GRIPS Theater erfolgreich mit „Hiergeblieben!“ im PallasT
Am 4. April 2006 führte das GRIPS Theater das Stück „Hiergeblieben!“ im PallasT auf. Die Veranstaltung schloss sowohl themenbezogen als auch örtlich an den am 7. September 2005 veranstalteten Informationsabend im PallasT an, bei dem bereits der gleichnamige Dokumentationsfilm gezeigt wurde.
Das Theaterstück erzählt die wahre Geschichte einer Anfang 2005 erfolgreich verhinderten Abschiebung aus Sicht des 13jährigen bosnischen Flüchtlingsmädchens Tanja der Fritz-Karsen-Oberschule in Neukölln. Musikalisch unterlegt geht das Theaterstück den Zuschauern besonders am Anfang durch die Schilderung von Tanjas trauriger Geschichte unter die Haut. Kämpferisch und zugleich komisch zeigten die drei GRIPS SchauspielerInnen, wie man sich gegen feststehende Missstände erfolgreich zur Wehr setzen kann. Zu Gast waren über 160 Zuschauer.
Die Zuschauer folgten der Ankündigung im Schöneberger Morgen und sahen das in ganz Deutschland am häufigsten gespielte Stück des GRIPS Theaters nun auch im PallasT. Mit zu Gast waren insbesondere auch Vertreter und Vertreterinnen sozialer Einrichtungen aus dem Schöneberger Norden und zahlreiche Flüchtlinge. Das anschließende Podium bestand aus fünf Befürwortern einer Bleiberechtsregelung: der Vertreter des Berliner Flüchtlingsrats Jens-Uwe Thomas, die drei Schauspieler und der das Aktionsprogramm für Berlin leitende Aktivist und Schauspieler des GRIPS Theaters Philip Harphaim.
Die aufgeworfene Diskussion traf auf überwältigende Resonanz im Publikum. Zuschauer und Zuschauerinnen zeigten sich emotional sehr betroffen und riefen zu mehr Zivilcourage und Engagement für Flüchtlinge auf. Besonders engagiert zeigten sich hier wieder soziale Institutionen des Schöneberger Nordens. Die Veranstaltung zeigte den anwesenden Vertretern und Vertreterinnen von Einrichtungen aus dem Kiez, wie wichtig es ist, sich für einzelne Flüchtlingsschicksale, insbesondere die von jungen Flüchtlingen einzusetzen und wie man auch in ausweglos erscheinenden Situationen Unterstützung und Hilfe leisten kann.
text: pfaff-hofmann