20 Jahre Schachclub Freibauer Schöneberg: Glückwunsch zum runden Geburtstag!

Volle Konzentration beim Jubiläumsturnier

Am 10. Juli beging der Schachclub SC Freibauer Schöneberg sein 20jähriges Jubiläum. Es ist ein vergleichsweise junger Verein – das Schachspiel hat in Berlin eine lange Tradition und manche Vereine können auf eine über 150jährige Geschichte zurückblicken. „Da wollen wir auch einmal hinkommen“, sagt der Vereinspräsident Herman Baeten und lacht. „Und wenn immer mehr Schöneberger zu uns finden und Spaß am Spiel haben, dann ist mir um die Zukunft nicht bange.“

16 Schachbretter waren zum großen Jubiläums-Turnier im Familientreffpunkt Kurmärkische Straße aufgestellt, Platz für alle, die Lust zum Spielen hatten. Und während sich die Kinder und Jugendlichen am ersten Ferienwochenende das Sommerwetter wohl eher am See verbrachten, ließen sich die Erwachsenen Mitglieder noch nicht einmal vom WM-Spiel Deutschland-Uruguay vom Feiern abhalten: Bis in die Abendstunden lieferten sie sich ein Schnellschachturnier. Auch alle Ehemaligen, darunter äußerst starke Schachspieler, waren geladen worden. Am Ende siegte der ehemalige Freibauer, Gerd Biebelmann, der zurzeit für die Weiße Dame spielt. Erster aktiver Freibauer wurde Peter Kaiser.
Herzlichen Glückwunsch!

Schachspielen ist nicht nur was für Große, wie man beim Sommerfest an der Frobenstraße klar sehen konnte...

Bis zu voll besetzten Jubiläums-Schachbrettern war es ein langer Weg gewesen: Am Anfang brachte ein Häuflein von drei Personen den Wagemut auf, ihren eigenen Schachverein zu gründen.

Wilmar Somnitz war einer von ihnen. Er ist heute noch dabei. „Wir waren jung und eng befreundet,“ erzählt er. „In mehreren Schachvereinen hatten wir uns umgesehen, aber keiner gefiel uns wirklich. Manche waren zu groß, andere zu weit entfernt und wieder andere waren zu leistungsstark. Irgendwann haben wir dann beschlossen: Wir machen unser eigenes Ding.“

Der Jubiläums-Polkal - Glückwunsch dem Gewinner und dem ganzen Verein!

Abenteuer inklusive: Es fehlte an Schachbrettern und Figuren, Schreibmaterialien waren nicht vorhanden, die Suche nach einer geeigneten Spielstätte gestaltete sich äußerst schwierig. Schließlich fanden die Schachbegeisterten in einer privaten Galerie fürs erste Unterschlupf, und über Mundpropaganda kamen nach und nach neue Mitglieder hinzu. Doch gab es immer wieder Rückschläge.
Im Vereinsarchiv finden sich handschriftliche Unterlagen unter der Überschrift: „Weiterwurschteln oder auflösen?“ mit der bissigen Fragestellung „Sind wir Sportverein oder Zunft?“ Na ja, ein Sportverein wurde es dann doch noch – auch bei den ersten vereinsinternen Blitzturnieren an den Spielabenden mangels Schreibmaterial Bierdeckel zum Ergebnisse-Notieren herhalten mussten.

Heute spielt der Verein bei den Berliner Mannschaftsmeisterschaften, Klasse 3.

Wer Lust hat, an den Spielabenden am Freitag ab 19.30 Uhr mal in der Kurmärkischen Straße 1 - 3 vorbeizuschauen, ist immer willkommen - der nächste Spieletreff nach der Sommerpause im August ist am 27.08.2010. Niemand muss gleich Mitglied werden, aber jeder findet sofort einen Spielpartner.
„Wir sind kein großer Verein“, so der Vorsitzende Herman Baeten. „Aber oft werden wir als der netteste Verein mit den freundlichsten Mitgliedern bezeichnet.“ Wenn das kein Superlativ ist…

text: Baeten; fotos: Baeten, wolk