Genuss zwischen Liegewiese und Naturerlebnisgarten: Gleisdreieck-Ostpark eröffnet

Das allererste Mal so belebt: Der Park füllt sich zum großen Eröffnungsfest

Strahlender Sonnenschein und strahlende Gesichter: Nach langer Vorplanung und vielen Monaten Bauzeit war es am 2. September 2011 endlich so weit, Nachbarinnen und Nachbarn aus den Stadtteilen rund um das Gleisdreieck-Gelände waren gekommen, um gemeinsam mit viel Prominenz die Eröffnung des neuen Ostparks zu feiern.

Richtig große Schwünge: Schaukel am Rand der Liegewiese

Mehr als 30 Jahre lang hatte die Arbeitsgemeinschaft Gleisdreieck als Zusammenschluss verschiedener Initiativen und Vereine um das Gelände gekämpft, hatte sich dafür eingesetzt, dass das brachliegende Areal vom Technikmuseum bis hinunter zur Yorckstraße zugänglich wird. Nicht nur in der konkreten Park-Planungsphase der letzten Jahre haben sich Menschen aus Kreuzberg, Schöneberg und Tiergarten sehr dafür engagiert, ihre Ideen im Rahmen der Bürgerbeteiligung und mal gegen die Vertreter/innen der Senatsverwaltung und des beauftragten Planungsbüros, mal gemeinsam mit ihnen durchzusetzen. Das war nicht immer einfach. Oft genug standen Vorstellungen von einem relativ „wildem“ naturbelassenen Gelände Sicherheitsbedenken und dem Wunsch nach einer „geordneten“ leicht pflegbaren Fläche entgegen.

Sieht schon klasse aus: Kunststücke in den Skater-Kuhlen

Entstanden ist ein Park für ganz verschiedene Besucher/innen und Bedürfnisse. Eine zentrale große Wiese mit einzelnen Baum- und Busch-Inseln lädt ein zum Im-Gras-Liegen oder Spielen, Spielplätze und Schaukeln wurden schon am ersten Wochenende von Kindern in Beschlag genommen, und im Naturerlebnisgarten darf weiterhin ordentlich gematscht und geforscht werden.

Frauen vor allem aus den Kriegsgebieten Bosniens verwandeln den Interkulturellen Garten in ein überbordendes Kräuterwunder und verarbeiten so ihre schlimmen Erlebnisse, während man sich nebenan am Rosenduft berauschen kann.

Und während in eine derzeit noch recht triste Schotterwüste in der nächsten Saison hoffentlich von blühenden Trockengewächsen aufgelockert seltenen Käfern als Unterschlupf dienen soll, ist die Skater-Anlage neben den Ballspiel-Käfigen ein paar Schritte weiter schon in vollem Betrieb.

Gute Wünsche für den Park wurden an langen Stoff-Fahnen aufgehängt

Nach einem von Grün-Berlin-Chef Christoph Schmidt moderierten Festakt mit Reden von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer, dem Friedrichshain-Kreuzberger Berzirksbürgermeister Dr. Franz Schulz, Matthias Bauer als Vertreter für die Arbeitsgemeinschaft Gleisdreieck und dem Direktor des angrenzenden Technikmuseums, Prof. Dr. Dirk Böndel, startete die offizielle Begehung des Parks. Leonard Grosch vom Planungsbüro Loidl steuerte ebenso wie Vertreterinnen der einzelnen Park-Gärten Informationen bei.

Gespräche auf der Eröffnungsveranstaltung haben ebenso wie der große Besucheransturm am ersten Wochenende gezeigt: Die Freude über den neuen Park ist groß.

Schon ein Plätzchen gefunden: Genießer im neuen Park

Spannend wird es in den kommenden Monaten: Wie wird sich der noch sehr „cleane“ Park verwandeln, wenn Gräser und Flechten die akkurat gezirkelten Betonwege überwachsen dürfen und der Rasen nicht mehr wie mit den Nagelschere geschnitten aussieht? So eine Verwandlung erlebt man ja nicht oft …

Und spannend wird es ebenso, da ja momentan der zweite Teil des Gleisdreieck-Parks zunehmend Gestalt annimmt: Für 2013 ist die Eröffnung des Westparks jenseits der derzeit noch begrenzenden Bahn-Trasse geplant, samt Verbindungsweg zwischen beiden Teilen. Dann wird sich das Park-Gefühl nochmals ganz anders einstellen – wir sind gespannt!

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text: wolk; fotos: Frey ( ), wolk