Aktuelles und Informationen bei Kaffee und Punsch: Das war der Präventionsrat am 26. November

Feierlich wurde beim November-Präventionsrat der alte Quartiersrat von Stadträtin Sibyll Klotz, QM-Koordinatorin Corinna Lippert und dem Team QM verabschiedet und der neue vorgestellt.

iterDie Gelegenheit, eigene Anliegen vorzubringen, Neuigkeiten aus dem Stadtteil mitzubekommen und sich über das Geschehen vor Ort informieren zu lassen nahmen beim letzten Präventionsrat des Jahres wieder viele wahr: Am 26. November 2014 trafen sie sich auf Einladung von Stadträtin Dr. Sibyll Klotz und dem Team Quartiersmanagement bei leckerem (Kinder-)Punsch im großen Saal des PallasTs.

Um Themen, die auf den Nägeln brennen, ging es wie immer im ersten Teil des Treffens unter der Überschrift „Kiez aktuell“:
So berichtete Herr Omari vom Verein „Die kulturellen Erben“, dass nach wie vor der alte Bahntunnel auf dem Gleisdreieck-Park gesperrt ist – ein wichtiger und traditioneller Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche nicht nur zum Graffiti-Sprayen treffen. Seit Monaten bemühe er sich darum, feste Strukturen für Graffiti-Projekte zu schaffen. Das sei wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Vorstellungen von Bahn, Senatsverwaltung, der Parkverwaltung von Grün Berlin und des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg jedoch sehr schwierig, weshalb Herr Omari um Unterstützung bat. Stadträtin Klotz und Peter Pulm vom QM unterstützten die Idee, im kleinen Kreis unter Mitwirkung des Parkmanagements gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Sehr dringlich war das Anliegen von Mieter/innen aus der Steinmetzstraße: Dort wird gerade ein neuer Lidl-Supermarkt gebaut. Neben der Lärmbelästigung durch die Baustelle fürchten die Nachbar/innen nun um ihre Sicherheit. Das Dach und die Feuertreppe des Markts seien begehbar und scheinen entgegen den Lidl-Zusagen unzureichend gesichert – mehrmals habe es schon unliebsamen „Besuch“ auf umliegenden Balkonen gegeben. Sinnvolle Sicherungsmaßnahmen würden laut Kripo für jede der etwa 12 Wohnungen rund 8.000 Euro kosten. Zwei Tage nach dem Präventionsrat war die Bauabnahme für den Mark angesetzt, die Betroffenen baten dringend, aus den genannten Gründen die Abnahme zu verweigern.
Frau Klotz und Frau Lippert, die Koordinatorin für das Quartiersmanagement beim Bezirksamt, versprachen diese Bitte an die zuständige Mitarbeiterin der Bauaufsicht mitzunehmen. Lidl habe zugesagt, nach Lösungen gemeinsam mit den Anwohner/innen zu suchen. Außerdem solle das Dach lediglich für sie zugänglich und durch eine Schließanlage gesichert sein – was offensichtlich bislang nicht passiert sei.
Auch Frau Phlippeau vom Präventionsteam der Polizei meldete sich kurz zu Wort: Sie bat die betroffenen Mieter/innen dringend, bei jedem verdächtigen Vorfall den Polizei-Notruf zu informieren – zur eigenen Sicherheit und auch, um die Vorkommnisse zu dokumentieren.

Zu zwei Möglichkeiten, sich an der Entwicklung des Stadtteils zu beteiligen, lud Regine Wosnitza, eine sehr aktive Anwohnerin aus dem BülowKiez, ein: Seit September treffen sich alle zwei bis drei Wochen Interessierte zum „Kiezpalaver Schöneberg“. Sie kümmern sich um die Themen Wohnraum und Stadtnatur, möchten etwas tun gegen Spekulation und Mieterhöhungen. Am 6. Dezember laden sie ein zur Fahrradtour durch den Stadtteil: Los geht´s um 14 Uhr am Kaiser-Wilhelm-Platz, unterwegs gibt es an verschiedenen Stadtionen jeweils Informationen zum Mietgeschehen. Und natürlich sind auch alle eingeladen zum nächsten Kiezpalaver – am 9. Dezember um 19 Uhr im P12-Infopoint.

