Grün im Hof und unterm Straßenbaum

Macht mit bei GartenAktiv - herzlich willkommen!

 

Die kleinen und großen Gärtnerinnen und Gärtner aus dem Projekt "GartenAktiv" sind wirklich aktiv: Sie treffen sich nicht nur regelmäßig zum GartenPlausch, oder haben zum Tag der Städtebauförderung ein neues Hochbeet gebaut und bepflanzt.

Sondern auch sonst stehen gemeinsame Aktionen auf dem Plan: So haben verschiedene Gruppen beispielsweise Ende April eine Hofbegehung mit der Gewobag gemacht, Seedbombs gerollt und eine Baumscheibe an der Alvenslebenstraße bepflanzt.

Zu diesen beiden Aktionen erfahrt ihr hier mehr.
Und, klasse Sache: Zum Beet unterm Baum gibt´s hier auch gleich eine Nachmach-Anleitung.

Es werde grün und blühend im Hof!

Ganz schön kalt noch - trotzdem trifft sich die Garteninitiative

GartenAktiv ist in gärtnerischer Mission in den Kiezen im Schöneberger Norden unterwegs. Gruppe F hat sich mit den GärtnerInnen der Garteninitiative Bülowstraße/Yorckstraße am 20.4. 17 in ihrem Hinterhof getroffen, um dort die Möglichkeiten in der Gartenumgestaltung mit der Gewobag zu besprechen. Dort ist die Garteninitiative dabei, den Hinterhof in eine kleine Oase zu verwandeln. Neben blühenden Büschen und viel Grün wird hier auch Gemüse angepflanzt. Auch die Kinder sind in einem eigenen Beet eifrig am Gärtnern.

Aber die Gärtnerinnen und Gärtner sehen noch viel ungenutztes Potenzial in ihrem Hof. Viele Flächen könnten nutzbar gemacht werden, würde die Gewobag zustimmen. Zusammen wurden die Möglichkeiten für gärtnerische Umgestaltung des Hinterhofs besprochen. Um die Bewässerung der Pflanzen sicherzustellen, wird nun von Seiten der Gewobag geprüft, ob eine Regentonne aufgestellt werden kann. Zukünftig könnte es eine Nutzungsvereinbarung mit den GärtnerInnen der Garteninitiative und der Gewobag geben – dies wird ebenfalls geprüft.

Im Anschluss daran hat gruppe F mit der tatkräftigen Unterstützung der Kinder Seedbombs gerollt. Aus den kleinen Samenbomben sprießen nach ein paar Wochen Blumen für Schmetterlinge und Bienen und begrünen so die Orte, an denen man sie fallen lässt. So kann auch der Hinterhof eine Weide für Bienen und Schmetterlinge werden.

Ein Beet unterm Straßenbaum – ist schön, macht Spaß - so geht’s!

Die Schattenpflanzen werden durch die Pflege der Kinder prächtig gedeihen
Firsch gemaltes Schild: Eine Baumscheibe ist kein Mülleimer!
Er ist mit dabei: Maskottchen Gieß-Can blickt auf das fertige Beet

Rund um Straßenbäume wird ein Bereich nicht gepflastert oder geteert: die Baumscheibe. Dort wächst selten schönes Grün, sondern Hunde verrichten ihr Geschäft und die Flächen werden von Passanten als Mülleimer missbraucht.

Henrike Becker, vom in der Alvenslebenstraße arbeitenden Träger Jugendwohnen im Kiez, bepflanzt und pflegt bereits eine Baumscheibe. Zur Bepflanzung einer weiteren Baumscheibe vor ihren Räumlichkeiten in der Alvenslebenstraße, hat sie sich Unterstützung von gruppe F geholt. Am 28. April wurde an einem Nachmittag im Sonnenschein gepflanzt.

Mit Gartengeräten aus dem Gerätepool im Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße und pflegeleichten Schattengewächsen im Gepäck, haben Bettina Walther und Arne Kunkel (gruppe F) die Mädchengruppe begrüßt. Als erstes musste das zukünftige Beet von Müll und Zigarettenstummeln befreit und die Erde aufgelockert werden. Die Mädchen waren eifrig dabei den Pflanzplan zu entwerfen: Welche Farben passen gut zusammen und wie kann man die Pflanzen auf dem Beet gut verteilen, sodass sich die Bodendecker nicht gegenseitig die Nährstoffe entziehen? Als der Plan stand, wurden die Pflanzen in frische Gartenerde gesetzt.

Zum Abschluss wurde noch ein Schild gemalt. Zukünftig weist eine große rote Hand darauf hin, dass die Baumscheibe kein Mülleimer ist. Die Mädchen möchten sich nun gemeinsam mit ihren Betreuerinnen um die Baumscheibe kümmern. HelferInnen und weitere GießpatInnen aus der Nachbarschaft werden gesucht!

