Abgabefrist verlängert: Auswahlverfahren: Wir wollen Wissen - Weiterentwicklung des Bildungsnetzwerkes Schöneberg-Nord und des Bildungsfestes Schöneberger Norden
Verlängerung der Abgabefrist bis 10.07.2017, 10.00 Uhr
1. Ausgangssituation
Aufgrund der guten Rahmenbedingungen im Schöneberger Norden wurde das „Regionale Bildungsnetzwerk Schöneberg Nord“ bereits 2008 unter der Federführung des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, Jugendamt gemeinsam mit den folgenden Partnern gegründet: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg (Jugendamt, Gesundheitsdienst, Integrationsbeauftragte, bezirkliche Koordination QM), Schulaufsicht, Spreewald-Grundschule, Neumark-Grundschule, Kita Bülowstraße, Kita Kurmärkische Straße, Kita Neue Steinmetzstraße, Pestalozzi-Fröbel-Haus SdöR, Jugendwohnen im Kiez gGmbH, outreach gGmbH, Stadtteilverein Schöneberg e.V., QM. Diese Akteure und Einrichtungen werden seitdem von den jeweiligen Leitungskräften im Bildungsnetzwerk vertreten.
Das Bildungsnetzwerk verfolgt die Ziele:
- Entwicklung des Lebensraums als Bildungslandschaft und bunten Lernort,
- Sprachentwicklung gemeinsam gestalten, Zweisprachigkeit als Chance sehen,
- Übergänge in den Bildungsverläufen abbruchsfrei gestalten
- Eltern als Bildungspartner gewinnen,
- fachliche Steuerung und Informationsaustausch im Netzwerk.
Die Mitglieder des Bildungsnetzwerkes treffen sich viermal im Jahr zu moderierten Sitzungen (z.B. Bestandsaufnahme, Defizit- bzw. Bedarfsanalyse, Behandlung wichtiger gemeinsamer Themen, Vorbereitung gemeinsamer Veranstaltungen). In Arbeitsgruppen werden Einzelthemen vertieft, die Öffentlichkeitsarbeit geplant oder Bildungsmessen und Fachtage vorbereitet. Das Bildungsnetzwerk hat bisher drei Bildungsmessen veranstaltet (2010: Lernen macht Spaß – von Anfang an“, 2012: „Lernen von Anfang an - Wir wollen es wissen“, 2016: „Wir wollen wissen – Vorteil Mehrsprachigkeit“) und zwei Fachtage durchgeführt (2015, 2016 zum Thema Mehrsprachigkeit). Das Bildungsnetzwerk hat eine eigene Website.
In der Vergangenheit hat sich das Bildungsnetzwerk intensiv mit den Themen Übergang Kita-Grundschule, Mehrsprachigkeit und Elternaktivierung beschäftigt.
Träger des Bildungsnetzwerkes ist das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Jugendamt, Region Nord. Es wird durch das Jugendamt finanziell und personell gefördert (Organisation, Moderation und Nachbereitung der regelmäßigen Sitzungen, Öffentlichkeitsarbeit, Fachtage, Bildungsmesse). Die Aktivitäten des Projektes „Wir wollen Wissen“ sind zusätzlich in Bezug auf die durch das Jugendamt finanzierten Aktivitäten des Bildungsnetzwerkes.
Das Bildungsnetzwerk ist für das QM ein wichtiger Verstetigungsanker im Handlungsfeld Bildung. Im Rahmen des Projektes „Wir wollen Wissen“ soll das Netzwerk in den kommenden drei Jahren unter dem Motto „vom Bildungsnetz zum Bildungsverbund“ gefestigt und weiterentwickelt werden. Durch die Verstärkung bestehender und die Schaffung neuer Anreize für eine aktive Mitarbeit soll die bestehende Struktur belebt und verstetigt werden - z.B. durch das Herausarbeiten von Win-win-Situationen für die Mitglieder.
