Mach mal ´nen Ausflug - zum Natur-Park Schöneberger Südgelände!
Wie schon im vergangenen Jahr gab es auch in diesem Juni wieder einen Fotokurs im Huzur-Nachbarschaftstreffpunkt an der Bülowstraße (Kursleitung: Susanne Wolkenhauer).
Mit viel Spaß, Entdeckerlust und bester Laune haben neun Menschen zwischen Mitte 60 und Anfang 80 mitgemacht, dazu kam Fabian, der dort die Computerkurse leitet, als willkommene Unterstützung: Schließlich haben wir uns gemeinsam an die Digitalfotografie rangetastet, da gibt’s auf dem Weg vom Auslöser zum Foto auf dem Bildschirm schon einiges auszuprobieren!
Aber na, das kann schließlich jede und jeder lernen …! Und so haben wir gemeinsam die neuen Tipps und Tricks auch gleich draußen ausprobiert: Wir waren einen ganzen Tag auf dem Schöneberger Südgelände unterwegs und haben euch Bilder mitgebracht.
Der Natur-Park Schöneberger Südgelände liegt auf Flächen eines ehemaligen großen Rangier- und Ausbesserungs-Bahnhofs. Das ganz Besondere: Das Gelände gehörte der DDR-Reichsbahn, lag ja aber mitten im Westen, in Schöneberg am Insulaner … So konnte weder West- noch Ostdeutschland etwas damit anfangen, Gleise, Lokschuppen, Bahnanlagen wurden von der Natur nach und nach zurückerobert.
Heute ist dort ein einmaliger Mix: Dschungel zwischen Gleisen … Inzwischen ist ein großer Teil Naturpark. Und Theater, ein Café und noch viel mehr gibt’s dort auch. Einfach toll.
Damit ihr so richtig Lust kriegt, da auch mal hinzugehen, hat auch jeder von den Teilnehmer/innen ein paar Sätze dazu geschrieben. Los geht’s!
Bei unserem Spaziergang im Südgelände fand ich einigen interessanten Zeichen, einige Überbleibsel des dort einmal arbeitenden Ausbesserungswerkes vor:
Sehr imposant natürlich die Güterzuglok der BR 52 in ihrer schwarzen Wucht.
Aber kein Bahnbetrieb ohne Drehscheibe!
Dieses Bauwerk verteilte den Fuhrpark auf drei verschiedenen Gleise: Eine Lok fuhr auf die Drehscheibe, dann wurde gekurbelt, und sie änderte die Richtung - oder es konnten so neue Wagengarnituren zusammengestellt werden.
Nur: Wenn der Drehescheibenwächter nicht aufpasste ist auch schon mal eine Lok oder Wagen ins Loch gefallen … - Dann gab es viel Mecker!
(Text: Paco)
Beim ersten überwältigenden Anblick der so imposanten Dampflok (seit langen ausrangiert), des 50 m hohen stählernen Wasserturms und der Drehscheibe des ehemaligen Bahnbetriebswerkes – Zeugen der Geschichte dieses Naturparks - möchte ich mich in die Anfänge eines der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands, damals noch ganz ohne Pflanzen und Sträucher, zurückversetzen.
Der vordere Teil des Parks war einst Teil des 1875 errichteten Tempelhofer Rangierbahnhofs (Berlin-Dresdner Eisenbahn). Der Bahnbetrieb wurde bis 1952 schrittweise stillgelegt. 1996 begann die Umsetzung des Naturpark-Konzeptes.
Im Jahre 1931 waren hier 60 Lokomotiven für Fern- und Sonderzüge im Einsatz und 360 Reichsbahner arbeiteten hier.
(Text: Ingeborg)
Der Natur-Park Südgelände ist ein spannendes Erlebnis wegen seiner Kontraste von historischen Bahnrelikten – ein Erlebnis für Eisenbahnfans -, urwüchsiger Natur, die Ornithologen, Botanikern und Faunafreunden viel zu bieten hat, und moderner Kunst.
Die über 70 Jahre alte, ausrangierte Dampflok, der rostrote Wasserturm, die Drehscheibe begeistern Eisenbahnfans. Die denkmalgeschützte Lokomotivhalle bietet Platz für Veranstaltungen und Ausstellungen, die Freilichtbühne wird von der Shakespeare Companie Berlin für Aufführungen genutzt.
