung entworfen werden. Dieser Baustein ist stark abhängig von den Bedürfnissen der Bewohner/innen und wird sich erst im Laufe des Projekts konkretisieren.  

Die letzte Phase des Projekts dreht sich um die Präsentation nach „außen“.
Die Präsentation der DIY Produkte beginnt jeweils mit einer Ausstellung in den Räumen des Kaffeeklatsch‘, die von den Hersteller/innen eröffnet wird. Daraus soll eine Kiez-Ausstellung entwickelt werden, die geeignet ist, an Orten im Quartier Schöneberger Norden gezeigt zu werden, wo möglichst viele Bewohner/innen außerhalb des Pallasseums erreicht werden. Die Ausstellungen werden auch hier von den „Macher/innen“ aus dem Pallasseum betreut und eröffnet und damit die Möglichkeit der Außenaktivität ermöglicht.

Bei Fragen und Interesse am Projekt wenden Sie sich gerne an den Träger netzwerk stadtraumkultur e.V. per Mail an: stadtraumkultur[at]googlemail[.]com oder per Telefon an: 017651777266

text: Eva Schuh