Der „Lange Tag der Bildung“ bzw. das „Bildungsfest“ werden vom QM seit 2010 als eigenständige Projekte aus dem Programm Soziale Stadt gefördert. Sie fanden 2011, 2013, 2015 statt, am 22.09.2017 wird das nächste Bildungsfest stattfinden. Bildungsmesse und Bildungsfest sind wichtige Veranstaltungen zur Präsentation der lokalen Bildungslandschaft im Stadtteil. Im Rahmen des Projektes sollen die Bildungsmesse und das Bildungsfest zu einem Format zusammengeführt und eine gemeinsame Perspektive entwickelt werden.
2. Projektziele und –inhalte
Die Projektaktivitäten sollen sich an den Zielen des Bildungsnetzwerkes orientieren, an der erfolgreichen Arbeit des Bildungsnetzes anknüpfen, das Netzwerk ausbauen und über die Projektlaufzeit hinaus für die Zukunft sichern helfen.
Die Mitglieder des Netzwerkes werden im Rahmen einer prozesshaften Vorgehensweise eng in die Weiterentwicklung des Bildungsnetzwerkes und des Bildungsfestes einbezogen. Vorgehensweise und Inhalte, zukünftige Entwicklungslinien und Vertiefungsfelder werden gemeinsam entwickelt und abgestimmt, z.B. im Rahmen der Sitzungen, im Rahmen von Veranstaltungen, in Arbeitsgruppen, in Workshops oder Fachtagen. Geeignete (neue) Methoden sollen zur Anwendung kommen (z.B. Einzel- und Gruppengespräche, open space, Evaluation der Netzwerkarbeit).
Stabilisierung und Erweiterung des Bildungsnetzwerkes:
Im Rahmen des Angebotes sollen geeignete Vorgehensweisen und Formate zur Stabilisierung und Erweiterung des Bildungsnetzwerkes vorgeschlagen werden.
Ein erstes Ziel des Projektes ist die Stabilisierung der bestehenden Verbundstruktur. Dies kann z.B. durch die Formulierung einer gemeinsamen Zielvereinbarung und/oder durch den Abschluss von Kooperationsvereinbarungen zwischen den Mitgliedern angestrebt werden.
Die auch räumliche Erweiterung des Netzwerkes durch neue Mitglieder wird angestrebt, z. B. durch die Aufnahme weiterer Kitas, Kinderläden, Grundschulen und/oder die Vervollständigung des Bildungsweges durch die Aufnahme weiterer Bildungseinrichtungen, wie z.B. Oberschulen, P12, VHS. Eine stärkere Einbindung der Bildungsverwaltung (Schulaufsicht, Schulamt, Weiterbildung) ist in jedem Fall anzustreben.
Mit den aktuellen Mitgliedern soll die Grundlage für die Erweiterung geschaffen werden. Neue Partner und potentielle Mitglieder des erweiterten Bildungsnetzwerkes (Bezirksamt, Senat, freie Träger, formale und non-formale Bildungseinrichtungen) werden mit geeigneten Methoden in die Weiterentwicklung des Bildungsnetzwerkes einbezogen. Bei der Erweiterung des Netzwerkes sollen die Bildungseinrichtungen im Mittelpunkt stehen, die von Kindern und Jugendlichen aus dem Schöneberger Norden frequentiert werden.
Intensivierung der Arbeit und Qualifizierung des Bildungsnetzwerkes
Im Rahmen des Angebotes sollen geeignete Formate zur fachlichen Vertiefung vorgeschlagen werden.
Hier ist zunächst an eine Verbesserung von Kooperationsprozessen und an eine Erhöhung der Verbindlichkeit der Zusammenarbeit gedacht. Im Zusammenhang mit der Erweiterung des Netzwerkes kann es auch um die Weiterentwicklung der (Kommunikations-) Struktur im Netzwerk und die Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit gehen (z.B. Sitzungstakt, -formate).
