Angeregte Diskussion über den zukünftigen Gleisdreieck-Park

Volles Haus: großes Interesse am zukünftigen "Westpark"

„Die Kinder sind das Wichtigste, die brauchen einen Platz zum Leben und Spielen!“ „Hier gibt es eine für eine Großstadt einzigartige Artenvielfalt an Pflanzen, die unbedingt erhalten werden muss.“ „Es gibt viel zu wenige Sport-Möglichkeiten.“ „Wo ist der Platz für Senioren?“ „Die Hunde brauchen auch einen Auslauf!“

- Rasch wurde bei der Vorstellung und Diskussion der Westpark-Planungen am 5. November 2009 in der Elisabeth-Klinik klar, dass sehr viele und sehr unterschiedliche Ansprüche an einen neuen Park bestehen: Jede Interessengruppe möchte mit ihren Anliegen vertreten sein – verständlich, aber natürlich auch schwierig umzusetzen.

Vorstellung der bisherigen Planungen

Den ersten Teil des sehr gut besuchten Termins machte die Vorstellung der aktuellen Planungen durch Vertreter des Planungsbüro Loidl aus:

Eine große zentrale Wiese (die „Schöneberger Wiesen“) im Südteil wird flankiert von den sich den Parkbesuchern öffnenden Kleingärten nahe dem Bülowbogen und den Gleisen im Osten. Spielflächen und ein Spielplatz, ein „Marktplatz“ für verschiedene Nutzungen, Beachvolleyballfelder, Open-Air-Kino am Tunnelmund…:
Viele Elemente sind im Entwurf angedacht, Näheres dazu auf den Seiten von Grün Berlin.

Wünsche aus dem Publikum

Allerdings hatten die vom Publikum geäußerten Zusatz-Wünsche verschiedene Schwerpunkte, und da entsteht leicht – das zeigte sich auch auf der Veranstaltung sehr rasch – Konkurrenz zwischen den Interessen.

Immer wieder bat der Moderator deswegen die Redner aus dem Publikum um Contenance und konstruktive Kritik.

Teils wurden die Anliegen sehr emotional diskutiert

Einige der Ansprüche schälten sich nach und nach heraus:

  • Artenvielfalt der Pflanzen erhalten
  • Spielflächen für Kinder: neben gestalteten Flächen auch naturbelassene Areale
  • Auslauf für Hunde (samt Tütenspendern und Mülleimern)
  • Multifunktionsflächen („Marktplatz“, Wege- und Sportfläche) gut erreichbar, zentral
  • gut erreichbare Parkeingänge
  • seniorengerechte Angebote
  • Verbindung zwischen Ost- und Westpark schaffen
Antworten auf Publikumsfragen

Unklar sind noch einige „offizielle“ Punkte: So gab es längere Zeit die Überlegung, im südlichen Parkteil die im Stadtteil fehlenden wettbewerbstauglichen Sportflächen einzurichten.
Ob das an dieser Stelle wirklich passiert, ist offen – als Ausweichmöglichkeiten schlugen Redner das inzwischen freie Tempelhofer Feld vor.

Während die Kleingartenkolonie POG gesichert scheint (unter der Auflage, sich auch dem Park-Publikum zu öffnen), sind die Planungen für neue S-Bahn-Linien (S 21, Stadtbahn) noch ziemlich vage; dennoch sind Areale des südlichen Parkteils auch in den aktuellen Plänen ggf. für Gleisanlagen vorgesehen.

Hinweis auf regelmäßige Mitwirkungsmöglichkeiten

Ob und in welcher Form die vom Publikum geäußerten Wünsche mit in den neuen Park einfließen, blieb in der Schwebe.

Norbert Rheinländer, Anwohnervertreter auch bei den offiziellen Planungstreffen unter Senats- und Bezirksbeteiligung, wies auf die Treffen der AG Gleisdreieck jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 19 Uhr, im Gemeindesaal Wartenburgstraße 7 hin: Dort sei derOrt, sich zu engagieren und Wünsche in Richtung „Schnittstelle zur Planung“ weiter zu geben - auch wenn die Arbeitsgemeinschaft bei Entscheidungen von offizieller Seite nicht gern mit einbezogen werde.

Starten soll die Umgestaltung des Westparks im Frühjahr kommenden Jahres. Nach der Beräumung des Areals (teils liegen dicke Betonplatten im Boden) und der eigentlichen Bauphase soll im Herbst 2010 Eröffnung gefeiert werden.

Wir sind gespannt, was von den Wünschen und Vorschlägen sich dann in welcher Form im neuen Westpark wiederfindet!

text/fotos: wolk