Auswahlverfahren: „Nachbarschaft und Natur im KulmerKiez“

Aufforderung zur Abgabe einer Interessenbekundung

Nachbarschaft und Natur im KulmerKiez



Ausgangslage

Der KulmerKiez befindet sich im südöstlichen Teil des Quartiersmanagement-Gebiets Schöneberger Norden (Bülowstraße / WAK) und erstreckt sich  von der Potsdamer Straße  bis zur Bautzener Straße, abgegrenzt von der Goeben- sowie Großgörschenstraße. Das Gebiet liegt in direkter Nachbarschaft des in der Entstehung befindlichen Parks auf dem Gleisdreieck Gelände. Durch die Kiezgespräche des Team-QM, durch die Nachbarschaftsprojekte von Trägern und Einrichtungen vor Ort und durch zwei Nachbarschaftsfeste haben sich im KulmerKiez in den letzten Jahren vielfältige Nachbarschaftsgruppen kennen-, respektieren- und schätzen gelernt. Gemeinsam durchgeführte Projekte und Aktionen haben zum gegenseitigen Verständnis beigetragen und den Zusammenhalt zwischen den Nachbarn gestärkt. Die Anonymität ist erheblich zurückgegangen, Kriminalität und Jugendgewalt sind in diesem Bereich zurückgegangen. Die sehr bunte Trägerlandschaft in diesem Kiez z.B. mit Treff 62 e.V. (Jugendfreizeiteinrichtung), Harmonie e.V. (Integrationszentrum), Efeu e.V. (Förderverein Alter St. Matthäus Kirchhof), Art aller Art e.V. (Theater in der Kulmer Straße) ist gut vernetzt. Es besteht ein reger Austausch mit den aktiven Bewohner/innen, wie z.B. des Genossenschaftshauses Katzlerstraße 13 und der Anwohnerinitiative Flaschenhals Bautzener Straße. Die Bewohner/innen sind mittlerweile auch selbst aktiv, vernetzen sich und führen Nachbarschaftsaktionen durch, wie z.B. das Treffen des Regenbogenschutzkreises mit der Anadolu- Moscheegemeinde. 


Idee und Ziele  

Durch neue, thematisch orientierte Projekte soll die vielfältige Nachbarschaft im KulmerKiez weiter gestärkt, der Zusammenhalt zwischen den Nachbarschaftsgruppen und die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen verstetigt werden. Das Nachbarschaftsprojekt soll den vielfältigen Nachbarschaftsgruppen im Kiez Rechnung tragen, die Themen des Wohnumfeldes mit den Themen des respektvollen Miteinanders in all ihren Facetten verbinden und unter dem Thema Natur zusammenfassen.
 
Das Projekt soll insbesondere folgende Ziele verfolgen :

  • Zusammenbringen von unterschiedlich besetzten Nachbarschaftsgruppen im KulmerKiez, Stärkung der Vernetzung der bunten Trägerlandschaft und der vielfältigen Nachbarschaftsgruppen
  • Einbindung der Institutionen und engagierten Bewohnerinnen und Bewohner des KulmerKiezes in das Projekt, Stärkung der Nachbarschaft durch die partizipative Vorbereitung und Umsetzung des Projektes
  • Sicherstellung der gleichmäßigen Teilnahme unterschiedlicher räumlichen Nachbarschaften im Kiez, wie Kulmer Straße, Mansteinstraße, Katzlerstraße und Bautzener Straße sowie vielfältiger Nachbarschaftsgruppen am Projekt
  • Förderung und Ausbau des friedlichen Zusammenlebens von vielfältigen Nachbarschaftsgruppen im Kiez in einer prozessorientierten Projektentwicklung, Unterstützung der Wahrnehmung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen (Mit wem lebe ich zusammen?) Förderung der gegenseitigen Anerkennung   
  • Weitere Stärkung der Eigeninitiative im KulmerKiez, mit dem Ziel, ähnliche Aktionen auch nach dem Ablauf des Projektes durchführen zu können (Verstetigungsaspekt)
  • Sensibilisierung der Bewohner/innen in Themen Wohnumfeld und Natur im allgemeinen und im Umfeld ihrer Nachbarschaft im besonderen, Entwicklung eines stärkeren Verantwortungsbewusstseins für die bestehenden und entstehenden Grünflächen im Wohnumfeld
  • Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen über den Zugang zu Natur- und Umweltthemen