Zur Qualifizierung der Netzwerkarbeit und zur Erhöhung der Wirksamkeit des Bildungsnetzwerkes kann auch ein Abgleich vorhandener Angebote mit den Bedarfen vor Ort und die Bündelung der vorhandenen Angebote im Rahmen einer Gesamtstrategie beitragen.
Im Rahmen des Projektes soll die Erhöhung der Fachlichkeit auch durch (neue) fachliche Impulse angestrebt werden. Dabei sollen zum Einen die Themen aus der bisherigen Arbeit aufgegriffen werden (Inklusion, Mehrsprachigkeit, Elternaktivierung, Geflüchtete). Zum anderen können weitere Themen aufgegriffen werden (z.B. frühe Bildung, kulturelle Bildung, Hilfe, Intervention, Beratung, Bildungsbotschafter/innen, Gewaltprävention) bzw. gemeinsam mit den Mitgliedern entwickelt werden (z.B. gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Übergangsgestaltung)
Zusammenführung von Bildungsfest (QM) und Bildungsmesse (BA)
Im Rahmen des Angebotes soll ein Vorschlag für ein mögliches Vorgehen der Zusammenführung gemacht werden.
Das Bildungsfest und die Bildungsmesse sollen zu einem Format zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Dadurch sollen die Kräfte gebündelt und das Gesamtprofil geschärft werden. Im Rahmen des Projektes soll in 2019 eine entsprechende Veranstaltung durchgeführt werden.
Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Identität des Bildungsnetzwerks
Die Stärkung der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit kann ebenfalls zu einer Erhöhung der Wirksamkeit des Bildungsnetzwerkes beitragen. Hier sollen im Rahmen des Projektes gemeinsam mit den Mitgliedern Ideen und Vorschläge entwickelt werden (z.B. Logo, Motto, Website).
Nutzen der Synergieeffekte
Eventuelle Synergieeffekte mit anderen Netzwerken (z.B. RAG, Regionale Bildungskonferenz) sollen im Rahmen des Projektes „Wir wollen Wissen“ genutzt werden. Dabei ist das Einbetten der Arbeit des Bildungsnetzwerk in die Strategie der Präventionsketten des BA Tempelhof Schöneberg (QPK) anzustreben.
Geeignete methodische Ansätze entwickeln
Die/Der Anbieter/in soll einen geeigneten methodischen Ansatz für die Arbeit mit den aktuellen Mitgliedern des Bildungsnetzwerkes und für die Herangehensweise an neue Partner und potentielle Mitglieder des erweiterten Bildungsnetzwerkes vorschlagen (Bezirksamt, Senat, freie Träger, formale und non-formale Bildungseinrichtungen).
Einrichtung einer Steuerungsrunde, Evaluierung der Ergebnisse
Eine Steuerungsrunde, bestehend aus BA-TS (Jugendamt), Senat (Schulrat), QM und Projektträger soll das Projekt steuernd und fachlich begleiten.
Der Projektträger muss eng mit dem Träger des Bildungsnetzwerks (Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Jugendamt, Region Nord) und dem Quartiersmanagement zusammen arbeiten.
Weiteres
Im Rahmen des Projektes sind mindestens folgende Veranstaltungen vorzusehen: 2 Strategieworkshops, 2 thematische Workshops, 2 Fachtage, 1 öffentliche Bildungsveranstaltung (Bildungsfest + Bildungsmesse).
Für diese Aufgaben wird ein Träger gesucht. Die Anbieter/innen sollen im Rahmen ihres Angebotes ein geeignetes Vorgehen, geeignete Maßnahmen und Methoden und einen Zeitplan vorschlagen, die die Erreichung der Projektziele möglich machen.
