Erfolgreiches erstes „Gewerbegespräch" zum Image der Potsdamer Straße
Gewerbegespräche drehen sich um Potenziale und Probleme, Stategien und Aktivitäten für das Gebiet um die Potsdamer Straße - beim ersten Treffen diskutierten Podium und Gäste über das Außenbild des Kiezes und über Aktionen zur Imageaufwertung.
Wie wirkt das Gebiet um die Potsdamer Straße? Wie nehmen es die Anwohner/innen wahr, wie Leute „von außen"? Wo liegen Stärken, was kann - vielleicht in gemeinsamen Aktionen - noch verbessert oder auch besser präsentiert werden?
Um diese und weitere Fragen ging es beim ersten von insgesamt vier geplanten Gewerbegesprächen am 26. November 2008:
Auf dem Podium präsentierten in der angenehmen Atmosphäre des Café Palladin Angelika Schöttler (Stadträtin u.a. für das Quartiersmanagement), Emil Lindemann (Hotel Lindemanns), Fanziska Gerlach (Projekt „Leerstand als Chance") und Martina Budszuhn (bezirkliche Wirtschaftsförderung) ihre Einschätzungen des Gebiets. Unter der Moderation von Michael Müller (IG Potsdamer Straße) diskutierten die gut 20 Teilnehmer/innen - Gewerbetreibende, Fachleute, Quartiersräte, Vertreter/innen der Politik und anderen Interessierte - angeregt, was nächste Schritte sein könnten.
Ein Problem der Straße, das bestätigten alle Podiumsgäste, ist die bestenfalls neutrale Außenwirkung des Gebiets: Die Bewohner/innen jedoch schätzen ihren Kiez inzwischen wieder, sehen Positives, gerade auch durch das Wirken des Quartiersmanagements haben sich funktionierende Nachbarschaften gebildet, so betonte Frau Schöttler. Nach außen hin verändert sich die Wahrnehmung des ehemals als schmuddeliges Nachtjackenviertel verschrieenen Stadtteils aber sehr langsam.
Ganz bewusst (und für viele im Kiez überraschend) hat dagegen Hotelier Emil Lindemann sein Lifestyle Hotel Lindemanns im August 2008 schräg gegenüber den Königskolonnaden eröffnet: Er kennt und schätzt die Potsdamer Straße aus zehn Jahren Erfahrung mit seinem zweiten Haus im Gebiet oben Am Karlsbad. Dass seine Gäste - designbewusste Geschäftsreisende und „Leisure Kunden" - den Standort positiv beeinflussen, davon geht Lindemann aus.
Und die Chance, im Kiez relativ günstige Gewerberäume zu finden, wären auch für weitere Neuinteressent/innen gut, schloss sich Frau Gerlach an: Moderate Mieten und ein multikulturelles Umfeld ziehen vor allem Leute aus der Kommunikations- und Medienbranche an, die als „junge Kreative" wiederum den Medienstandort °mstreet verstärken - durchaus positiv für das Image.
Doch noch ist gerade die °mstreet zu unsichtbar, bemerkte Frau Budszuhn, sie ließe sich im Straßenbild noch besser darstellen. Weitere positive Faktoren sind für sie architektonische Kostbarkeiten wie die Königskolonnaden oder der Besucheraufschwung durch Hotelansiedlunge. Denn die Gäste bringen nicht nur Geld in den Kiez, worauf sich Unternehmen rechtzeitig einstellen sollten; sie sind ja auch „Botschafter", die das Image „mit hinaus nehmen".
Einige der Anregungen in der gemeinsamen Diskussion gingen dann auch schon in Richtung dieser Gäste: So könne man, so ein Vorschlag, zum Beispiel gemeinsam mit den Hotels an das Projekt „Gastroguide" mit seinen Erkundungstouren zu den Gaststätten vor Ort wieder aufleben lassen und die kulinarische Szene so wieder entdecken.
Bestimmt geht es auch beim nächsten Mal weiter um diesen und ähnliche Ideen: Dann lautet das Thema „Tourismus". Dass die gemeinsame Arbeit für unseren Kiez wichtig ist, zeigte die aufgeweckte Diskussion. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer/innen der ersten Runde und laden schon jetzt herzlich ein zum zweiten Gewerbegespräch im März 2009 - wir informieren Sie hier im Internet rechtzeitig über den genauen Termin!
text: wolk/Protokoll; grafik: Gewerbegespräche