BERLINER TAGE DES INTERKULTURELLEN DIALOGS 2010 - Einladung und Aufruf zur Mitgestaltung

Die 8. Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs
miteinander reden – voneinander erfahren – gemeinsam handeln
Umdenken fordern – Partizipation fördern

Dialogtische vom 01. bis 26. November 2010


„Ein Dialog hat etwas von gemeinschaftlichem Teilhaben, bei dem wir nicht gegeneinander spielen, sondern miteinander.“ (David Bohm)

Die Veranstaltungsreihe ist eine gemeinsame Initiative des Antirassistisch-Interkulturellen Informationszentrums ARiC Berlin e.V. und eines breiten Netzwerks von Organisationen und Institutionen. Wie in den vergangenen Jahren rufen wir Vereine, Bildungseinrichtungen, Nachbarschaftszentren, Institutionen, Verwaltungen, Unternehmen, Selbstorganisationen von Migrant/innen, Quartiersmanagementbüros und Privatpersonen dazu auf, die „Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs“ mitzugestalten.

Was dafür benötigt wird?

Ein Raum, ein Tisch, einige Stühle und die Bereitschaft, acht bis zwölf Menschen, die sonst nicht ohne weiteres miteinander ins Gespräch kämen, als Dialogpartner/innen zu gewinnen.

Das Einrichten von Dialogtischen ist inzwischen eine bewährte Methode:
Sie bieten Raum und Gelegenheit für einen gleichberechtigten Austausch von Wahrnehmungen, Sichtweisen und Erfahrungen. Dieser Austausch umfasst ein Ausloten und Erkennen sowohl der individuellen als auch der gesellschaftlichen Handlungsspielräume. In diesem Sinne sind die Dialogtische Lern-, Erfahrungs- und Erlebnisorte für alle Berlinerinnen und Berliner, die an der Gestaltung der Einwanderungsstadt Berlin Interesse haben.

Das diesjährige Thema der Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs lautet: „Umdenken fordern – Partizipation fördern“.
Damit verbinden wir Fragen nach den derzeitigen Beteiligungsmöglichkeiten und danach, was sich in unserer Stadt ändern muss. Partizipation kann als Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung und Mitbestimmung verstanden werden.
Für unterschiedliche Gruppen der Berliner Bevölkerung – zum Beispiel junge Menschen, Senior/innen, Bewohner/innen einer bestimmten Nachbarschaft, Lesben und Schwule, Eltern, Menschen mit verschiedenen ethnischen und religiösen Hintergründen und unterschiedlichem Aufenthaltsstatus – kann Partizipation jeweils eine ganz eigene Bedeutung haben.


Hier einige Beispiele von vielen möglichen Fragen, zu denen an den Dialogtischen zum genannten Thema ein spannender Austausch geführt und weiterführende Ideen entwickelt werden können:

  • Was bedeutet Partizipation für jede Einzelne und jeden Einzelnen? Handelt es sich dabei um mehr als nur ein schönes Wort? Was heißt Teilhabe und Teilnahme für verschiedene Bevölkerungsgruppen? Welche Visionen und Ideen sind damit verknüpft?
  • Ist Umdenken ausschließlich eine Machtfrage? Gibt es gerechtfertigte Ungleichbehandlung? Sollte es Migrant/innen-Quoten für die Besetzung von Stellen geben? Wer fordert und fördert wen in Berlin? Und warum?
  • Wer in Berlin lebt, soll auch mitentscheiden dürfen, was in Berlin passiert. Warum gibt es kein kommunales Wahlrecht für alle, die hier ihren Lebensmittelpunkt haben? Wäre die doppelte Staatsbürgerschaft hilfreich, um Partizipation zu fördern?
  • Wie wünsche ich mir das interkulturelle Zusammenleben in Berlin im Jahre 2020? Welche Chancen zur Mitwirkung habe ich? Wo kann ich mich engagieren? Wofür möchte ich mich mehr einsetzen? Was hindert mich daran?


Die Gesprächsrunden sind grundsätzlich offen für alle und bieten Gelegenheit, sowohl das eigene Selbstverständnis zu überprüfen als auch gemeinsames Handeln zu vereinbaren sowie aktives bürgerschaftliches Engagement zu verstärken.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich für die Idee des Dialogs (erneut) begeistern und sich durch Ihre Mitorganisation bei den Dialogrunden im Zeitraum zwischen 01. und 26. November 2010 beteiligen.

Wir bitten Sie herzlich, den beigefügten Vordruck bis zum 30. Juni 2010 an uns zu faxen oder per E-Mail zu senden. Um ihre Angaben für den Dialogtisch zu erfassen und weitere Fragen in der Vorbereitung zu besprechen, werden wir uns anschließend mit Ihnen in Verbindung setzen.

Im September wollen wir alle Dialogtische und das Rahmenprogramm im Programmheft und auf der Webseite veröffentlichen.

Wenn Sie Rückfragen oder Vorschläge haben, wenden Sie sich bitte an Jan Fehse Tel. (030) 308 799-22.

Als Anregung empfehlen wir auch die Informationen und Berichte aus den Jahren 2003 bis 2009.http://www.tage-des-interkulturellen-dialogs.de/rueckblick


Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag des Trägerkreises
Simone Wiegratz und Jan Fehse


- Hier finden Sie den Aufruf nochmals zum Ausdrucken und Weitergeben (PDF 44 kb).

text/grafik: Einladung; Zitat: Bohm, David, 1998, Der Dialog. Stuttgart: Klett-C