Mithilfe beim Forschungsprojekt zur Straßenprostitution gesucht

Ein Forschungsprojekt zur Straßenprostitution und ihre Nachfrage im Raum Schöneberg-Nord/Tiergarten-Süd (rund um die Kurfürstenstraße) wird zurzeit durch das „Zentrum Technik und Gesellschaft“ der Technischen Universität Berlin durchgeführt (Zeitraum: April-Juni 2011, Auftraggeber: der Tempelhof-Schöneberger Bürgermeister Ekkehard Band).


Hintergrundinformationen zum Forschungsprojekt:

Im Raum Schöneberg Nord /Tiergarten Süd ist die Prostitution ein historisches Phänomen. Schon der Philosoph Carl Schmitt suchte u.a. am Potsdamer Platz in den 1920er Jahren Prostituierte auf, wie eine Biografie von Reinhard Mehring beschreibt. In den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Potsdamer Straße zwischen der Lützow- und der Pallas-/Goebenstraße zu einem Rotlichtviertel im engeren Sinne, in dem die Prostitution in entsprechenden Nachtclubs blühte. Erst Ende der 1980er-Jahre begann sich dieses Image für das genannte Teilstück der Straße zu relativieren. Das Gebiet ist nicht mehr nur, aber auch für die dort stattfindende Prostitution bekannt.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Prostitution im Kiez durch vielfache Veränderungen und Umwälzungen, (nicht zuletzt durch den "Mauerfall") geprägt.
Durch ihre feste Etablierung und Ausbreitung entstanden vielfältige Diskussionen um ihre Auswirkungen und Gestaltung.

Nun sollen hierzu - beispielhaft und ausgewogen - VertreterInnen der unterschiedlichen Bereiche im Kiez für eine Befragung ausgewählt werden. 20/ höchstens 30 Interviews/Gespräche werden geführt mit BesitzerInnen und MitarbeiterInnen von umliegenden Geschäften, AnwohnerInnen/ (Kirchen-)GemeindevertreterInnen,VertreterInnen der verschiedenen sozialen Projekte, v.a. der Prostituiertenberatungsstellen, Prostituierten, Kunden, VertreterInnen der zwei Quartiersmanagements (QM), VertreterInnen der Polizei und der Gesundheitsämter, der `Aktion Gesunder Kunde´ und der Bezirksämter.

Mitte Juni werden dann je nach Bedarf ein bis mehrere Werkstattgespräche (Gruppendiskussionen mit ausgewählten VertreterInnen, Beteiligten/Betroffenen) durchgeführt mit dem Ziel, Kritik und Feedback zu erhalten und die Ergebnisse zurück zu binden. Das Werkstattgespräch wird als Instrumentarium in Kooperation mit allen Beteiligten bzw. Interviewten und Ausführenden verstanden und dient dazu, die Untersuchungsergebnisse bekannt zu geben und gemeinsam abschließend zu reflektieren und zu diskutieren.

Abschließend werden auf dieser Grundlage Empfehlungen und Handlungsansätze formuliert. Die gewonnenen Ergebnisse werden in einem kurzen Bericht/Broschüre im PDF Format aufbereitet, dokumentiert und allen Beteiligten zugänglich gemacht.
Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Rahmen einer größeren Veranstaltung am 23. Juni einer breiteren (Fach-) Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.


Bitte nehmen Sie Kontakt auf über:
Email: howe[at]ztg.tu-berlin[.]de oder
Mobilnummer: 0170-1916584

text: PM BA/TU Berlin