Auf gute Nachbarschaft! - Rückblick auf das zweite Kiezgespräch im südlichen Frobenkiez
Anwohner aus dem südlichen Frobenkiez leiden unter teils altbekannten Problemen im Kiez wie dem wieder gesteigerten Lärm durch den Straßenstrich - in punkto „Stuck-Wegklopfen" durch die WIR-Wohnungsbaugesellschaft haben sie mit nachbarschaftlichem Engagement einen Erfolg eingefahren, und gemeinsam wollen Bewohner Projekte mit und für Jugendliche entwickeln.
Wie schon beim ersten Kiezgespräch trafen sich auch am 19. Juli wieder etwa ein Dutzend Anwohnerinnen und Anwohner aus dem südlichen Frobenkiez, um sich über die Lage vor Ort auszutauschen.
Bei sommerlichem Wetter ging es draußen vor dem Nachbarschaftstreff des Bülow-Teams in der Nollendorfstraße 42 vor allem um folgende Themen:
Erneut ansteigende Belästigungen der Bewohnerschaft durch den „Transenstrich" in der Frobenstraße (Störungen der Nachtruhe, Durchfahrtsverkehr trotz Nachtfahrverbot):
Gut zwei Monate lang war es etwas ruhiger gewesen, weil Nachbarn einfahrwillige Pkw-Fahrer auf die Verbotsschilder hingewiesen und Verkehrssünder, die diese Hinweise missachteten, notiert und der Polizei gemeldet hatten. Nun habe die Polizei mitgeteilt, dass die Bürger nicht dazu befugt seien - eine Auskunft, die jedoch nach Auskunft eines Rechtsanwalts falsch sei. Die Bewohner sind bereit, sich auch weiterhin als Kontrolleure zu engagieren und erwarten, dass das QM mit der Polizei eine Klärung erreicht.
Zu sommerlich „belebten" Nächten trägt auch bei, dass das versprochene Tor für den Bolzplatz immer noch aussteht, der Platz wird derzeit zu einem beliebten "Verkehrs"platz umfunktioniert. Der entsprechende Antrag war vom Quartiersrat abgelehnt worden - das QM versprach dennoch, sich weiterhin um das Tor zu bemühen.Erneut äußerten die Anwohner/innen die Hoffnung auf mehr Präsenz von ziviler und uniformierter Polizei im Gebiet, und sie überlegten - wenn auch noch ohne konkretes Ergebnis - mit welchen kreativen Ideen das Problem evtl. in den Griff zu bekommen sei.
Beendete "Kahlschlag"-Sanierung der WIR in der Zietenstraße:
Bewohner berichteten über Vorgehen der WIR, wegen Schäden am Stuck von Gründerzeithäusern den Stuck mit dem Presslufthammer abzuschlagen. Gespräche mit der WIR hätten keine Wirkung gebracht, deswegen waren die Anwohner/innen an die Medien herangetreten - mit dem Erfolg, dass sowohl die Abendschau, als auch Morgenpost und Berliner Zeitung Berichte zum Thema brachten.
Und das mit Erfolg, so zeigt sich nun (Stand: 23. Juli) im Nachhinein: Inzwischen hat die WIR bei Gesprächen zugesagt, die Fassaden nicht weiter abzuklopfen, ein Ergebnis nicht zuletzt des nachbarschaftlichen Engagements!
Möglichkeiten zum Mitmachen beim Programm für Kinder und Ältere stellte Frau Macke vom BülowTeam vor. Gerade in den Sommerferien sind die Mitarbeiter/innen an verschiedenen Orten im Kiez mit Spiel- und Bastelangeboten präsent, die mobile Fahrradwerkstatt hilft müden Drahteseln auf die Räder, und am Obstmobil gibt's Obst, Gemüse und Wasser.
Was fehlt, so mehrere Anwohner, seien jedoch Angebote für Jugendliche. Für sie gebe es fast nichts im Kiez - weswegen eine Teilnehmerin die Initiative ergriff: Zusammen mit anderen will sie in den kommenden Monaten eine Idee und einen Projektvorschlag entwickeln, der dann dem Quartiersrat vorgestellt wird, in der Hoffnung, so selbst Abhilfe schaffen können.
Beim nächsten Treffen gibt es da bestimmt schon konkrete Ideen: Am 20. September 2007 um 18.30 Uhr geht's weiter mit den Überlegungen für den Kiez - wir sind gespannt und werden Ihnen wieder berichten!