Unruhige Zeiten im Nollendorfkiez

Ein buntes Lichtermeer und Tisch an Tisch finden sich entlang der Maaßenstraße.

Die Idylle in der verkehrsberuhigten Zone zwischen Schweriner-, Zieten- und Nollendorfstraße wurde diesen Sommer empfindlich gestört: Krach aus den Kneipen in der Maaßenstraße, tätliche Auseinandersetzungen auf dem Winterfeldtplatz, Maximalbeschleunigung auf den Straßen und Motorradkorse durch die Fußgängerzone.

„Die Gegend ist beliebt und die Mieten preschen in die Höhe,“ sagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Aber niemand spricht über die Belastung. Unser Kind geht müde in die Schule, wir sind die Leidtragenden.“
 
Mit spontan veranstalteten Abendessen auf der Straße, einem Kiezfest und mehreren Treffen mit Vertreter/innen des Bezirksamtes und des Quartiersmanagements möchte die Anwohnerinitiative „Lärmfreier Nollendorfkiez“ ihrem Anliegen Ausdruck zu verleihen. Sie wollen mehr Kontrollen der umliegenden Restaurants und Cafés und Präsenz von Ordnungsamt und Polizei.

„Wir tänzeln nicht um schwierige Fälle herum,“ sagte Oliver Schworck, Stadtrat für Bürgerdienste, Ordnungsaufgaben, Natur und Umwelt bei einem Treffen im Sommer. „Aber wir können auch nicht 24 Stunden präsent an den Orten sein.“

Die herbstliche Witterung scheint die Situation zur Zeit zu beruhigen. Doch das reicht den meisten nicht. „Wir bleiben dran an der Sache. Es gab eine große Anfrage in der BVV Tempelhof-Schöneberg und wir sind mit Politiker/innen im Gepräch, sagt eine weitere Anwohnerin. „Doch wie es im nächsten Sommer sein wird, wissen wir auch nicht.“


Initiative „Lärmfreier Nollendorfkiez e.V.

c/o Axel Fischer
Eisenacher Straße 53
10823 Berlin

text: Wosnitza - SchöMo 47; foto: Bahrs