KiezKunstKultur: Maikäfer flieg

„Maikäfer flieg...“: Kunst im Bunker


Das Verletzte, Zerstörte, Verworfene und Ausrangierte lügt nicht. - Fotos: Bahrs

Mehr als 65 Jahre war der Hochbunker in der Pallasstraße nur selten zugänglich.
Nun kann man hinein. In den nächsten sechs Wochen ist hier die Ausstellung „Maikäfer flieg“ zu sehen.

Raffael Rheinsbergs Installation besteht aus hunderten U-Boot und Panzerteilen, aufgereiht auf dem Boden. An beiden Enden des langen Schutzraumes erzählen alte russische und deutsche Plakate von dem vergangenen Zweiten Weltkrieg.
Im Nachbarraum tragen Lilli Engels großformatige Bilder die Namen afghanischer Städte und beziehen sich somit auf noch andauernde Kriege.
Die Kinderbilder im Erdgeschoss zeigen zerstörte Städte und Kriegssituationen aus dem Kosovokrieg 1999.
Grauenhaft die Vorstellung, dass die kleinen MalerInnen diese selbst erleben mussten.

Daneben steht auf Tafeln die Geschichte des Bunkers. Sie verweist auf den 1. September 1939, als Nazideutschland mit dem Überfall auf Polen einen Krieg anzettelte, der Millionen Menschen das Leben kostete und dessen Konsequenzen heute noch spürbar sind.

Der Besuch im Bunker mag aus Neugierde geschehen.
Doch sieht man hinterher mit anderen Augen auf die heutige Zeit und freut sich, dass Bunker heute für Kunst genutzt werden können.

„Maikäfer flieg ...“

eine Ausstellung von Raffael Rheinsberg & Lilli Engel
im Hochbunker Pallasstraße 30

Veranstalter:
Kunstamt Tempelhof Schöneberg

Ausstellungsdauer:
2. September – 25. Oktober 2009
Di. - So. 10 – 18 Uhr
- Eintritt frei -

Das Gebäude ist nicht barrierefrei.
Kinder unter 14 Jahren nur in Begleitung Erwachsener

Sonderführungen für Kinder und Jugendliche Anmeldung für Gruppen und Schulklassen: Tel. 90277-6964