Charme-Offensive Potsdamer Straße: Willkommen zur Lesung "Großstadt-Dokumente" am 6. Juli im Huzur Nachbarschaftstreffpunkt!

Literatur-Salon Potsdamer Straße und HUZUR Nachbarschaftstreffpunkt laden ein:

Freitag · 6. Juli 2012 · 20 Uhr
HUZUR · Bülowstraße 94/ Ecke Frobenstraße

»Großstadt-Dokumente«
Vom Potsdamer Platz zum Bülowbogen.

Berichte aus dem ›dunklen Berlin‹ der Kaiserzeit.

Lesung und Gespräch mit Ralf Thies, Silvia Höhne, Sibylle Nägele und Joy Markert

Eintritt frei!

- Hier finden Sie den Einladungsflyer zum Ausdrucken und Weitergeben (PDF 172 kb).


»Großstadt-Dokumente«
Hans Ostwald


»Das dunkle Berlin« – mit diesem Begriff wurden im Kaiserreich die von Armut, Prostitution und Kriminalität geprägten Quartiere der deutschen Hauptstadt bezeichnet. Wie kein anderer Autor seiner Zeit erkundete und beschrieb der Schriftsteller, Reporter und Sozialforscher Hans Ostwald (1873-1940) die sozialen Missstände, das schillernde Nachtleben und die Gegenkulturen der Außenseiter im sich zur modernen Metropole entwickelnden Berlin. Seine Texte galten als authentisch, da er selbst zeitweise am äußersten Rand der Gesellschaft gelebt hatte. Zwischen 1904 und 1908 gab Ostwald die 50-bändige Schriftenreihe »Großstadt-Dokumente« heraus.


Ralf Thies studierte Germanistik und Philosophie. Er arbeitete zunächst als Journalist und in der Werbung, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Technikmuseum und am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. 2006 erschien im Böhlau-Verlag sein Buch »Ethnograph des dunklen Berlin. Hans Ostwald und die ‚Großstadt-Dokumente’ (1904-1908)«.
2009 erhielt er den Harder-Literaturpreis, 2011 den Walter-Serner-Preis für seine Kurzgeschichte »Der goldene Ford«.
Thies.ralf[at]t-online[.]de 

Silvia Höhne
ist Vorleserin, auf Lesebühnen und Veranstaltungen, und Hörbuchsprecherin. Bekannt ist ihre Veranstaltungsreihe »Ghost-Reading«: Sie präsentiert und liest unveröffentlichte Geschichten von unbekannten Autorinnen und Autoren.
Silvia.hoehne[at]ghost-reading[.]de 
www.ghost-reading.de   


»Charme-Offensive Potsdamer Straße«

Die Potsdamer Straße und ihre Umgebung waren schon immer ein Berliner Mittelpunkt von Kunst und Kultur, Handel und Gewerbe, mit großer Ausstrahlung und enormer Anziehungskraft. Dies führte bereits zu wilhelminischen Zeiten zum Zuzug von Menschen aus allen Himmelsrichtungen auf der Suche nach Arbeit. Armut und Kriminalität waren die Schattenseiten der rasanten Entwicklung. Das Vergnügungsgewerbe florierte, aber auch die Prostitution. »Bülowbogen« war damals ein Synonym für die Prostitutionsgegend, für soziale Konflikte, mit der die Bevölkerung konfrontiert wurde. Hans Ostwald, Hans Hyan und andere Autoren berichten uns davon. Aus ihren Texten lesen wir in unserer Veranstaltung und zeigen die historische Dimension auf.

Auch heute muss sich die Bevölkerung mit den sozialen Problemen beschäftigen, die durch den Straßenstrich hervorgerufen werden.
Hingewiesen sei auch auf die Veranstaltungsreihe und die Bürgerausstellung »Nachbarschaft und Prostitution« von Christiane Howe, Gerhard Haug und Rolf Hemmerich.


HUZUR
Das türkische Wort »huzur« bedeutet Ruhe, Ausgeglichenheit, Friede.
Huzur ist ein generations- und kulturübergreifender Nachbarschaftstreffpunkt, ein Ort der Begegnung und des Austausches. Es gibt kulturelle Veranstaltungen, Bildungs-, Beratungs-, Präventionsangebote und vieles mehr: Huzur bietet ein abwechslungsreiches, für alle Altersklassen und Nationalitäten geeignetes Programm, das zu gesellschaftlicher Partizipation beiträgt. Hier treffen sich auch Vereine aus verschiedenen Kulturen und Nationalitäten.
Huzur ist eine Kooperation zwischen dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und Esperanto-Aufsuchende Hilfen e.V.

Ansprechpartnerin: Gülsen Aktas, Nachbarschaftstreffpunkt Huzur, Bülowstraße 94 / Ecke Frobenstraße, 10783 Berlin; Telefon (030) 90277 7979, huzur[at]esperanto-berlin[.]de


Literatur-Salon Potsdamer Straße
Die beiden Autoren des Buches »Die Potsdamer Straße. Geschichten, Mythen und Metamorphosen«, Metropol Verlag, erweiterte Neuauflage 2011, starteten die »Charme-Offensive Potsdamer Straße« 2010 mit einem Magazin und fünf Veranstaltungen. 2012 geht die Charme-Offensive weiter, mit neuen Kooperationspartnern und mit spannenden Geschichten.

Sibylle Nägele und Joy Markert, www.joymarkert.de / s.naegele[at]medienautoren[.]de, Telefon: (030) 215 20 31

Das Projekt "Charme-Offensive Potsdamer Straße" wird mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt über das Quartiersmanagement Schöneberger Norden gefördert.

text: Einladungsflyer; grafik: Gerhard Haug