Vom Zuspiel bis zum Fallrückzieher: Gelungener "Anpfiff 09" (2009)

Sechs Mannschaften aus sechs verschiedenen Gemeinden rund um die Potsdamer Straße traten am 16. Mai 2009 zum Fußball-Freundschftsspiel gegeneinander an - bis zum nächsten Mal darf die Anadolu-Moscheegemeinde stolz auf den Wanderpokal sein.

„Jeder spielt in der ersten Runde gegen jeden – Achtung, ein Spiel dauert genau zehn Minuten, nur eine Runde, keine zweite Halbzeit, also gebt von Anfang an alles!“ Diese Einleitungsworte von Herrn Schröder aus der Lukas-Gemeinde kamen prompt an: Nach einer ganz kurzen Einstiegsphase gingen die Spieler der sechs teilnehmenden Mannschaften in die Vollen, bolzten, was das Zeug hielt, machten ordentlich Tempo.

Und blieben dabei ziemlich fair – wie auch die Zuschauer: Die klatschten nicht nur für gutes Zuspiel der eigenen Jungs, sondern durchaus auch für gelungene Spielzüge bei den anderen – da jubelte der Imam am Spielfeldrand schon mal für die Syrisch-Orthodoxen.

Sechs Mannschaften waren gegeneinander angetreten bei diesem ersten Fußball-Cup der Religionsgemeinden – einem Cup, der im Projekt „Interreligiöser Dialog“ seine Wurzeln hat.
Seit mehreren Jahren treffen sich dort Vertreter/innen der Gemeinden aus dem Gebiet rund um die Potsdamer Straße, um die Verständigung untereinander zu fördern – in Gesprächen ebenso wie bei Besuchen oder Aktionen.

Ob Semerkand-Moscheegemeinde, Lukas-Gemeinde, American Chuch in Berlin, Syrisch-Orthodoxe Kirchengemeinde von Antiochien, katholische Kirchengemeinde St. Matthias oder Anadolu-Moscheegemeinde:
Die Jungs im Alten zwischen 14 und 18 waren mit Einsatz dabei, während Pfarrer und Pastoren die Tore pfiffen.

Gewonnen hat, nach der ersten Runde und den Halfinal- und Finalspielen, die Anadolu-Moscheegemeinde, die nun bis zum nächsten „Anpfiff“ den Wanderpokal bei sich beherbergt – verliehen vor dem gemeinsamen Grillen und Feiern an den U-Bahn-Bögen nebenan.

Auf den Plätzen folgten die American Church, die Semerkand-, die Lukas- und die Syrisch-orthodoxe Gemeinde und St. Matthias. Auszeichnungen gab´s auch für den Torschützenkönig, das Nachwuchstalent und den fairsten Spieler – die Preise kamen von Hertha, da kann man schon auch stolz drauf sein! Und auch die Organisatoren und Engagierten im Hintergrund gingen nicht leer aus: Sie können jetzt mit original Anpfiff-T-Shirts herumlaufen.

Herzlich Glückwunsch nochmal allen, die mitgemacht haben – und wir sind schon jetzt gespannt auf die Spiele beim nächsten interreligiösen Turnier!

text/fotos: wolk