Kiezspaziergang bei Regen und Sonne
Kann der Kiezspaziergang angesichts des anhaltenden Regenwetters wie geplant stattfinden oder muss er „ins Wasser fallen“? Um 15.00 Uhr klärte sich der Himmel auf und alles schien gerettet. Doch schon bald regnete es erneut in Strippen. Würde angesichts dessen überhaupt zu dem angekündigten Termin erscheinen?
Ungefähr15 Leute ließen sich aber vom Regen nicht verdrießen und harrten, teilweise total durchnässt, im Familientreffpunkt Kurmärkische Straße 1-3 einer Entscheidung darüber, ob der Spaziergang nun stattfindet oder nicht. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Stadtbezirksrätin Frau Elisabeth Ziemer wurde zunächst erwogen, den Rundgang mit dem nächsten Termin zusammenzulegen. Doch als sich der Himmel ein klein wenig lichtete, wurde beschlossen, wenigstens einen verkürzten Rundgang zu wagen.
Der Garten im „Haus der Kinder“ in der Kurmärkische Straße war die erste Station des Rundgangs. Die Kita-Leiterin Frau Pürkel-Hartmann begrüßte die Anwesenden und führte durch den im vergangenen Jahr vom QM geförderten Garten. Dabei erfuhren sie, dass sogar noch einige Plätze frei sind. Als Problem werde von vielen Eltern der anliegende Straßenstrich und damit verbundene Verunreinigungen am Gartenzaun empfunden. Sie wünschen sich auch eine robuste Sichtblende zum Straßenraum hin, um neugierigen Blicke in und aus dem Garten zu vermeiden. Beim Rundgang fiel den Teilnehmern die von außen nicht besonders attraktive, z.T. auch leicht defekte Zaungestaltung aus. Der Garten ist dadurch von außen gar nicht als Kita zu erkennen. Ob eine künstlerische Gestaltung Abhilfe schaffen könnte??
Frau Behrend, Leiterin des Familientreffpunktes der Kiezoase in der Kurmärkischen Straße, informierte danach über die Angebote ihres Hauses. Für den 27. August 2005 ist gemeinsam mit dem gegenüberliegenden „Haus der Kinder“ ein Straßenfest verabredet.
Der Rundgang führte dann durch die Frobenstraße. Hier fiel vor allem der ungepflegt wirkende Autohandel auf. Nach kurzem Abstecher in das Gebäude der Technischen Fachhochschule in der Kurfürstenstraße war der nächste Halt vor der 12-Apostel-Kirche. Frau Dr. Ziemer erläuterte die Planung der noch für dieses Jahr vorgesehenen Umgestaltung dieses Vorplatzes nach historischem Vorbild.
Wie zur Illustration bestätigte ein Vorgang die von Kirchenbesuchern geäußerte Kritik am gegenwärtigen Rasenvorplatz als „Hundekackplatz“. Doch alle Achtung: Von Frau Dr. Ziemer daraufhin angesprochen, dass Halter auch für die Beseitigung der „Abgänge“ ihrer Tiere verantwortlich sind, kam der Herr dieser Aufforderung nach. Allerdings hält er die Verseuchung der Umwelt durch Autoabgase für ein wesentlich ärgeres Übel.
Auf der Kirchenrückseite gibt es einen recht hübsch gestalteten Aufenthaltsbereich, der aber durch allerlei Abfälle (leere Bierflaschen, Scherben, Papier) und abgestellte Lidl-Einkaufskörbe „verziert“ ist. Frau Dr. Ziemer regte eine gemeinsame Aktion von Bewohnern, Wohnungsbaugesellschaften, Kirche u.a. an. Vertreter des QM schlugen eine eventuelle Verknüpfung mit dem Baubeginn des Vorplatzes und eine Beteiligung des ABM-Projektes der AG SPAS vor.
Herr Heinrich als verantwortlicher Leiter der WIR für den Bereich Schöneberg sagte Unterstützung zu. Im Verlaufe der Diskussion kam der Stadträtin die zündende Idee, eine derartige Aktion mit dem geplanten Straßenfest des Familientreffpunkts und des Hauses der Kinder in der Kurmärkischen Straße zu verbinden. Herr Poweleit vom QM sagte zu, die Kirchengemeinde über diesen Vorschlag zu informieren und um deren Mitwirkung zu werben.
Inzwischen hatte sich der Regen verzogen. Da nunmehr die Sonne lachte, wurde entschieden, den Rundgang weiterzuführen. In der Else-Laske-Schüler-Straße fielen defekte Poller im Eingangsbereich zu den Nr. 3-5, ziemlich einfallslose Vorgärten und merkwürdig „bunte“ Baumbepflanzungen (Birken, Kirschen u.a.) auf. Die Vertreterin der Wohnungsbaugesellschaft Allod sagte eine Prüfung zu, ob hier eine Änderung möglich wäre. Am Nollendorfplatz fiel die gepflegte Bepflanzung vor dem Projekt „Mann-o-meter“ positiv auf. Nach dem Besuch des recht engen, dunklen Hofes Bülowstraße 101 wurde der Spaziergang an der Kreuzung Bülow- Ecke Zietenstraße beendet.
text, fotos: AG SPAS