Auf gute Nachbarschaft! - Rückblick auf das erste Kiezgespräch im nördlichen Frobenkiez am 1. November 2007
Nicht um den Straßenstrich, sondern um das „ganz alltägliche Leben" ging es beim ersten Kiezgespräch für den nördlichen Frobenkiez - Anwohner/innen und Vertreter/innen von Einrichtungen im Karree trugen Positives, Wünsche und Möglichkeiten für die Zukunft zusammen.
Anfang November trafen sich Anwohner und Anwohnerinnen, Vertreter/innen von Einrichtungen vor Ort und vom QM und sogar Bezirksbürgermeister Band zu einem Kiezgespräch im nördlichen Frobenkiez. Dass sogar der „Bezirks-Chef" gekommen war, ist der derzeitigen Situation des Kiezes geschuldet: Andauernd taucht er wegen des Gerangels um Straßenstrich, Prostitution und Sexkaufhaus in den Medien auf. Genau dieser Themenkreis, da waren sich die Besucher/innen der Runde in den Räumen des Familientreffpunkts Kurmärkische Straße rasch einig, sollte diesmal nicht im Vordergrund stehen.
Dennoch lassen sich die Auswirkungen der derzeitigen Lage natürlich nicht außen vor halten; doch es gibt auch positive Effekte, das stellte sich bei der Sammlung der Positiv-Punkte auf Kärtchen heraus: Dort wurde als sehr angenehm die gute Vernetzung der Einrichtungen und der gute Austausch gleich mehrfach genannt - was bestimmt ein bisschen auch auf das Zusammenrücken im Kiez gegen den zunehmenden Straßenstrich zurückzuführen ist.
Viele soziale Projekte, bei denen auch viele Leute mitmachen, eine Menge an Angeboten für Familien, Straßenfeste und auch Angebote für Ältere haben sich etabliert und machen den Nachbarn Spaß. Auch die Drogenproblematik rund um die 12-Apostel-Kirche sei etwas zurückgegangen.
Die Frobenstraße sperren, aus ihr eine Spielstraße machen, und Bänke und Bushaltestellen für die Anwohner zurückgewinnen: Das stand dagegen auf der Wunschliste. Sehr wichtige Punkte waren auch der Wunsch nach mehr Polizeipräsenz, nach Streetworkern, Projekten zur Gewaltprävention und weiteren Maßnahmen gegen Prostitution und Drogenhandel - ein Zeichen dafür, dass sich die Anwohner/innen in ihren Straßen nicht sicher fühlen.
Solche Projekte zu fördern, sich für die Sicherheit vor Ort einsetzen und sich untereinander noch besser vernetzen - so lauteten Vorschläge für die Zukunft des Kiezes. Auch die bisherigen gemeinsamen Aktionen wie Straßenfeste, Gartenfeste oder Musikveranstaltungen für alle Generationen sollen auf alle Fälle weiterhin stattfinden.
Wie diese Vorschläge in die Tat umgesetzt werden können, wie sich die Lage inzwischen weiter entwickelt hat und was es sonst noch für Anregungen für die Zukunft des nördlichen Frobenkiezes gibt: Darum wird es beim nächsten Kiezgespräch Ende Januar 2008 gehen.
Für alle, die sich den nächsten Termin schon mal aufschreiben möchten: Kiezgespräch nördlicher Frobenkiez, 22. Januar 2008, 16 Uhr in der Kita „Haus der Kirche", Kurmärkische Straße 2-8
text: Protokoll QM/wolk