Nach 97 Jahren – ein Grabstein für Frl. Auguste Grimm auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof

Auguste Grimm - Tochter des Märchensammlers Wilhelm Grimm
Der neue Gedenkstein an die Grimm-Frauen
Barbara Kirst erzählt Märchen und singt zur Harfe


Enthüllung eines Gedenksteins
Sonntag, 26. Juni 2016, 14 Uhr
Alter St.-Matthäus-Kirchhof

Großgörschenstraße 12-14
10829 Berlin – Schöneberg

In diesem Jahr feiert der Alte St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg sein 160 jähriges Bestehen. Dieses Jubiläumsjahr ist den Frauen auf dem Kirchhof gewidmet. Die wohl berühmteste Grabstelle auf diesem Friedhof ist die der Brüder Grimm. Hier liegen Wilhelm (†1859) und Jacob Grimm (†1863), sowie Wilhelm Grimms Söhne Rudolf (†1889) und Herman (†1901).

BesucherInnen fragen oft nach den Frauen der Familie Grimm. Tatsächlich hat auch die Tochter von Wilhelm und Dorothea Grimm im Grab ihres Vaters in einer Urne ihre letzte Ruhe gefunden:
Frl. Auguste Luise Pauline Marie Grimm (21.8.1832 – 9.2.1919)

Doch leider hat sie nie eine Namensnennung auf dem Grabstein oder einen eigenen Grabstein bekommen. Wie so viele Frauen auf dem Kirchhof scheint sie verschwunden zu sein.

Im Jubiläumsjahr 2012 zu „200 Jahre Grimms Märchen“ hatte der für den Kirchhof tätige gemeinnützige Förderverein EFEU e.V. die Idee zu einem Gedenkstein für die weiblichen Mitglieder der Grimms. So wird auf dem Stein neben Auguste Grimm auch der folgenden Frauen „in memoriam“ gedacht:
Augustes Mutter: Henriette Dorothea Grimm, geb. Wild (23.5.1793 – 22.8.1867 in Eisenach/ Thüringen), Hermans Frau: Gisela Grimm, geb. von Arnim (30.8.1827 – 4.4.1889 in Florenz) und Rudolfs Tochter: Albertine Plock, geb. Oestereich (17.9.1881 – 31.10.1974 in Haldensleben / Sachsen-Anhalt)

EFEU e.V. hat den Gedenkstein durch Spenden finanziert; nach einem Entwurf von Ludger Wekenborg ist er von Manfred Sährig (Steinfest-Restaurierungen) und dem Bildhauer Bernd Pielemeier in Absprache mit dem Landesdenkmalamt Berlin hergestellt worden. Material, Form und Farbe setzen sich absichtlich von den historischen Grabsteinen ab, um den historischen Eindruck zu erhalten. Es soll ein zeitgemäßes Andenken und eine Würdigung sein.

Im Anschluss an die Gedenksteinenthüllung lädt die Kirchhofsverwaltung in die Kapelle ein:
„Vom Märchen um die Märchen“

Die Märchen der Brüder Grimm, woher sie stammen und wer sie ihnen erzählte.
Die Märchenerzählerin Agnes Barbara Kirst wird in unterhaltsamer Weise der Frage nachgehen, woher die Märchen der Brüder Grimm eigentlich stammen. Natürlich von Frauen! Porträtiert werden drei der wichtigsten Märchenbeiträgerinnen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, wie z.B. Marie Hassenpflug. Wer sind die Erzählerinnen und woher stammen ihre Märchen? Agnes Barbara Kirst wird dabei auch einige Märchen frei erzählen und zur Harfe Lieder aus der Zeit vortragen.

Der Eintritt ist frei.

text: PM Zwölf-Apostel; grafik:Simrocksches Familienalbum, BvB, wolk