62 trifft 13 - Graffitiprojekt in der Katzlerstraße

Landschaft statt grauer Wand: Die Nummer 13 wird farbig!

Über 100 Quadratmeter Hauswand fürs Sprayen: Das gibt´s nicht oft! In der Katzlerstraße wurde dieser Traum wahr - und Jugendliche aus dem Treff 62 machten mit jungen Anwohnern und professionellen Graffiti-Künstlern ein Projekt-Event daraus.

Das Haus Nummer 13 in der Katzlerstraße bekam in den vergangenen Wochen innerlich und äußerlich ein neues Gesicht: Dort ist in den vergangenen Monaten ein Hausprojekt mit einem bunten Mix aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingezogen; und zusammen mit den Jugendlichen aus dem benachbarten "Treff 62" haben die Kids von dort die Erdgeschoß-Wand des Hauses in ein riesiges Graffiti-Gemälde verwandelt.

Gehören zum Graffiti-Team: in der Mitte Veysel aus dem Treff 62, Holger - Graffiti-Spezialist, und Sofia, Initiatorin der Aktion, flankiert von weiteren Aktiven aus dem Treff.

Vor der ersten Spray-Aktion Ende Januar hatte es Workshops mit den beiden Graffiti-Künstlern Holger Stumpf und Jakob Bardou gegeben. Hier gibt´s weitere Infos zur Vorgeschichte und den Entwurf per Klick - Schattenriss-Selbstportraits vor einer Sommerlandschaft.

Mit finanzieller Hilfe aus dem Aktionsfonds des Quartiermanagementgebietes Schöneberger Norden ging es dann richtig los, und schon ziemlich bald guckten einige der Sprayer-Neulinge die beiden Künstler mit ganz neuer Ehrfurcht an: Ein richtiges Bild sprayen ist schon was anderes als Tags setzen, da kann eine gerade Linie zur richtigen Herausforderung werden!

Mit Feuereifer dabei, auch wenn fast der Finger abbricht: junge Nachbarn aus dem Haus Nummer 13

Noch dazu blies beim ersten Termin ein Wind, der den Farb-Sprüh-Nebel sonstwohin trieb, nur nicht Richtung Wand, wo er hin sollte; da war teils schon ein bisschen Zauberei angesagt...

Dank der Tipps und der unglaublichen Geduld der Experten kam die gemischte Gruppe aber rasch voran. Und auch die Passanten hatten etwas von der Aktion: Ausnahmslos blieben sie staunend stehen und guckten mit offensichtlichem Spaß und Bewunderung auf das gerade entstehende Open-Air-Kunstwerk.

Inzwischen, nach insgesamt drei Treffen, bevölkern schon einige Figuren das Gemälde, ein paar weitere werden noch dazu kommen.
Stolz sind sie alle, die Kinder und Jugendlichen, die Graffiti-Künstler, und natürlich die Hausbewohner. Dass ihnen allen etwas sowohl am Bild als auch am zusammen-Arbeiten liegt, brachte die Initiatorin Sofia Camargo schon beim ersten Treff so zum Ausdruck: "Komm, hilf mir mit meinem Schattenriss", bat sie einen der Jugendlichen: "Ich will gleich selbst mein Herz sprayen. Egal, wenn das später übermalt wird - ich weiß, dass es da ist, und das ist mir wichtig."

- Hier findet ihr weitere Fotos von der Graffiti-Aktion Ende Januar!

text/fotos: wolk