Kontroverse Diskussion zum Ergebnis des Kunstwettbewerbs Potsdamer Straße
Am 01.02.2005 wurde das Ergebnis des Wettbewerbs "Installation(en) zur Kunst und Kulturgeschichte der Potsdamer Straße" im Schöneberger Kunstamt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Diskussion mit dem zahlreich erschienenen Publikum stellten sich die für den Schöneberger Norden zuständige Stadträtin Frau Dr. Ziemer und die Leiterin des Kunstamtes Tempelhof-Schöneberg, Frau Kaiser, die beide Mitgliederinnen des Preisgerichtes waren.Herr Carl Reusch und Herr Lutz Sepke vertraten die beiden Quund Tiergarten Süd/Magdeburger Platz, die den Wettbewerb gemeinsam ausgelobt hatten.
Kunst ist ein Thema, über das sich trefflich diskutieren und streiten lässt. Und so gab es auch auf der Veranstaltung keine einhellige Meinung sondern viele unterschiedliche Einschätzungen.Dabei ging es nicht nur um Fragen des Geschmacks, sondern auch um die Frage, inwieweit das Kunstwerk zu derStraße, für die es erdacht wurde, und zu ihren Bewohnern passt .
Frau Dr. Ziemer und Frau Kaiser hattenes als Vertreterinnen des Preisgerichtes leichter als das Publikum. Sie hatten sichim Laufe der eintägigen Preisgerichtsitzung mit allen acht Entwürfen intensiv beschäftigenund sichdabei langsam dem Kunstwerknähern können, welches letztlich das einstimmige Votum der Jury für sich gewinnen konnte.
Dass der Entwurf von Thorsten Goldberg dem Kunstpublikum und den Bewohnern der Potsdamer Straße einiges abverlangt, wurde in der Diskussion deutlich.Seine Kunst wirkt vorallem in den Köpfen der Menschenund weniger durch die Anwesenheit eines Kunstwerkes in der Straße. Das setzt bei jedem, der sich damit beschäftigt,Phantasie und Enthusiasmus voraus. Die Reiterin auf der Potsdamer Straße erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Das Kunstwerk erklärt sich nicht selbst, sondern muss seinem Publikum vermittelt werden.Die Erwartungen an das Projekt sind hoch: Es sollals Initialzündung für die Potsdamer Straßewirken. Es soll Besucher anlocken und der Straße eine Identität und ein Image geben.
Einewesentliche Erkenntnis, die die Veranstaltung gebracht hat, ist denn auch folgende:Ein wichtiger Teil des Kunstprojektes beginnt erst jetzt.Die Entscheidung ist zwar gefallen, aber die Idee muss weiter vermittelt werden.Nicht nur dem kompetenten Fachpublikum oder den Vertretern aus Politik und Verwaltung.Vor allem den Bewohnern der Potsdamer Straße, die ja auch Teil des Kunstwerkes sein sollen. Siemüssen von der Idee überzeugt werden, um den Moment der Stille, den der Künstler erzeugen will, genießen zu können.
fotos & text: redaktionsteam