Bunte Graffitis dürfen Sprayer im Tälchenweg präsentieren, Kunstwerke sind im „geheimen Garten“ zu bewundern. Urwald, Kunst und vergessene Technik laden ein zum Betrachten, Bestaunen, zum Wandern und Erholen.
(Text: Ingrid)
Im Naturpark Südgelände gibt es auch ein Cafe, das Paresüd, das einlädt zum Verweilen, Kaffee trinken und herrlichem Kuchen essen.
Öffnungszeiten: von April bis Oktober jeden Samstag u. Sonn- und Feiertage von 11.00 bis 18.00 Uhr.
Bei schönem Wetter kann man draußen sitzen, bei schlechtem drinnen.
Man kann auch das ganze Lokal für eine Feier mieten.
Ein Besuch lohnt sich. (Anbindung zur S-Bahn ist vorhanden.)
(Text: Renate)
Im ehemaligen Bahnhofgelände und auch im Naturpark-Teil gibt es zahlreiche Skulpturen aus Stahl, die ins Gelände integriert wurden.
Gebaut wurden diese von der Künstlergruppe ODIUOS, die auch für den 600m langen Stahlwandersteg über das Schutzgebiet erschaffen hat.
(Text: Fabian)
Die Wege sind in Laufe der Jahrzehnte zugewachsen. So konnten sich Fauna und Flora gut entwickeln.
Dadurch entsteht eine Oase der Ruhe.
Der große Stahlgitter-Weg im Naturpark verläuft ein kleines Stück über dem Boden, so dass Käfer und Eidechsen darunter durchhuschen können und nicht gestört werden.
Viele der Wege gehen genau auf den ehemaligen Bahngleisen entlang. So bekommt man beim Laufen gleich noch etwas vom Eisenbahngelände mit.
Manche sind "normale Sandwege", im hinteren Parkteil gibt es auch welche mit Rindenmulch-Belag, aus dem mittendrin manchmal Birken und andere Bäume wachsen.
(Text: Jutta)
Die Pflanzenvielfalt auf dem Areal des Schöneberger Südgeländes ist beträchtlich und die Farben spielen fließend ineinander. Es lohnt sich immer wieder zu verweilen und Neues zu entdecken.
Es gibt Gebüsche, offene trockene Wiesenstücke mit einzelnen Bäumen darauf oder Waldwege mit dicken grünen Lianen.
(Text: Karin)
In Natur Park Süd-Gelände sehen wir einige Schautafeln mit Tieren unser Heimat.
In dieser ruhigen Umgebung können Tiere wie kleine Vögeln, Insekten und Eidechsen ungestört leben, sich entwickeln und vermehren, die sonst woanders ausgestorben sind.
Auf unserem Weg ist uns ein Fotograf begegnet, der sich auf Bilder von Vögeln spezialisiert hat und oft im Südgelände "auf der Pirsch" ist.
Und von wegen Insekten: Kürzlich sind sogar Gottesanbeterinnen aufgetaucht! Kennt man sonst eigentlich nur aus dem Urlaub im Süden ...
(Text: Rita)
So kommt ihr hin:
Der Natur-Park Schöneberger Südgelände liegt direkt am S-Bahnhof Priesterweg.
Also in die S 2/S25 einsteigen, bis dorthin fahren, vom Bahnsteig runter (gibt nur einen Ausgang) und unten nach links. Dann landet ihr schon direkt am Haupt-Eingangstor: am Park-Ende mit dem Lokschuppen und dem großen Wasserturm. Den rostigen Wasserturm sieht man übrigens schon vom Bahnsteig aus - also kein Problem, den Weg zu finden.
Der Eintritt kostet einen Euro (schließlich muss s ein Park ja auch gepflegt werden).
Alternative: Mit dem Fahrrad oder zu Fuß vom Bahnhof Südkreuz aus den Fahrradweg an den S-Bahn-Gleisen entlang. Dann könnt ihr auch schon den Eingang an der oberen Spitze des Geländes nutzen und von dort aus bie zum Wasserturm und Lokschuppen laufen.
- Viel Spaß!!
Weitere Informationen zum aktuellen Programm und zur Geschichte des Schöneberger Südgeländes: Natur-Park Südgelände
- Der Fotokurs wurde mit Mitteln aus dem Programm Soziale Stadt im Rahmen des Angebots im Nachbarschaftstrefpunkt Huzur über das Quartiersmanagement Schöneberger Norden gefördert.