Unter Berücksichtigung der Vorort-Gegebenheiten im KulmerKiez sind unter sozialpädagogischer Begleitung die folgenden Aktionen vorstellbar, die als Anregungen für potentielle Projektträger zu sehen sind und im Rahmen der Ausschreibung sinnvoll erweitert werden können.

  • Aktivitäten zur Stärkung und zum Ausbau des gegenseitigen Kennenlernens vielfältiger Nachbarschaftsgruppen (deutsch, türkisch, arabisch, russisch, hetero-homosexuell, christlich, muslimisch, atheistisch, jung, alt) und zur Förderung des gemeinschaftlichen Miteinanders im Kiez
  • Die Nachbarschaftsfeste 2011 und 2012 im KulmerKiez sollen mit den Schwerpunktthemen „Vielfalt der Nachbarschaft“ und „Natur“ im Rahmen des Projektes stattfinden. Auf dem jeweiligen Fest sollen die Ergebnisse des Projekts gezeigt werden und zur Aufmerksamkeit gelangen. Ebenfalls sollen die Träger, Initiativen und Einrichtungen vor Ort die Möglichkeit zur Selbstdarstellung bekommen.
  • Nachbarschaftliche Erkundung von Orten der Naturbegegnung im unmittelbaren Wohnumfeld, z.B. das Gelände auf dem Gleisdreieck, Friedhof des Alten St.-Matthäus-Kirchhofs und Schöneberger Schleife als Wegeverbindung bis zum Südkreuz durch qualifizierte Fachkräfte und Umweltpädagogen.
  • Die Lernorte zur Wahrnehmung und zum Erleben von Natur sollen nicht nur auf den Kiez beschränkt bleiben, sondern können erweitert werden. So sind z.B. Exkursionen, Museumsbesuche, Besuch von Naturerlebnisräumen, von Bauernhöfen und Besuch der Gartenarbeitsschule des Bezirks gemeinsam mit den Nachbarn möglich und wünschenswert.
  • Kontinuierliche, thematisch aufeinander aufbauende Workshops und Aktionen mit Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen des Kiezes über Naturthemen und / oder in den Kindertagesstätten und in Neumark-Grundschule zur Schulung des naturwissenschaftlichen und logischen Denkens und zur Sensibilisierung für Natur und Wohnumfeld; Transfer von Ergebnissen in die Nachbarschaft
  • Praxisbezogene Themen sollen insbesondere auf dem neu entstehenden Park auf dem Gleisdreieck Gelände behandelt werden, damit die entstehende Erholungsanlage stärker in das Bewusstsein der Wohnbevölkerung gerückt und das Verantwortungsbewusstsein für den Erhalt und Pflege gestärkt wird.


Leistungsbeschreibung

  1. Entwicklung eines Konzeptes zur Durchführung des Projektes unter Berücksichtigung der VorOrt Gegebenheiten sowie der o. g. Aspekte
  2. Durchführung des Projektes mit den angebotenen Bausteinen in Abstimmung mit dem Team QM und ggf. mit verschiedenen Trägern und Initiativen vor Ort
  3. Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt
  4. Auswertung des Projektes
  5. Projektsteuerung
  6. Antragstellung und Abrechnung der Leistungen bei der PSS und der Förderstelle im BA Tempelhof- Schöneberg  


Projektzeitraum


01.01.2011 - 31.12.2012  (Das Projekt wird spätestens Ende 2011 zwischen ausgewertet)


Fördermittel


Für das Projekt stehen Fördermittel in Höhe von maximal 16.000 € (brutto) für das Jahr 2011 und maximal 10.000 € (brutto) für das Jahr 2012 aus dem Quartiersfonds 3 des Quartiersmanagements Schöneberger Norden zur Verfügung.