Als Information sind hier 10 Tipps zum Pflegen und Bepflanzen von Baumscheiben:

  1. Bodenvorbereitung innerhalb der Einfassung: Die Erde in Baumscheiben ist oft sehr verdichtet und muss vor einer Bepflanzung von Hand aufgelockert werden. Dies führt auch zu einer besseren Durchlüftung des Bodens. Tiefer als 20cm und mit Geräten wie z.B. Hacken sollte man dabei aber nicht graben, um die Wurzeln des Baumes und ggf. dort verlaufende Leitungen nicht zu beschädigen.
  2. Aufschütten von Oberboden: Der Boden um die Straßenbäume ist oft sehr ausgelaugt und von Hundeurin kontaminiert – daher kann der vorsichtige Austausch der obersten Bodenschicht sinnvoll sein. Damit Regenwasser ungehindert versickern kann, muss das neue Niveau des Bodens um den Baum niedriger liegen als der umliegende Gehweg. Beim Auftragen des neuen Bodens ist darauf zu achten, dass der Stamm (ab dem Wurzelanlauf) nicht mit Boden angeschüttet wird.
  3. „Zäunchen“: Einfassungen sind im Bezirk Mitte in der Regel nicht erlaubt. In abgestimmten Sonderfällen (Einzelfallentscheidung) kann der Baum vor am Stamm angeschlossenen Fahrrädern und die neuen Pflanzen vor Hunden geschützt werden. Dann müssen die Einfassungen zur Straße hin mindestens 50cm Abstand halten sie dürfen maximal 30cm hoch sein.
  4. Freie Sicht: Rund um die Baumscheiben herum sind Fußgänger (Kinder), Radfahrer und Autos unterwegs, die über die Bepflanzung hinwegschauen müssen, um niemanden zu übersehen. Daher dürfen die ausgewählten Pflanzen maximal 50cm hoch werden.
  5. Schutz für den Baumstamm: Die Straßenbäume dürfen nur durch Profis vom Straßen- und Grünflächenamt beschnitten werden. Als Laie sollte man vom Baum besser die Finger lassen – auch Schilder o.ä. dürfen keinesfalls am Stamm angebracht werden. Kletter- und Schlingpflanzen dürfen, wie auch Rankhilfen, nicht gepflanzt bzw. angebracht werden.
  6. Auswahl geeigneter Pflanzen: Sinnvoll ist die Aussaat bzw. Pflanzung von Frühjahrs-, Sommer oder Herbstblumen sowie flach wurzelnde Stauden. Über die Pflanzen freuen sich übrigens auch Bienen und Schmetterlinge.. Wunderbar pflanzen kann man zum Beispiel Storchenschnabel, Pfennigkraut, Thymian oder Ziererdbeere. Da im Straßenraum auch Kinder und Tiere unterwegs sind, sollte auf giftige oder dornige Pflanzen verzichtet werden.
  7. Hunde im Beet: Die Begrünung einer Baumscheibe macht viel Arbeit – natürlich ist es schade, wenn zwischen den Blumen Hundehaufen liegen. Der Hundeurin kann dem Baum sogar schaden, ihm drohen Fäulnis, Vergiftungen und Verätzungen. Die sogenannte „Verpiss dich“-Blume (Plectranthus ornatus) hilft: Sie hält durch ihren für Menschen nicht wahrnehmbaren Geruch Hunde fern.
  8. Wasser marsch: Im Sommer wird es in der Stadt ziemlich heiß und der Boden trocknet aus. Natürlich freut sich der Straßenbaum, wenn auch er mitgegossen wird. Fragt doch einfach mal Eure NachbarInnen, vielleicht könnt Ihr Euch bei der Baumscheibenpflege abwechseln.
  9. Paten gesucht: Um ganz offiziell Pate für eine Baumscheibe zu werden, sollte eine Pflegevereinbarung mit dem Straßen- und Grünflächenamt abgeschlossen werden.
  10. Und wenn es nicht mehr geht? Wer sich nach einer Zeit nicht mehr um die Baumscheibe kümmern möchte oder kann, sollte sich zunächst einmal in der Nachbarschaft umhören. Vielleicht kann jemand anderes die Pflege übernehmen? Falls nicht, müssen leider alle Pflanzen und Zäunchen entfernt werden.

Gärtnern im öffentlichen Raum ist nicht nur in Baumscheiben, sondern auch in Hochbeeten, Kübeln und Co. möglich. Viele Tipps sind übertragbar!
Wer sich für das Bepflanzen und eine Patenschaft interessiert, sollte sich Frau Meyer beim Straßen- und Grünflächenamt wenden (r.meyer[at]ba-ts.berlin[.]de).

- GartenAktiv wird mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt über das Quartiersmanagement Schöneberger Norden gefördert.

text/fotos: Gruppe F