Beteiligen kann man sich aktuell auch in Sachen „Fahrradweg Bülowstraße“: Der hat noch ein paar Schwächen, gerade an der Abzweigung von der Goebenstraße oder im Übergangsbereich zum Nelly-Sachs-Park. Wem sonst noch Knackstellen auffallen, der möge sie bitte an Frau Wosnitza melden – geplant ist, über die Interessengemeinschaft IG Potsdamer Straße eine Begehung mit Baustadtrat Krüger anzuregen, um dann vor Ort gemeinsam nach Verbesserungen zu suchen.

Gute Neuigkeiten hatte Stadträtin Sibyll Klotz zu vermelden: So finden aktuell Befragungen zur Wohnsituation auf der Roten Insel statt – mit dem Ziel, dort ein weiteres Gebiet mit Sozialer Erhaltungsverordnung einzurichten.

Und, diese Meldung war zum Präventionsrat gerade einmal zwei Stunden alt: Die Bemühungen um die Bima-Häuser in der Katzler-/Großgörschenstraße zeigen Erfolg. Nun ist die Bima bereit, über den Verkauf aller staatseigenen Wohnungen an das Land Berlin zu verhandeln – auch über die im Schöneberger Norden liegenden Häuser, die bislang noch ausgenommen gewesen waren.

Mit Tassen voll dampfendem Kaffee und leckerem Punsch aus der PallasT-Küche in den Händen lauschte das Publikum einem Zwischenbericht aus dem Projekt „Empowerment im Kiez“: Christian Baier, Josephine Ulrich und Claudia Hering zogen zum „Bergfest“ des zweijährigen Projekts eine kleine Bilanz. In Interviews, bei Kiez-Treffen und in der großen Zukunftswerkstatt wurden für den Stadtteil wichtige Themen gesammelt, Ideen gesponnen und erste Projekte entwickelt, die den Schöneberger Norden weiterbringen sollen.

Nun sollen sich offene Arbeitsgruppen um verschiedene Themenbereiche kümmern. Und wer noch Ideen, Tipps, Projektvorschläge hat, ist auch weiterhin herzlich eingeladen, jetzt im zweiten Projektjahr noch einzusteigen und mitzumachen. Melden Sie sich einfach bei Herrn Baier oder im QM-Büro.

Der Höhepunkt des Abends war dem Quartiersrat vorbehalten: Am 12. November waren die Anwohnervertreter/innen für das wichtige Mitbestimmungsgremium neu gewählt worden, auch die Vertreter/innen aus Einrichtungen und Initiativen vor Ort stehen inzwischen fest.
Feierlich wurden alle einzeln nach vorne gerufen: Für ihr großes Engagement bekamen die „alten“ Quartiersrät/innen von Stadträtin Frau Klotz und dem QM-Team je eine Rose, eine Schmuckkassette mit allen 50 Ausgaben der ehemaligen Stadtteilzeitung „Schöneberger Morgen“ und ein schickes Schreibset mitsamt Dankesschreien von (Noch-) Senator Michael Müller überreicht. Die für die kommenden zwei Jahre neu Hinzugekommenen wurden mit einer Rose begrüßt.

Herzlichen Dank auch an dieser Stelle nochmals allen, die sich beim Quartiersrat ehrenamtlich für den Schöneberger Norden eingesetzt haben und/oder weiterhin einsetzen!

Eine Neuerung wird zukünftig auch den Präventionsrat selbst betreffen: Er soll ab dem kommenden Jahr ein schickes neues Motto erhalten, das den traditionellen Namen „Präventionsrat“ ergänzt und verständlicher macht.

Dazu läuft aktuell ein Namenswettbewerb: Wer beim November-Treffen mit dabei war, konnte sich gleich einen Flyer zum Ausfüllen mitnehmen, alle anderen finden hier die Infos zum Wettbewerb. Beim ersten Treffen 2015, am 15. Februar, wird der 1. Preis verliehen – und unser Bürgerforum läuft ab dann unter neuem Namen.

Peter Pulm vom Team QM wies zum Abschluss nochmals auf die erfreulich hohe Beteiligung an der Quartiersrats-Wahl hin und schloss einen ganz kurzen Ausblick aufs nächste Jahr an: So soll es 2015 unter anderem wieder einen (dritten) Langen Tag der Bildung geben – schon jetzt laufen dafür erste Planungen im Bildungsnetzwerk an.

Mit einem Dank an alle, die bei den vielen Projekten und Aktionen im bald vergangenen Jahr mitgemacht haben und weiteren Gesprächen in kleineren Grüppchen bei Punsch und Kaffee klang das letzte große Treffen 2014 gemütlich aus.

text/fotos: Susanne Wolkenhauer