3. Leistungsbeschreibung
Zu den zu erbringenden Leistungen gehören im Einzelnen:
- Stabilisierung und Erweiterung des Bildungsnetzwerkes
- Intensivierung der Arbeit und Qualifizierung des Bildungsnetzwerkes
- Zusammenführung von Bildungsfest und Bildungsmesse
- mindestens folgende Veranstaltungen sind vorzusehen: 2 Strategieworkshops, 2 thematische Workshops, 2 Fachtage, 1 öffentliche Bildungsveranstaltung
- Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Identität des Bildungsnetzwerks
- Einrichtung einer Steuerungsrunde, Evaluierung der Ergebnisse
- Antragstellung und Abrechnung der Leistungen beim Fördergeber (PDL)
4. Leistungsumfang
Projektlaufzeit: 01.07.2017 – 31.12.2019
5. Fördermittel
Es stehen insgesamt 48.000 € zur Verfügung, davon 8.000 € für 2017 und jeweils 20.000 € für 2018 und 2019.
Die/der Auftragnehmerin/Auftragnehmer wird Träger und Fördernehmer einer Zuwendung aus dem Programm Soziale Stadt.
Es wird ein Eigenanteil des Trägers in Höhe von mindestens 10% der Projektfördermittel vorausgesetzt. Dieser Eigenanteil kann in Form von Eigenmitteln (z.B. Geldmitteln) oder Eigenleistungen (z.B. ehrenamtlicher Tätigkeit, Planungsleistungen des Trägers, überlassene Räume, geliehenesMaterial etc.) erbracht werden.
6. Vergabekriterien
- Erfahrungen in der sozialraumbezogenen Vernetzung von Bildungseinrichtungen und deren Trägern
- Erfahrung in der Organisation von Bildungsveranstaltungen (Bildungsfest)
- Kenntnisse und Erfahrung in der Moderation komplexer Prozesse
- Erfahrungen in der quartiersbezogenen Bildungsarbeit
- Gebietskenntnisse, Kenntnisse der Bildungslandschaft im Schöneberger Norden
- Erfahrungen in der Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln
7. Einzureichende Unterlagen
Mit dem schriftlichen Angebot sind die folgenden Unterlagen einzureichen:
- Durchführungs- und Maßnahmenkonzept unter Verwendung des Antragsformulars Projektskizze für den Projektfonds unter Nennung der verantwortlichen Projektbearbeiter/innen und Darstellung des Arbeitsprozesses
- Zeit- und -Kostenplan mit detaillierter Aufstellung der Kosten nach Sach- und Personalkosten für 2017, 2018 und 2019 (mit Stundensätzen) einschließlich der Angaben zum Eigenanteil. Für die Erstellung des Finanzplans ist das Formular Kosten- und Finanzplan für den Projektfonds zu nutzen.
- Selbstdarstellung mit Nachweis der fachlichen Qualifikation des/r Anbieters/in und der verantwortlichen Projektbearbeiter/innen
- Referenzen in Bezug auf die beschriebenen Leistungen
8. Bewerbungsfrist
Das Angebot ist bis 10.07.2017, 10.00 Uhr postalisch und digital einzureichen bei:
Quartiersmanagement Schöneberger Norden
VorOrtBüro
Pallasstraße 5
10 781 Berlin
QM[at]AG-SPAS[.]de
Das Auswahlgespräch findet voraussichtlich in der 29. Kalenderwoche statt (geplant: 19.07.2017).
9. Ansprechpartner
Peter Pulm unter Tel. 030/ 236 38 585
10. Hinweise
Bei dem Verfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gemäß § 7 LHO (Landeshaushaltsordnung) oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich, Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet.
Die Antragsteller/innen erklären sich mit Abgabe ihres Angebotes damit einverstanden, dass das Angebot mit den darin enthaltenen Angaben den Mitgliedern des Auswahlgremiums zur Entscheidungsfindung im Rahmen des Auswahlverfahrens zur Kenntnis gegeben wird.
- Hier finden Sie den Text zum Auswahlverfahren als Download (PDF 31 kb).