„Dialog der Religionsgemeinschaften" - offizielle Eröffnung des Projekts im Schöneberger Rathaus
Am 9. Mai 2007 fand die Auftaktveranstaltung des Projekts „Dialog der Religionsgemeinschaften" im Goldenen Saal des Schöneberger Rathauses statt - die Zusammenarbeit und verstärktes Engagement ansässiger Gemeinden soll das tolerante Zusammenleben im Schöneberger Norden und in Tiergarten Süd fördern.
Das Projekt „Dialog der Religionsgemeinschaften" geht auf eine Initiative der beiden Quartiersmanagement-Teams Schöneberger Norden und Magdeburger Platz zurück. Die Religionsgemeinschaften vor Ort sollen dafür gewonnen werden, stärkere Mitverantwortung für das soziale Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Religionen im Kiez zu übernehmen.
Angesprochen sind religiöse Gemeinden, die innerhalb der Grenzen der beiden Quartiersmanagementgebiete liegen: drei evangelische, eine katholische, zwei sunnitische, eine syrisch-orthodoxe und eine internationale ökumenische Gemeinschaft. Gemeinsame Aktivitäten, auch in Zusammenarbeit mit ansässigen Vereinen und Initiativen, können eine Signalwirkung für ein vielfältiges, tolerantes und zukunftsfähiges Kiezleben haben.
Sowohl Bezirksstadträtin Schöttler als auch Bezirksbürgermeister Band hoben beim Auftakt die Bedeutung des „Dialogs" hervor; sie begrüßten die Initiative und betonten die positiven Auswirkungen, die eine Zusammenarbeit über religiöse Gemeinden hinaus für das Gebiet entlang der Potsdamer Straße haben kann.
Der Integrationsbeauftragte des Bezirks Mitte, Wolf Müller, bringt seine Erfahrungen aus ähnlichen Projekten mit ein und unterstützt den gesamten Prozess.
Die Vertreter/innen der Religionsgemeinschaften formulierten ihre Erwartungen an das Projekt und eventuelle Befürchtungen:
Ein besseres gegenseitiges Kennenlernen, gegenseitige Akzeptanz und Toleranz, das Lösen von Konflikten vor Ort, die Vielfalt auch als Chance für die Entwicklung im Stadtteil zu sehen sowie praxisorientiert gemeinsame Projekte zu entwickeln, das stand auf der Positiv-Seite.
Befürchtet wird, dass wiederum nur geredet wird und sich keine weiteren Konsequenzen ergeben. Ein ehrlicher Dialog, so die Forderung, soll konkrete Schwierigkeiten bzw. Differenzen im Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Religionen benennen und sie nicht einfach „wegreden".
Zentrale Themen der Zusammenarbeit und des örtlichen Engagements sollen die allgemeine Ächtung von Gewalt und die Wichtigkeit erfolgreicher Bildungs- und Jugendarbeit sein. Religionsgemeinschaften können hier eine wichtige Vorbildfunktion übernehmen und Angebote für schwer erreichbare Jugendliche ebenso wie für kleinere Kinder und Eltern entwickeln.
Angeregt wurde, mehr von den anderen Religionsgemeinschaften zu erfahren und sich gegenseitig jeweils aktuelle Projekte und Aktivitäten vorzustellen.
Dazu werden auch so genannte „Steuerungsrunden" beitragen: Regelmäßige Treffen sollen ebenso wie eine „Zukunftskonferenz" dazu führen, ein gemeinsames Konzept und Aktivitäten für den Kiez zu entwickeln.
Weitere Informationen zum "Dialog der Religionsgemeinschaften" finden Sie im ausführlichen Bericht über die Auftaktveranstaltung - und wir werden Sie hier im Internet natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden halten!
text: Büttner/wolk; fotos: Şaduman Karaca