Fünfzehn Jahre PallasPark – Mehr als ein Park

Vom Parkplatz zum Bewohnerpark: Willkommen im PallasPark!

Im Jahr 2016 jährt sich die Einweihung des PallasParks zum fünfzehnten Mal. Es ist kaum zu glauben, dass dort, wo heute Gärtner/innen regelmäßig Zucchini, Kürbisse oder Terre ernten, stattdessen Autos, LKWs und Motorräder das Stadtbild bestimmten. Dies war mal ein Parkplatz, eingeklemmt in einer Häuserschlucht zwischen dem Wohnkomplex Pallasseum und den Altbauten der Pallasstraße und der Winterfeldtstraße.

Innerhalb von 15 Jahren ist auf dieser Fläche nicht nur eine wichtige Grünfläche mit einem Spielbereich für Kinder, einem Basketballkorb und einer Tischtennisplatte entstanden, sondern mehr noch: Der PallasPark hat sich zu einem Raum für Begegnung, für Kultur und für Bewohneraktivitäten entwickelt und insbesondere zu einem Raum fürs Gärtnern.

Ein Parkplatz - so sah die Fläche des PallasParks 1999 aus.

Entwicklungsimpuls: bauliche Interventionen

Grundlage für diese Entwicklung war die bauliche Umgestaltung der Fläche. Mit einer breiten Beteiligung der Bewohner/innen wurde zwischen den Jahren 2000 bis 2001 zunächst ein „robuster Park“ verwirklicht. Im Rahmen von zwei weiteren Bauabschnitten in 2010 und 2014 wurden auf die veränderten Bedürfnisse der Bewohnerschaft reagiert und die Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten weiter qualifiziert.

Soziokulturelle Projekte zur Stärkung des Engagements von Anwohner/innen

Zusätzlich zu den baulichen Interventionen haben sich viele Akteure aus der Nachbarschaft für den Park und seine Verschönerung engagiert. Viele Initiativen und Ideen von Anwohner/innen konnten im Rahmen von soziokulturellen Projekten umgesetzt werden.

Nach 15 Jahren - Nachbarschaftliche Begegnung während der schoene[w]orte-tage 2015.

So wurden 19 interkulturelle Gärten mit tatkräftiger Unterstützung des Grünflächenamts Tempelhof-Schöneberg in den öffentlichen Park integriert, ein Grundwasserbrunnen angelegt und eine Pflegevereinbarung abgeschlossen. Ebenso gibt es eine Kräuterspirale. Für die dauerhaften Installationen im Park „Wir sind eine Welt“ und „Wandbild - Evolution“ wurden Kinder und Jugendliche beteiligt. Mit den „schöne[w]ort-tagen“ hat sich seit 2009 ein traditionelles Nachbarschaftsfest für Begegnung, Poesie, Kultur, Musik, Tanz und Austausch etabliert.

Viele Anwohner/innen sind mittlerweile bereit, sich um ihren Park zu kümmern, und engagieren sich. Ausdruck dessen ist unter anderem, dass sich 2014 der gemeinnützige Bewohnerverein PallasGärten e.V. gegründet hat, der sich als „Kümmerer“ für den Park etabliert hat – der Park ist in guten Händen.

Das gemeinsame Gärtnern trägt Früchte.

Die Gartenfläche wächst – Gemeinschaftsgarten am Pallasseum seit 2014

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Gärtner/innen-Projekt hat die Pallasseum Wohnbauten KG das Nachbargrundstück für einen Gemeinschaftsgarten mietfrei zur Verfügung gestellt. Anders als bei den Flächen im Park wird hier nicht individuell, sondern gemeinschaftlich gegärtnert. Auch Anwohner/innen aus anderen Straßenzügen des Quartiers sind herzlich eingeladen.

Im September 2015 wurde der Schöneberger Norden von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als grün-soziales Modellquartier ausgewählt. Besonders überzeugte die beteiligungsorientierte Entwicklung seiner Grünflächen. Im Rahmen des PräRat im März 2016 wurde die Auszeichnung feierlich übergeben und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Gärtner/innen im Quartier gewürdigt.

Erfolg im Netzwerk – Übersicht zu den beteiligten Kooperationspartner/innen

Träger der Nachbarschaftsarbeit: netzwerk stadtraumkultur, Stadtteilverein Schöneberg;
Träger der Kinder- und Jugendarbeit: Outreach gGmbH (Villa Schöneberg), Stadtteilverein Schöneberg;
Verwaltung: Grünflächenamt u. Jugendamt Tempelhof-Schöneberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt;
Wohnungsbauunternehmen: Pallasseum Wohnbauten KG;
Anliegende Schulen: Spreewald-Grundschule, Sophie-Scholl-Schule;
Landschaftsarchitekt/innen: bgmr Landschaftsarchitekten - Dr. W. Richard, atelier VAN GEISTEN - R. van Geisten;
Träger von Beschäftigungsmaßnahmen: Internationaler Bund, UBS e.V., notdienst Berlin e.V.,
Weitere Unterstützer/innen: telekom, Stiftung Interkultur, Bosch-Stiftung, BSR;
Bewohnervereine: KaffeeKlatsch e.V. (seit 2002), PallasGärten e.V. (seit 2014);

Wenn Sie mehr zum Projekt wissen wollen oder eigene Ideen haben, können Sie Kontakt zu folgenden Personen aufnehmen:

Team Quartiersmanagement Schöneberger Norden
Peter Pulm/ Remzi Uyguner/ Alexander Meyer
Tel.: 030 – 23 63 85 85

Die Projekte im PallasPark wurden mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt über das Quartiersmanagement Schöneberger Norden gefördert und mit Unterstützung des Grünflächenamts des Bezirks Tempelhof-Schöneberg umgesetzt.

text: Alexander Meyer (QM); fotos: F. Zimmermann, G. Springfeld, H. Ley, QM