Momo und die Detektive und die Grünen Tore

Wo immer ein Rätsel lauert, sind die Detektive vor Ort!

Wer ist Momo und wer sind die Detektive? Das sind junge Menschen, die man in der Villa und auf den Straßen in Schöneberg-Nord antreffen kann. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Die Dinge zu erforschen. Viele Rätsel und Geheimnisse umgeben uns täglich, überall. Warum, zum Beispiel, kann ein ganz normaler Eierkuchen so viele verschiedene und ausländische Namen haben, obwohl er immer gleich gut schmeckt? Was ist ein Integrationspreis – kostet denn Integration was? Wie funktioniert es, wenn einer nichts sehen kann und trotzdem ein Bild malen möchte? Was ist ein Ramadan? Warum findet man IMMER, wenn man nur genau hinschaut, Geld auf der Straße? Warum sagt man Gebrüder Grimm und nicht Geschwister Grimm und was haben diese Typen mit Schöneberg zu tun?

Tja, Momo und die Detektive finden es heraus. Egal, wie viel Zeit, Ausdauer, Kraft es erfordert.

Sogar bei Regen, wie neulich.
Da beschlossen Yeliz, Geli und Hella von Outreach, der Künstlerin Marina Grüne Tore zu zeigen.
„Was sind denn grüne Tore?“ fragten sich Momo und sein Kollege (die sich an diesem Tag Hugo und Boss nannten, um unerkannt zu bleiben) und verfolgten die Frauen. Schnell entdeckten sie überall grüne Tore (siehe die Beweisfotos).

So liefen sie vom Frobenkiez in den Steinmetzkiez und von dort in den Kulmer Kiez. Die Frauen blieben stehen. Unterhielten sich. Betrachteten etwas von allen Seiten. Liefen weiter.
Die Detektive pirschten sich heran und entdeckten an dem Gebilde ein Schild: „Grünes Tor“ war da zu lesen.

Ja, tatsächlich, grün ist es. Sogar bunt, durch die Blumen. Wäre man nur etwas kleiner, könnte man sogar hindurch laufen. Nun waren Hugo und Boss noch aufmerksamer und fanden drei weitere „Tore“ in anderen Straßen.

Dann sahen sie die Frauen wieder, die standen vor einem Schaufenster und betrachteten eine darin liegende Puppe, über der bunte Beutel hingen. „Das ist ein Atelier“, erfuhren sie.

Aus der Tür nebenan kamen Menschen heraus. „Künstler Sofia und Thomas“ hörten sie von den Frauen. Noch mehr Künstler also und die hatten Bretter, Balken, Metallrahmen, Werkzeug bei sich. Und da die Detektive so herum standen, wurden sie gefragt, ob sie nicht beim Tragen helfen könnten. Es kamen noch andere dazu: Kinder, eine Mutter mit einem Baby. So lief also eine ganze Gruppe beladen in Richtung Bahnhof. Vor einem Beet wurde Halt gemacht. „Voll mit Unkraut“, sagte einer.

„Das sind Brennnesseln“, sagte Thomas. Und schon quatschten alle durcheinander. „Gut für Tee“, „Gut gegen Blattläuse“, „Juckt total“, „Verarbeiten den Dreck, der durch Müll in den Boden gelangt“,… Die Künstler und unerschrockene Kinder brachten das Material in das Beet und fingen an, etwas zu bauen. Ein neues grünes Tor? Interessant. Leute blieben stehen, guckten, unterhielten sich. Auf einmal klatschten auch viele und lachten.

Das war den Detektiven dann doch zu viel, schnell liefen sie über die Straße, um den Bus zu erwischen und unauffällig zu verschwinden…


Na, neugierig geworden? Werdet doch auch Detektive!


Momo und die Detektive ist ein Projekt von Outreach, Mobile Kindersozialarbeit und der Villa Schöneberg

text: Momo (alias Hella Pergande); fotos: Hugo&Boss (al. Ahmad S. und Bilal C.)