Einzureichende Unterlagen

  1. Maßnahmebeschreibung mit konzeptionellen Überlegungen, genaue Projektbeschreibung mit Benennung der konkreten Projektbausteine
  2. Zeit- und Maßnahmenplan für 2011 und 2012
  3. Verbindliche Benennung des/der Ansprechpartners/in für den gesamten Zeitraum, auch bei Bewerbung von Arbeitsgemeinschaften
  4. Selbstdarstellung, Nachweis der fachlichen Qualifikation und Referenzen
  5. Kosten- und Finanzierungsplan für 2011 und 2012
    Kostenpositionen (Personalkosten, Honorare und Sachkosten) sind differenziert aufzuschlüsseln (Stundenkalkulation inkl. Stundensatz), Pauschalbeträge werden nicht anerkannt; Beachtung des Gebots der finanziellen Besserstellung gem. Anlage 2 AV § 44 Nr. 1.3 der LHO; Bruttoangaben der Kosten; konkrete Darstellung des Leistungsbildes; Berücksichtigung der Kontoführungsgebühren für ein gesondertes Projektkonto; die Darstellung eines Eigenanteils der Unternehmen von bis zu 10% der Gesamtfinanzierung ist erwünscht.)
  6. Einverständniserklärung zum Datenschutz


Bewerbungsfrist

Abgabe der Bewerbungsunterlagen in schriftlicher und digitaler Form (qm[at]AG-SPAS[.]de) bis spätestens 14 Uhr am Montag, dem 08. November 2010 im Vor Ort Büro des QM Schöneberger Norden in der Pallasstraße 5 in 10781 Berlin.


Ansprechpersonen  

Remzi Uyguner / Corinna Lippert, QM Schöneberger Norden, Tel : 030/236 38 585


Vergabekriterien

  • Qualität des Angebots (Konzept, Maßnahme- und Zeitplan)
  • Kostenbewertung
  • Erfahrung bei der Durchführung von Projekten entsprechend der Leistungsbeschreibung    
  • Referenzen/Qualifikationen des Anbieters/ der Anbieterin
  • Vor-Ort-Kenntnisse in Bezug auf die ausgeschriebene Tätigkeit
  • Erfahrungen in der Fördermittelabwicklung des Programms „Soziale Stadt“


Auswahl des Projektträgers

Die Auswahl des Maßnahmeträgers erfolgt durch ein Auswahlgremium, das sich aus Vertreter/innen der Steuerungsrunde des Quartiersmanagement Schöneberger Norden (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bezirksamt Tempelhof- Schöneberg, Gebietsbeauftragte) und Vertreter/innen des Quartiersrates Schöneberger Nordens zusammensetzt. Das Auswahlgespräch findet voraussichtlich am 12. November 2010 statt.


Hinweise


Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gem. § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung einer Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber/innen bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich, Kosten werden den Bewerber/innen im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet.

Die/der Auftragnehmer/in wird Projektträger und Fördernehmer einer Zuwendung aus dem Programm Soziale Stadt.

Die Anbieter erklären sich bei Abgabe ihres Angebotes damit einverstanden, dass Teile ihres Angebotes im Rahmen des Auswahlverfahrens dem Auswahlgremium vorgelegt werden. Die Mitglieder des Auswahlgremiums sind verpflichtet, datenschutzrechtliche Bestimmungen einzuhalten. Sie dürfen die ihnen im Rahmen des Auswahlverfahrens zur Kenntnis gelangten Informationen nicht an Dritte weitergeben.


Hier finden Sie den Text zum Auswahlverfahren als Download (PDF 70 kb).

text: Auswahlverfahren