Grün und Spielmöglichkeiten statt Steinwüste: Anwohnerwünsche an den PallasPark

Interessierte Runde im Nachbarschaftstreff Kaffeeklatsch

„Gehen Sie mal mit einem Kleinkind in den Park, da müssen Sie dauernd nur aufpassen: Die großen Findlinge sind glatt, da fallen die Kleinen runter und verletzen sich – das geht gar nicht so, die Steine müssen weg!“ - Gleich zu Beginn der Erörterungsrunde am 12. April 2010 sprachen  einige Mütter sehr deutlich aus, was sie von der aktuellen Gestaltung des PallasParks halten. Nicht benutzbar, im Sommer dank der aufgeheizten Flächen eine Glutwüste, im Winter glatt, noch dazu verdreckt und als Hundeauslauffläche missbraucht...

Dass das nicht den Ansprüchen an einen Erholungspark mit Spielplatz entspricht und dringend etwas getan werden muss, war den rund zwei Dutzend Diskutierenden im Bewohnertreff Kaffeeklatsch ganz klar.

Die Teilnehmerinnen machten Änderungsvorschläge

„Wir wollen die Lage gemeinsam verbessern, und Ihre Wünsche sind dabei der rote Faden“, bestätigte Frau Hoffmann vom bezirklichen Grünflächenamt. „Aber wir haben ein Problem: Mit den 50.000 Euro aus dem QuartiersFonds 4, die uns dafür zur Verfügung stehen, könnten wir noch nicht mal die ungeliebten Steine abtransportieren – geschweige denn, dann noch etwas Positives erschaffen.“

Nur wenige der Anwesenden wohnten schon vor neun Jahren im Pallasseum; damals war der Park als „robuste Variante“ nach einem ausführlichen Bürgerbeteiligungsverfahren und für eine große Summe an Fördergeldern eingerichtet worden.
Bedingung so einer Förderung ist auch, dass der Park auf mindestens zehn Jahre so bestehen bleibt, so erläuterte Frau Lippert vom Quartiersmanagerment – was wiederum heißt, dass trotz veränderter Ansprüche bis in einem Jahr ohnehin nur geringfügige Änderungen umgesetzt werden dürfen. Eine zweite Schwierigkeit neben der geringen derzeit zur Verfügung stehenden Geldsumme.

Die Planer sammelten die Ideen und werden prüfen, was umsetzbar ist.

Nach einer teils sehr emotional geführten Diskussion sowohl um die Steine als auch über die Anordnung verschiedener wirklich nutzbarer Flächen kristallisierten sich Hauptwünsche und nächste Schritte heraus – immer vorausgesetzt, das Budget reicht aus:

  • So werden einige der Findlinge umgesetzt und einige wohl auch entfernt, um eine größere zentrale Sandfläche für kleinere und größere Kinder mit neuen schönen Spielgeräten wie Wippe oder Kletterturm zu umgrenzen; vielleicht lassen sich die verletzungsträchtigen Zwischenräume teils mit Sand oder Erde verfüllen.
  • Gut fanden die Teilnehmer/innen die Idee einer „langen Tafel“, die der vom Bezirksamt für den Park beauftragte Landschaftsplaner Herr von Geisten für den hinteren Teil des Parks vorgesehen hatte: Wenn dann noch ein paar größere Bäume Schatten spenden, ließe es sich dort gut zusammen sitzen.
  • Auf positives Echo stieß auch der Vorschlag, die kahlen Brandwände zu begrünen – uneins war die Runde jedoch über den Nutzen eines Amphitheaters, das an Stelle der jetzigen Skaterfläche treten könnte.
  • Auch wenn es mit dem Wunsch „Steine raus!“ noch nicht wirklich gut aussieht, in Sachen „Grün rein!“ ist schon einiges passiert: Entlang der Grenze zur Wohnanlage und an der Stirnseite des Parks ist ein Streifen mit kleinen Beeten entstanden, die Gärtnerinnen des Projekts „Interkultureller Garten der Künste“ stehen in den Startlöchern.

Gärten-Projektleiterin Frau Rieckmann will versuchen, über einen speziellen Förderverein für interkulturelle Gärten Mittel für eine von den Gärtnerinnen gewünschten Einfassung für die entstehenden Beete einzuwerben. Denn wer gräbt schon gern in Hundehaufen...

Auch ein Kooperationsvertrag zwischen den Gärtnerinnen und dem Bezirk ist im Entstehen: Ohne Gieß-Hilfe werden die neuen Pflanzen im Park kaum eine Chance haben, die Frauen mit dem grünen Daumen haben Unterstützung zugesagt.

Nun geht es darum, Kostenschätzungen für die unterschiedlichen Vorstellungen einzuholen und die Änderungswünsche in den Plan einzuarbeiten.

Bei einem nächsten Termin Anfang Mai geht’s dann weiter mit den Planungen – wieder sind alle Interessierten herzlich eingeladen!

2. Planungsgespräch zur Verschönerung des PallasParks
am 3. Mai 2010 um 10 Uhr
im Bewohnertreff Kaffeeklatsch
(Potsdamer Str. 172 c/d)

text/fotos: wolk