Kunst statt Gewalt: QM-Büro mit bunten Graffiti-Fenstern

Fenster mit Ausstrahlung: die Graffitis am QM-Büro entstehen

„Das sieht ja klasse aus, was ist denn hier passiert?!“ - Erstaunt bleiben Anwohner/innen des Pallasseums ebenso wie zufällige Passantinnen und Passanten derzeit vor dem Büro des Quartiersmanagements an der Pallasstraße stehen: Die bislang schlichten Schaufensterscheiben haben sich in ein farbenfrohes Kunstwerk verwandelt, immer wieder ziehen gerade auch kleine Kinder ihre Mütter zu den bunten Graffiti-Bildern.

Ein Stück Schöneberg ...

Zu verdanken ist das dem Sprayer-Projekt auf Initiative der Künstlerin Sofia Camargo mit Jugendlichen und mit Hella Pergande und Veysel Caliören von Outreach: Spontan kamen sie alle zur Pallasstraße 5 und legten mit viel Fantasie und ordentlich Sprühdosen im Gepäck los. Große Gemälde sind entstanden, ein Gesicht, ein Motiv mit Vögeln, dekorative grafische Elemente - und das Spruchband "Schöneberg - All we need is Love".

Der Hintergrund zu dieser Aktion ist gar nicht fröhlich: In der Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November wurden alle Scheiben des QM-Büros mit Pflastersteinen eingeschmissen.  „Wir sind erschüttert von dem Ereignis“, steht auf einem Aushang im Schaufenster.
An 13 Stellen sind die Scheiben gesplittert, dicke Risse durchziehen das Glas, und ein Oberlicht hat ein richtiges Loch – noch immer steckt der zugehörige Pflasterstein etliche Meter weiter drinnen in der Wand des QM-Besprechungsraums.
Auch diesen „Steinschlag“ ziert inzwischen ein Bilderrahmen.

Mit der Aggression sind die Leute aus dem Büro und die Sprayer/innen kreativ umgegangen: „Kunst statt Gewalt“ haben sie das Spontan-Kunstwerk getauft.

text: wolk; fotos: Lippert, Pulm