Aktuelles aus dem Quartier: Der Quartiersrat informiert!

Ohne Moos nix los; das gilt auch für den Schöneberger Quartiersrat. Zwar hatte der Berliner Senat bald nach der skandalösen Streichung der Mittel für die Soziale Stadt durch die schwarz-gelbe Bundesregierung versprochen, die fehlenden Bundesmittel auszugleichen und damit auch die sonst für Berlin verlorenen Gelder aus dem Europafonds zu retten.

Doch es brauchte viel Zeit, die erforderlichen Millionen in dem ohnehin angespannten Berliner Haushalt zusammen zu klauben und für die QM-Projekte freizugeben.

Das heißt: für das QM und den QR Schöneberger Norden bleibt nunmehr wenig Zeit, zu prüfen und entscheiden, welche der unserem Kiez zur Verfügung gestellten Mittel an welche Projekte gehen sollen, denn bis Ende Juni müssen alle Projektanträge fertig sein.

Für unseren QR als einem ehrenamtlichen Gremium der Bürgerbeteiligung an der Projektfinanzierung ist die Strenge des Haushaltsrechts eine ständige und immer wieder ärgerliche Herausforderung. Dem steht die Freude über wirklich gelungene Projekte gegenüber:

Als sich am 11. Februar die ersten Bildungsbotschafter/innen im Mehrgenerationenhaus Steinmetzstraße über ihre Urkunden und Glückwünsche freuen konnten, spielten die Blue Elefants gekonnt auf. Es handelt sich um die Blechbläserklasse der Neumark- Grundschule, die vor 2 Jahren aus Mitteln des QM/QR mit Instrumenten ausgestattet wurde.

Das Zusammentreffen dieser beiden Projekte des QR hat gezeigt, wie wunderbar es gelingen kann, eine nachhaltige Entwicklung bzw. Integration durch Bildung anzustoßen und zu fördern. Es wäre schön gewesen, wenn auch der QR in den vielen Ansprachen einmal kurz erwähnt worden wäre.

Der QR Schöneberger Norden möchte auch weiterhin das Ziel verfolgen, „das bürgerschaftliche Engagement zu fördern und in die Quartiersarbeit zu integrieren“ wie es in unserer alten Geschäftsordnung heißt.

Dieses Ziel gilt auch, wenn es nicht um Geld geht. Daher hat der QR es abgelehnt, eine von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorgelegte Geschäftsordnung zu beschließen, in der – neben vielen handwerklichen Fehlern - dieser Grundsatz und weitere bisher für uns selbstverständliche Standards nicht mehr enthalten waren.

Wir Quartiersräte haben uns schon im vergangenen Jahr intensiv mit der Frage beschäftigt, wie das bürgerschaftliche Engagement für unseren Kiez langfristig aufrechterhalten und unterstützt werden kann, wenn Schöneberg-Nord aus dem Programm Soziale Stadt entlassen sein wird.

Wie könnten weiterhin Mittel für Straßenfeste, Trödelmärkte und ähnliches organisiert werden oder kulturelle Projekte wie die Blechbläser gefördert werden? Käme eine Bürgerstiftung in Frage wie in Neukölln oder demnächst im Wedding oder eher ein Förderverein?

Sollten wir uns weiterhin auf den Schöneberger Norden konzentrieren oder eher auf das alte – gefühlte Schöneberg zwischen Innsbrucker Platz und Landwehrkanal, zwischen Gleisdreieck und Bayrischem Platz? Diese Fragen sollen in der Initiative Bürgerstiftung mit möglichst vielen interessierten Bürgern weiter erörtert werden.

Sie sind herzlich eingeladen, mitzumachen.
Heide Rienits
aus dem Sprecherteam des Quartiersrats Schöneberger Norden

SchöMo 45 - text: Heike Rienits, Sprecherteam QR