Unsere Bibliothek ist 100!

Die Mitarbeiterinnen der "Zweigstelle Nord" 1954.

Der 100-jährige Geburtstag der Gertrud-Kolmar-Bibliothek wurde am 20. November mit großer Begeisterung von Kindern, Eltern, Lehrer/innen, und Akteuren aus der Nachbarschaft gefeiert. Die Bläserklasse der Neumark Grundschule spielte ein kleines Konzert, bei dem sie extra für Frau Fisch – Leiterin der Stadtteilbibliothek – die „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven einstudiert haben. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Stadtrat für Schule, Bildung und Kultur Dieter Hapel lobte die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre, durch die sich die Besucherzahlen verdoppelt haben.

Auch Anfang des 20. Jahrhunderts war der Lese-hunger groß. Doch wenn damals Jugendliche die Volksbücherei Schöneberg besuchten, konnten sie nicht einfach in Regalen stöbern, an die Computer gehen und es sich in Leseecken gemütlich machen. Damals trennte eine Theke die Lesehungrigen von den Büchern. Auf Nachfrage holten die Bibliothekar/innen die Lieblingsbücher – vielleicht waren es Nils Holgersson, Struwwelpeter oder das Märchen vom Sandmännlein – aus dem Magazin.

Damals war die Bücherei noch in der Freisinger Straße. An ihren heutigen Standort zog sie erst im Jahr 1977. Weitere 22 Jahre später erhielt sie ihren Namen nach der jüdischen Lyrikerin Gertrud Kolmar.

Heute ist die Stadtteilbibliothek ein wichtiger Partner für die Schulen und Kindergärten.

Heute ist sie eine interkulturelle Bibliothek. Und so stehen Nils Holgersson und der Struwwelpeter neben Titeln wie Harry Potter, Guhâ wa-l-Qâdi (Goha und der Kadi) und Serebrjannoe kopytce (Das silberne Hüflein) –  Büchern aus all den Ländern, aus denen die Leseratten aus dem Schöneberger Norden stammen.

Und neben der freudigen Farbgebung laden die interessanten Angebote zum Verweilen ein. Neben 18.000 Büchern, CDs und DVD´s finden die Besucher/innen sieben PCs mit Internetzugang. Die Leser/innen können zwischen 23 verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften wählen, sich über Berufs- und Bildungsangebote informieren und Leseförderung erhalten. Dies ist mehr als eine Bibliothek. Es ist fast schon ein Nachbarschaftstreff.  



Kontakt:

Gertrud-Kolmar-Bibliothek

Pallasstraße 27
10781 Berlin

Öffnungszeiten: Mo. – Do. 13.00 bis 18.00 Uhr
Fr. geschlossen

text: N.N. (SchöMo 41); fotos: Landesarchiv Berlin, Bahrs