Karate trainiert Muskeln und Köpfchen

Mit den körperlichen Fertigkeiten wächst das Selbstwertgefühl.

Wenn Sahin Yücel über Karate spricht, richtet er sich auf. Sein Augen funkeln. Hände und Arme bewegen sich gradlinig. Er spricht er nicht über Karate – er ist Karate.

Sicherlich könnte er die Tischplatte zerschlagen. Doch der Inhaber des Dan Diplom ersten Grades des Deutschen Karate Verband ist nicht aggressiv. Im Gegenteil.

Seine Begeisterung für Karate hat der Pallasseumbewohner in ein Trainingsangebot für 7-12 Jugendliche verwandelt. Zwei Mal wöchentlich können sie in den Räumen des Stadtteilverein Schöneberg im PallasT trainieren.

„Unser Konzept heißt „Sound Karate,“ erklärt Sahin Yücel. Er leitet das Training gemeinsam mit Duygu Burger, die in ihrer Gewichtsklasse Deutsche Meisterin ist. Waren vor drei Jahren noch hauptsächlich Jungen in der internationalen Gruppe aus Albanern, Türken, Kurden, Arabern und Deutschen, so sind die 13 Mädchen den 7 Jungen inzwischen zahlenmäßig überlegen. Sahin Yücel befürwortet das. „Mädchen sind in der Regel schwächer und Karate hilft ihnen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken,“ sagt er.

Denn Karate ist nicht nur eine bewegungs- und konzentrationsintensive Sportart, sondern fördert auch ein gesundes Aufwachsen und Disziplin. „Es stellt die Persönlichkeitsbildung in den Mittelpunkt. Mit den wachsenden körperlichen Fertigkeiten wächst das Selbstwertgefühl,“ erklärt Sahin Yücel. „Die Jugendlichen lernen, in einer Situation die richtige Entscheidung zu treffen.

So können sie kleine und große Alltagsprobleme immer souveräner meistern. Aufrecht und konzentriert. Ohne sinnlose Aggressivität.

text/foto: SchöMo 46