INITIATIVE Bürgerstiftung: der Anfang ist gemacht – weitere Interessierte willkommen!


Gut gefüllt: der PallasT-Saal
  • Was passiert mit den sozialen Projekten im Schöneberger Norden, wenn das Programm Soziale Stadt mal ausläuft?
  • Was ist eigentlich das 'gefühlte' Schöneberg, wie weit reicht das auf dem Stadtplan?
  • Was verbinde ich mit dem Stadtteil – was ist Schöneberg für mich?
  • Inwieweit bin ich bereit, mich für eine Bürgerstiftung oder Ähnliches einzusetzen – bin ich bereit, Engagement und Zeit aufzubringen, und wie sieht es mit finanzieller Förderung aus?
  • Was bedeutet eigentlich eine 'Bürgerstiftung' als Rechtsform, wie funktioniert das Ganze, und ist eine Stiftung das richtige Instrument, um Projekte vor Ort fördern zu können?


Diese und ähnliche Fragen bewegen eine ganze Reihe an Leuten im Stadtteil, das zeigte sich beim Auftakttreffen der INITIATIVE Bürgerstiftung am 10. März 2011:
Überraschend viele Interessierte waren auf Einladung von Clemes Klikar und Sebastian Richter vom Büro stadt.menschen.berlin in den PallasT gekommen, um sich Gedanken über eine Projektförderung auch in der Zeit nach Auslaufen des Quartiersmanagements zu machen. Nicht, dass das absehbar bevorstünde – aber irgendwann wird es so weit sein, und dass gerade die sozialen Projekte für den Stadtteil sehr wichtig sind, scheint ein doch recht breiter Konsens zu sein.

Dr. Küstermann erklärt die Funktionsweise einer Stiftung

Eine Stiftung gilt als besonders vertrauenswürdig bei Spendern, daher die Idee, Mittel unter diesem Label zu akquirieren. Was aber gleich zu Beginn klar wurde: Einfach ist gerade der Aufbau einer Stiftung nicht. Denn normalerweise fließen nur die Zinsen des Stiftungsguthabens in Projekte. Das heißt, dass erst mal ein großes Grundkapital da sein muss, das genügend Zinsen abwirft – was für nachdenkliche Mienen bei den rund 50 Besucher/innen sorgte.
Würde eine Stiftung die richtige Rechtsform sein, eine Idee, der sich viele Spendenwillige anschließen? Oder anders herum: Vielleicht müsste man den lokalen Rahmen ausdehnen, um von Anfang an genügend Mitwirkende zusammen zu bringen?

Von wo bis wo reicht "mein" Schöneberg? Gar nicht so einfach, das einzutragen!

Nach einen kurzen Vortrag von Dr. Küstermann, Initiative Bürgerstiftungen (Berlin), wurden die Anwesenden selbst aktiv: Auf Stadtplan-Ausschnitten trugen die einen die Umrisse ihres „gefühlten“ Schönebergs ein. Für viele reicht „ihr Kiez“ entweder nur bis zur Bülowstraße oder dann hinauf bis hinauf zum Landwehrkanal; ganz offenbar spielt die Bezirksgrenze gefühlt eher in Ost-West-Richtung eine Rolle. Nebendran hielten derweil andere auf Kärtchen fest, warum der Stadtteil für sie wichtig ist, was er ihnen bedeutet. Da kamen teils recht emotionale und sehr schöne Details zum Vorschein: „Schöneberg ist für mich ein Stück neue Heimat“ - „ein multikulturelles Dorf“ - „ein Zuhause in der Fremde“ - „Kunterbunt“...

Noch sind die Beteiligten am Anfang des Themenkärtchen-Schiebens...

Gründe, sich dem Stadtteil verbunden zu fühlen, gibt es also reichlich. Doch was im Stadtteil soll eigentlich gefördert werden - „die Welt retten“ geht nicht, so Projektleiter Clemens Klikar, auch nicht im Kleinen, also startete die Suche nach den wichtigsten Themen.
Die Favoriten zeigten, welche Themen die Leute im Kiez bewegen: nicht nur Angebote für Kinder und Jugendliche oder für Senioren oder die Themenfelder „Bildung“ und „Integration“ standen ebenso wie die Partizipation ganz oben auf der Liste, sondern Top-Favorit ist der Wunsch nach weiterhin günstigen/bezahlbaren Mieten. Und auch der Bereich „Kunst und Kultur“ nahm einen großen Stellenwert ein.

Hier werden Beteiligungs-Interessenten eingesammelt - mit Spaß und Erfolg!

Gut ein Dutzend der Besucherinnen und Besucher erklärten sich bereit, sich auch weiterhin in einem „Initiativkreis“ zu engagieren. Dieser Kreis trifft sich das nächste Mal schon am 17. März, um  zusammen das Auftakttreffen auszuwerten und nächste Schritte für die INITIATIVE Bürgerstiftung zu planen: So wird es um die weiteren Termine bis in den Sommer hinein gehen (geplant sind Treffen im Monats- oder Sechs-Wochen-Rhythmus) und auch um die Schwerpunkte für die nächste Zeit.

Wer mitwirken und an den Treffen teilnehmen möchte: Herzlich willkommen!


Hier erhalten Sie weitere Informationen zur INITIATIVE Bürgerstiftung Schöneberger Norden:


stadt.menschen.berlin
Clemens Klikar
klikar[at]stadt-menschen-berlin[.]de  
030 897 356 31

text/fotos: wolk