Neues zu den Planungen fürs Riesenrad am Gleisdreieck
In den vergangenen Tagen haben sich die Entwicklungen in Sachen „Riesenrad am Gleisdreieck“ überschlagen – ein Newsletter gibt Auskunft zum Stand der Dinge, weitere Mitglieder für Parkgenossenschaft oder Aktionsgemeinschaft jederzeit willkommen.
Soll das Riesenrad auf dem Gleisdreieck-Gelände zwischen Schöneberg Nord, Tiergarten-Süd und Kreuzberg gebaut werden, ja oder nein? Oder soll es zwar nicht dort, aber zum Beispiel am Lehrter Container Bahnhof einen Standplatz finden?
Wie ist der Stand der Finanzierung des Projekts, wie stehen die Kreuzberger Bezirksverordneten, wie die Senatsverwaltung zu den Planungen?
Und wie soll es weiter gehen mit dem schon lange vorgesehenen Park auf dem Gelände?
In den vergangenen Tagen hat sich vieles getan rund um die Riesenrad- und Park-Planungen – der aktuelle Newsletter der AG Gleisdreieck gibt Auskunft darüber.
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Hallo liebe Freunde des Gleisdreiecks,
in den letzten Tagen haben sich die Ereignisse in Sachen Riesenrad überschlagen. Im Detail ist das nachzulesen auf www.berlin-gleisdreieck.de , dort insbesondere im Menü Aktuelles und im Menue Pressespiegel.
Hier nur kurz zusammengefasst das Wichtigste:
- Ein zweiter Investor ist aufgetaucht, der das Riesenrad am Lehrter Container Bahnhof bauen will,
- über den Geschäftsführer der „World Wheel Holding “ Eberhard Leopold hat die Presse herausgefunden, dass er in Hamburg in einen Korruptionskandal verwickelt war,
- Dirk Nishen, der bisher in der Öffentlichkeit für das Riesenrad stand, ist von der World Wheel Holding entlassen worden,
- die BVV Kreuzberg hat zweimal über das Riesenrad abgestimmt und beide Male mit großer Mehrheit gegen das Riesenrad entschieden,
- das Technikmuseum hat einen Sponsor gefunden, mit dessen Hilfe es die Flächen an der Ladestraße (auf denen das Riesenrad errichtet werden sollte) nun selbst für die Erweiterung des Museums erwerben kann.
Am Dienstag, 30. 11. 04 will nun der Senat über das Riesenrad auf dem Anhalter Güterbahnhof entscheiden. Der regierende Bürgermeister Wowereit und die Senatorin für Stadtentwicklung Junge-Reyer hatten angekündigt, sich dabei für das Riesenrad einzusetzen - gegen alle guten Argumente. Bezeichnenderweise hat Herr Wowereit unsere Einladung, sich die Sache vor Ort anzusehen, abgelehnt. Siehe dazu unseren Offenen Brief an Klaus Wowereit.
www.berlin-gleisdreieck.de/Seiten/Dokumente/Dokumente_Frameset01.htm
Doch zu einer positiven Entscheidung für das Riesenrad wird es am Dienstag höchstwahrscheinlich nicht kommen. „Das Projekt Riesenrad enthält alle Zutaten der üblichen Berliner Skandalgeschichten“ schreibt die FAZ am 26. 11. 04. Glücklicherweise sind die Skandal-Zutaten noch rechtzeitig sichtbar geworden, vor der Entscheidung des Senats. Denn offensichtlich sind es die Veröffentlichungen der Skandalzutaten und nicht die Sachargumente, die die Politik in ihrer Entscheidung beeinflussen. Unsere Veröffentlichung des Briefs der holländischen ABN AMRO-Bank, in dem die Bank dementiert, das Riesenrad zu finanzieren, war in dem Zusammenhang nicht unwichtig. Siehe dazu auch den Artikel der FAZ im Menu „Aktuelles“
www.berlin-gleisdreieck.de/Seiten/aktuelles/aktuelles_Frameset01.htm
Trotzdem können wir nicht sicher sein, dass das Thema Riesenrad damit für das Gleisdreieck erledigt ist. Es könnte passieren, dass der zweite Investor, Adolf Steiger, der das Riesenrad am Lehrter Container Bahnhof/Heidestraße bauen möchte, dort nicht zum Zuge kommt und vom Senat wieder auf den Anhalter Güterbahnhof gelotst wird.
Wir müssen also weiter am Ball blieben und hoffen, dass unsere Energien bald wieder in die Gestaltung des Parks selbst fließen können anstatt in die Abwehr unnützer Projekte.
Noch etwas: im Newsletter Februar 2004 hatten wir über das Projekt "Welt-Zukunftspark" berichtet. Unter diesem Titel wollte B.A.U.M. e.V. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management) sich bei der Gestaltung des Gleisdreieckparks engagieren. Das Projekt ist offensichtlich gescheitert. Die Website www.welt-zukunftspark.de ist abgeschaltet, unser Kontakt zu B.A.U.M. e.V. eingeschlafen. Offensichtlich hatten die Macher vom B.A.U.M. e.V. und der beteiligten Werbeagentur Gaya-Umweltmarketing nicht den langen Atem, der für ein solch komplexes Projekt notwendig ist.
Damit der AG Gleisdreieck nicht die Puste ausgeht, brauchen auch wir Euere Unterstützung, in verschiedenen Formen:
- durch die Mitgliedschaft in der Parkgenossenschaft Gleisdreieck. Satzung und Eintrittsformulare sind auf der Website zu finden unter folgendem Link www.berlin-gleisdreieck.de/parkgenossenschaft/
- durch Spenden auf das Konto: AG Gleisdreieck/Stiftung Naturschutz, Kontonummer: 611 8597 076, Weberbank Privatbankiers KGaA, BLZ: 1012010. Die Spenden sind steuerlich absetzbar, Spendenquittungen werden umgehend versandt.
- durch praktische Mitarbeit in der AG Gleisdreieck. Wir treffen uns jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, 20 Uhr im Gemeindesaal, Wartenbergstraße 7 in Kreuzberg.
Eine schöne Weihnachtszeit wünscht Euch
Matthias Bauer
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text: Newsletter/wolk; foto: AG Gleisdreieck